„Ganz wie der Vater! Wem gehört es denn, das Kleine?"
Äer Lehrer erklärte den Nutzen der Tiere. „Die
Menschen essen das Fleisch der Tiere. And was machen
sie mit den Knochen?"
Rief der Schüler: „Die schieben sie auf den Tellerrand."
„Nun, alter Freund, wie geht das Geschäft?"
„Danke. Mein Kundenkreis wächst von Tag zu Tag."
„So, das ist ja erfreulich. Was verkaufen Sie denn
eigentlich?" — „Kindergarderobe I"
Der Grund
„Ihre Nichte nimmt ja bei einem Schauspieler
Anterricht. Lat sie Neigung zum Theater?"
„Nein, zu dem Schauspieler!"
Der gefällige Leihbibliothekar
„An dem Buch fehlt ja der Schluß!"
„Macht nichts! Den erzähle ich Ihnen, wenn Sie 's
Umtauschen I"
Metamorphose
„Was ist denn das für 'n merkwürdiger Zehn-
markschein?"
„Ja, wissen Sie, den fand ich in dem Anzug, den
ich zum Färben fortgegeben hatte."
Die Kanone
Direktor Baldrian, der rührige Leiter des Stadttheaters der
freundlichen und betriebsamen Mittelstadt, kommt hi» und wieder
an einen Stammtisch. Nicht oft, denn meist wird es ja am Abend
zu spät für ihn. Auch sitzen an dem Tisch einige Lerren, über die
er sich schon manchmal schwer geärgert hat. Ein besonders bösarti-
ges Karnickel ist der Regierungsbaumeister Kollup.
Leute kommt Direktor Baldrian doch wieder einmal an. Der
Regierungsbaumeister Kollup sitzt schon da. Gleich erzählt er: „Gestern
habe ich Ihr Kunstinstilut besucht, Lerr Direktor."
Direktor Baldrian quittiert nur mit einem liebenswürdigen
Nicken für diese Anterstützung. Er unterläßt es, den Regierungs-
baumeister zu fragen, wie ihm die Vorstellung gefallen habe. Dazu
hat er guten Grund, denn er hat gestern abend selber über diese
Vorstellung geseufzt.
Der Regierungsbaumeister Kollup fängt auch nicht davon an,
sondern von etwas anderm. „Eigentlich möchte ich mir mal Ihre
Bühneneinrichtung ansehn, Lerr Direktor. Ich weiß ja gar nicht,
wie es da bei Ihnen aussieht; das Laus untersteht ja meinem Kol-
legen, dem Stadtbaumeister. Gestern hat mich nämlich eine beruf-
liche Frage interessiert. Aeber der Bühne ist doch der sogenannte
Schnürboden, nicht wahr? Da bammelt doch eine Anmenge Zeug
in der Luft herum. Wo ist da nun der Platz für eine so äußerst
solide Konstruktion, wie sie doch die Aufhängung der Plattform
erfordert, die eine so schwere Last tragen muß? Die Kanone
nämlich."
„Welche Plattform? Welche Last? Welche Kanone?" fragt
Direktor Baldrian ahnungslos.
„Aber bester Lerr Direktor: gestern abend hat sich doch wäh-
rend der ganzen Vorstellung oberhalb der Bühne eine Kanone
befunden."
„Eine Kanone?" Direktor Baldrian sieht den Negierungsbau-
meister Kollup an, als wolle er ihn auffordern, schleunigst für sich
selbst ein Irrenhaus zu bauen.
Der Negierungsbaumeister nickt nachdrücklich. „Aber gewiß, Lerr
Direktor! Es wurde doch gestern unter der Kanone gespielt." —on.
116
Ernte
Der Vater ging mit dem Sohne über das Land. An einem großen
Apfelbaum blieben sie stehen. Der Vater betrachtete die überreifen
Früchte. „Jetzt sollte man sie ernten," sagte er sachkundig.
Der Sohn flüsterte: „Jetzt nicht, Vater, der Bauer schaut her!"
„Sind am Nordstrand schon Anfälle vorgekommen, Lerr Gurke?"
„O ja, bis jetzt in 4 Wochen schon 16 Verlobungen."
