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Zeichnungen von M. Claus

Der Mensch (um das mal zu erwähnen!)
pflegt nachts im Schlaf sich auszudehnen
Und zwar um 7 Millimeter.

Wo bleibt nun dieser Zuwachs später?
Der Mensch verkürzt sich, merkt euch das,
Bei Tage um das gleiche Matz.

Der Arzte Wissenschaft hat diesen
Tatsachenpunkt schon längst bewiesen.

Nun sei ein Unfall hier besprochen,

Der just passiert vor wenig Wochen.

Ein Schupo namens Z^ckebier
Stand fröhlich an der Ecke hier
Und schaute mit gewohnter Ruh'

Das Lied vom verschwundenen Schupo

Und wenn die Sonne sank im Westen
Und schlietzlich in ihr Bette kroch,

Und die Passanten, die da schreiten,
Auch die Chauffeure, die da steh'n,

Dem Treiben des Verkehres zu.

Da wollten zwei Automobile
Zu hastig nach dem gleichen Ziele
plitschkrach! es splitterten die Scheiben,
Und eine Scherbe fühlte treiben
An seine Stirn Herr Zuckebier,-
Er ward aufs Polizeirevier
Und dann ins Hospital gebracht.

Man hat ihn wieder „ganz" gemacht,
Zedoch ein Schaden blieb dem Braven:
Der Ärmste konnte nicht mehr schlafen!
Daß er der langen Weile wehre,

Tal er fortan im Stadtverkehrs
Bei Nacht und Tage Doppeldienst.
(Nur zum Pläsier, nicht um Gewinnst!)

Wenn früh das Licht erwacht im Osten
Und jung die Sonne kommt daher,

Stand er auf seinem Platz,
dem festen,

Und regelte da immer noch.

Im Anfang merkte es
kaum einer,

Doch bald erkennt maii's
dort und hier:

Stets kleiner ward und
immer kleiner
Der einst so große
Zuckebter!


Sie müssen ihre Augen weilen,

Um Meister Zuckebier zu seh'n.

Bis endlich auf dem Straßenpflaster
Herrn Zuckebierens Spur erlischt,-
Und laut der Chor der Straßenhaster
Ausrufi: „Nanu! Man sieht ja — nischt!"

pro Tag gerechnet, schien es wenig,-
Noch protzte Zuckebier mit Kraft,-
' Stramm steht er zwar noch da und sehnig,
Doch wirkte er schon — gnomenhaft!

Steht er bereits auf seinem Posten,
Um stramm zu regeln den Verkehr.

Man sah beim schärfsten Spionieren
Kaum noch 'waS Schwärzlich-Grünlich'Blau's,
Und damit ift's mit Zuckebieren
Und auch mit diesem Liede aus!

Seltener Gebrauch

„Ich hörte, wie Sie Ihrem Freunde, als er die Badehose kaufte,
sagten, an der hätte er was fürs Leben I Kennen Sie die Qualität?"
„Nein! aber ich kenne meinen Freund!"

Unter Schulmädchen

„Möchtest du nicht auch, du wärest als Mann auf die Welt
gekommen, Lieschen?"

„Nein, aber als kleiner Junge!"

Ueberflüssige Anschaffung

„Unsere Riesenschlange hat eine neue Laut gekriegt. Lier
können Sie die alte sehen!"

„Die ist doch noch ganz gut, Lerr Direktor!"

Drastischer Beweis

„Sie haben diese Nacht wieder im Bett gelesen, Minna!"
„Nein!"

„Leugnen Sie nicht! Wie kommt denn diese Wanze in das Buch?"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Lied vom verschwundenen Schupo"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 177.1932, Nr. 4557, S. 340

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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