Fliegende Blätter (185.1936 (Nr. 4744-4770) = 92. Jahrg.)

Pfannkuchen tn der Platanenstratze

Adrian macht ein unschuldiges Gesicht. „Aber nein, Lermine!
Das muß ein Mißverständnis sein."

Jetzt mengt sich Lerr Bähnke ein; mit vollem Recht kann er der
Gattin beistehen. „Mißverständnis? Ich war doch auch dabei!
Iawoll, mein lieber Adrian: du hast bei uns Pfannkuchen gegessen,
und da hast du das gesagt."

Der Vetter Adrian bleibt heiter. „Regt euch doch nicht auf,
Kinder! Es ist also doch ein Mißverständnis. Denn was habe ich
gesagt? Ganz unschuldiger Meise gesagt? Ich habe wortwörtlich
gesagt: ,In der Plantanenstraße werden Pfannkuchen nur auf einer
Seite gebacken/ — Ra, und das stimmt doch: auf der andern Seite
sind ja keine Läufer."

Werkstatt eröffnet; da nach Bildwerken gar keine Nachfrage mehr
ist, will sie jetzt ihre als Bildhauerin erworbenen anatomischen
Kenntnisse für orthopädisches Schuhwerk verwenden.

Ja, die Kunst muß nach Brot gehn-in diesem Fall sogar

mit Stiebeln.

Der indische Millionär Rai Bahandur, der seit zwei Jahren
schlecht schläft und die verschiedensten Schlafmittel versucht hat, will
jetzt 30 000 Mark demjenigen zahlen, der ihm zu gesundem Schlaf
verhilft.

Rai Bahandur scheint zu jenen Millionären zu gehören, die
keine Bibliothek haben. Mir kennen Autoren, die ihm sicherlich mit
ihren Werken helfen könnten. Aber sie werden sich natürlich nicht melden.

Bernard Shaw hat in der
englischen Stadt Malvern einen
Maulbeerbaum gepflanzt. Dabei
erklärte er in einer Ansprache,
ein Maulbeerbaum pflege uralt zu
werden, aber älter als der von
ihm gepflanzte Baum würden
wohl die Festspiele von Malvern
werden, bei denen Stücke von
ihm aufgeführt werden sollen.

Es scheint sich bei Shaws
Maulbeerbaum um eine besondere
Sorte gehandelt zu haben — —
um einen Großmaulbeerbaum.

Die ungarische Bildhauerin
Elsa Kalman von Köveshaza, die
für Angarn eine Reihe Denk-
mäler geschaffen hat, von denen
eins sogar vom Nationalmuseum
in Budapest angekauft wurde,
hat in Ofen eine Schuhmacher-

„Schläfst du schon, Eugen?"

„Noch nicht ganz. Bloß mein rechter Arm und mein linkes Bein sind schon eingeschlafen."

Gelegentlich der Ankündigung des großen Schachturniers in
München, bei dem 23 Nationen vertreten sind, konnte man lesen:
Die Welt am Schachbrett! Viele Sonderzüge vorgesehen.

Aber selbstverständlich sollen bei dieser Gelegenheit die Spieler
nicht die alten, in allen ihren Folgen längst durchdachten, sondern
neue und besondere Züge machen. Sollten jedoch Sonderzüge der
Reichsbahn damit gemeint sein, so wollen wir wünschen, daß es
recht bequeme Züge sind, die nicht matt machen. —on.

Kinkerlitzchen

In England pflegt man selbst in kleinen Haushaltungen die Fa-
milienmitglieder mit den Tönen eines Gongs zu den Mahlzeiten zu
rufen. Jetzt hat ein englischer Magenspezialist, Professor W. Cullis,
erklärt, das sei auch eine vorzügliche hygienische Maßregel; er habe
festgestellt, daß Gongtöne die Nerven günstig beeinflussen, und diese
wiederum den Magen; die Absonderung von Magensaft werde
reichlicher, und dadurch tüchtiger Appetit geweckt.

Viele Leute in England, die
Privalpensionen, Mittagstische
usw. betreiben, beabsichtigen jetzt,
den Gong abzuschaffen.

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denn: sie häufen das äuk; auch ivenn esbiJlig ist!

Es ist kein Wunder, daß in Kreisen, die rechnen müssen, Nivea-Zahn-
pasta so beliebt ist. Aber es ist auch kein Wunder, daß viele von
denen, die sich alles leisten können, Nivea-Zahnpasta wählen. Denn
außer dem Preis sind auch Güte und Wirksamkeit maßgebend.

Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.

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