Äer Lehrer erklärte den Nutzen der Tiere. „Die
Menschen essen das Fleisch der Tiere. And was machen
sie mit den Knochen?"
Rief der Schüler: „Die schieben sie auf den Tellerrand."
„Nun, alter Freund, wie geht das Geschäft?"
„Danke. Mein Kundenkreis wächst von Tag zu Tag."
„So, das ist ja erfreulich. Was verkaufen Sie denn
eigentlich?" — „Kindergarderobe I"
Der Grund
„Ihre Nichte nimmt ja bei einem Schauspieler
Anterricht. Lat sie Neigung zum Theater?"
„Nein, zu dem Schauspieler!"
Der gefällige Leihbibliothekar
„An dem Buch fehlt ja der Schluß!"
„Macht nichts! Den erzähle ich Ihnen, wenn Sie 's
Umtauschen I"
Metamorphose
„Was ist denn das für 'n merkwürdiger Zehn-
markschein?"
„Ja, wissen Sie, den fand ich in dem Anzug, den
ich zum Färben fortgegeben hatte."
Die Kanone
Direktor Baldrian, der rührige Leiter des Stadttheaters der
freundlichen und betriebsamen Mittelstadt, kommt hi» und wieder
an einen Stammtisch. Nicht oft, denn meist wird es ja am Abend
zu spät für ihn. Auch sitzen an dem Tisch einige Lerren, über die
er sich schon manchmal schwer geärgert hat. Ein besonders bösarti-
ges Karnickel ist der Regierungsbaumeister Kollup.
Leute kommt Direktor Baldrian doch wieder einmal an. Der
Regierungsbaumeister Kollup sitzt schon da. Gleich erzählt er: „Gestern
habe ich Ihr Kunstinstilut besucht, Lerr Direktor."
Direktor Baldrian quittiert nur mit einem liebenswürdigen
Nicken für diese Anterstützung. Er unterläßt es, den Regierungs-
baumeister zu fragen, wie ihm die Vorstellung gefallen habe. Dazu
hat er guten Grund, denn er hat gestern abend selber über diese
Vorstellung geseufzt.
Der Regierungsbaumeister Kollup fängt auch nicht davon an,
sondern von etwas anderm. „Eigentlich möchte ich mir mal Ihre
Bühneneinrichtung ansehn, Lerr Direktor. Ich weiß ja gar nicht,
wie es da bei Ihnen aussieht; das Laus untersteht ja meinem Kol-
legen, dem Stadtbaumeister. Gestern hat mich nämlich eine beruf-
liche Frage interessiert. Aeber der Bühne ist doch der sogenannte
Schnürboden, nicht wahr? Da bammelt doch eine Anmenge Zeug
in der Luft herum. Wo ist da nun der Platz für eine so äußerst
solide Konstruktion, wie sie doch die Aufhängung der Plattform
erfordert, die eine so schwere Last tragen muß? Die Kanone
nämlich."
„Welche Plattform? Welche Last? Welche Kanone?" fragt
Direktor Baldrian ahnungslos.
„Aber bester Lerr Direktor: gestern abend hat sich doch wäh-
rend der ganzen Vorstellung oberhalb der Bühne eine Kanone
befunden."
„Eine Kanone?" Direktor Baldrian sieht den Negierungsbau-
meister Kollup an, als wolle er ihn auffordern, schleunigst für sich
selbst ein Irrenhaus zu bauen.
Der Negierungsbaumeister nickt nachdrücklich. „Aber gewiß, Lerr
Direktor! Es wurde doch gestern unter der Kanone gespielt." —on.
116
Ernte
Der Vater ging mit dem Sohne über das Land. An einem großen
Apfelbaum blieben sie stehen. Der Vater betrachtete die überreifen
Früchte. „Jetzt sollte man sie ernten," sagte er sachkundig.
Der Sohn flüsterte: „Jetzt nicht, Vater, der Bauer schaut her!"
„Sind am Nordstrand schon Anfälle vorgekommen, Lerr Gurke?"
„O ja, bis jetzt in 4 Wochen schon 16 Verlobungen."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Gans wie der Vater ..." "Sind am Nordstrand schon Unfälle vorgekommen ..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4751, S. 116
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg