Herr MulpS: Der Splitter, oder Nichts im Weltall gebt verloren!
daß der scheelsüchtige, als rückständig und faul
erfundene Molch nach Mopsing versetzt, der
wackere Lunglmeier dagegen als Postinspektor
aus seine Stelle befördert wurde.
Ob dieser svmpatbische Beamte das Ziel,
das er sich gesteckt, erreicht und es wirklich
dabin gebracht hat, daß in Lustivogelbach jeder
zweite Einwohner „einen Telefon" besitzt, und
ob er solcherweise die Amerikaner tatsächlich
auögestoche» bat, entzieht sich unserer Kennt-
nis. Jedenfalls aber zeigt fein leuchtendes
Beispiel, was kaufmännischer Geist und wirt-
schaftliches Denken erreichen können und wie
sich solche Tugenden für ihre Träger lobnen.
Dies hob auch der Bürgermeister von Lusti-
vogelbach in seiner Festrede an jenem Abend,
den die Gemeind« zu Ebren ihres trefflichen
neuen Postamtsvorstehers veranstaltete, unter
dem Beifall der Versammlung gebührend
hervor. Und auch darin müffen wir dem Ober-
Schöne Aussicht!
Sie kommt, sie kommt - o Lob und Preis —
Die Sommerzeit, so glühend heiß.
In Schwärmen, zum Beglücken,
Bringt sie uns - Mücken. Mücken!
Das surrt und burrt und girrt und schwirrt.
Die ganze Luftschicht ist ein Flirt,
Ein Flirt des Mückenheeres.
End stündlich werden — mehr es!
Ob man wie ein Fabrikschlot raucht,
Ob unters Deckbett sich oerkraucht.
Das Antlits - daß ich heule -
Ist nichts als eine Beide!
Man denke, was erst werden kann,
Macht nun der Mensch in seinem H ahn
Aus Bosheit, der konstanten,
Aus Mücken - Elefanten!
Willi Stollze
Haupte der braven Gemeinde voll und ganz
recht geben, wenn er sagte: „Von solchenen
Interfiduen aber, hochansehnliche Festver-
sammlung, die wo, dieser Tugenden baar, hin-
terlistig ihre einsichtsvolleren Dienstgenoffen
in ihrem ersprießlichen Streben nur bloß hem-
men und hinterrücks ihnen zu schaden trachten,
von solchenen, sage ich, wie dieser heimtückische
Molch, wenden wir uns mit innerlicher Ver-
achtung und Ekel. Iawoll, Ekel! Ich buch-
stabiere: E wie Erdäpsi, K wie Kohlrabi, E
nochmal wie Erdäpsi und L wie Götz von Ber-
lichingen!^ Hermann Franz
Empfindlich
„Krauses werden den Arzt bald nicht mehr
los. Erst brach Herr Krause das Bein und
jetzt bat der Junge Scharlach."
„Sie laufen aber auch bei jeder Kleinig-
keit zum Arzt."
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daß der scheelsüchtige, als rückständig und faul
erfundene Molch nach Mopsing versetzt, der
wackere Lunglmeier dagegen als Postinspektor
aus seine Stelle befördert wurde.
Ob dieser svmpatbische Beamte das Ziel,
das er sich gesteckt, erreicht und es wirklich
dabin gebracht hat, daß in Lustivogelbach jeder
zweite Einwohner „einen Telefon" besitzt, und
ob er solcherweise die Amerikaner tatsächlich
auögestoche» bat, entzieht sich unserer Kennt-
nis. Jedenfalls aber zeigt fein leuchtendes
Beispiel, was kaufmännischer Geist und wirt-
schaftliches Denken erreichen können und wie
sich solche Tugenden für ihre Träger lobnen.
Dies hob auch der Bürgermeister von Lusti-
vogelbach in seiner Festrede an jenem Abend,
den die Gemeind« zu Ebren ihres trefflichen
neuen Postamtsvorstehers veranstaltete, unter
dem Beifall der Versammlung gebührend
hervor. Und auch darin müffen wir dem Ober-
Schöne Aussicht!
Sie kommt, sie kommt - o Lob und Preis —
Die Sommerzeit, so glühend heiß.
In Schwärmen, zum Beglücken,
Bringt sie uns - Mücken. Mücken!
Das surrt und burrt und girrt und schwirrt.
Die ganze Luftschicht ist ein Flirt,
Ein Flirt des Mückenheeres.
End stündlich werden — mehr es!
Ob man wie ein Fabrikschlot raucht,
Ob unters Deckbett sich oerkraucht.
Das Antlits - daß ich heule -
Ist nichts als eine Beide!
Man denke, was erst werden kann,
Macht nun der Mensch in seinem H ahn
Aus Bosheit, der konstanten,
Aus Mücken - Elefanten!
Willi Stollze
Haupte der braven Gemeinde voll und ganz
recht geben, wenn er sagte: „Von solchenen
Interfiduen aber, hochansehnliche Festver-
sammlung, die wo, dieser Tugenden baar, hin-
terlistig ihre einsichtsvolleren Dienstgenoffen
in ihrem ersprießlichen Streben nur bloß hem-
men und hinterrücks ihnen zu schaden trachten,
von solchenen, sage ich, wie dieser heimtückische
Molch, wenden wir uns mit innerlicher Ver-
achtung und Ekel. Iawoll, Ekel! Ich buch-
stabiere: E wie Erdäpsi, K wie Kohlrabi, E
nochmal wie Erdäpsi und L wie Götz von Ber-
lichingen!^ Hermann Franz
Empfindlich
„Krauses werden den Arzt bald nicht mehr
los. Erst brach Herr Krause das Bein und
jetzt bat der Junge Scharlach."
„Sie laufen aber auch bei jeder Kleinig-
keit zum Arzt."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Herr Mulps: Der Splitter, oder Nichts im Weltall geht verloren!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 168.1928, Nr. 4324, S. 293
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg