Mahlzeit!
Der Kaufmann Luder hat von seiner Auskunftei, bei der er
über einen auswärtigen Kunden Erkundigungen eingezogen, diesen
Bescheid bekommen: „Der Augefragte hat eine Vertretung in
Kunstdünger und Schweinefutter, wovon er seit zehn Jahren mit
seiner vielköpfigen Familie lebt."
Beim Heiratsvermittler
„Die^e junge Frau haben Sie mir früher schon mal angepriesen."
„Anmöglich! Letzte Neuheit —gestern erst geschieden worden!"
Ein Lerr will lesen
mit großer Mühe bringt er einigermaßen wieder in Ordnung, was er zerstört
hat. „So, jetzt geht es wieder!" stellt er fest. „Ich bitte um Verzeihung, mein
Lerr! Ich habe Ihnen Anrecht getan. Bitte, lesen Sie, so lange Sie wollen!
Es wird mich gar nicht stören." Er klettert wieder in sein Bett zurück.
Albert wundert sich. Allmählich glaubt er zu begreifen. „Aha, Sie kennen
das Buch, nicht wahr?"
Da tönt es schüchtern von oben: „O gewiß! Ich bin nämlich der Verfasser."
Wörtlich
„Der Lehmann soll bis über die Ohren in Schulden stecken."
„Das ist richtig; sogar sein Lut ist noch nicht bezahlt!"
Stätten der Tugend
Onkel Blasius ist nach Berlin gekommen und hat sich den dort wirkenden
Neffen Rudolf vorgenommen. Schöne Sachen hat er von dem Bengel erfahren!
„Komm' mir bloß nicht mit solchen Redensarten von ,Nnr einmal jung fein!'
du infamer Windhund!" kräht Onkel Blasius. „Ich bin auch jung gewesen, aber
darauf kann ich dir mein Wort geben: Als ich junger Mann war, da bin ich
in kein Nachtlokal gegangen. Da Hab' ich mich frisch gehalten fürs Geschäft,
da Hab' ich spätestens um 10 Ahr in der Klappe gelegen."
„Ja, Onkel, du warst auch in Bomst und in Meseritz angestellt."
Der Bräutigam
Nächste Woche sollte Felix Stützer Meta Bornemann heiraten, und dann
sollte ihm der alte Bornemann 50 Mille auszahlen.
Es kommt etwas dazwischen. Tante Röschen erkrankt und will von Meta
gepflegt sein. Tante Röschen verdient es, gepflegt zu werden, denn man kann
von ihr erben. Also schlägt der alte Bornemann dem Bräutigam vor: „Schieben
wir die Lochzeit um einen Monat auf!"
Felix Stützer ist einverstanden. „Auch gut! Aber selbstverständlich --
6 Prozent Verzugszinsen!"
Ursprung
„Sie haben den Kläger einen Kretin genannt! Wie kamen Sie zu diesem
Ausdruck?" — „Den habe ich mal in einem wissenschaftlichen Vortrag gehört."
Zerstreut
„Auf der Tafel da an der Wand seht ihr die bekanntesten hier vorkommenden
Pilze!" — „Die Wand ist wohl feucht, Lerr Lehrer?"
Der Stammgast
Lollmeier braucht dringend 100 Mark. Er wendet sich an Pelle, seinen Stamm-
wirt, und der gibt sie ihm. Nun ja, Lollmeier ist ein alter Stammgast; seit Jahren
hockt er jeden Abend in Pelles Kneipe und macht immer eine ganz nette Zeche —
das mutz berücksichtigt werden. And autzerdem: Lollmeier hat sein Wort gegeben,
daß er in spätestens vier Wochen das Geld zurückzahlen wird.
Das ist am Sonntag gewesen. Dann aber hat Lollmeier sich die ganze Woche
nicht an seinem gewohnten Stammplatz sehen lassen. Leute kommt er an der
Kneipe vorüber. Pelle, der in der Tür steht, stürzt auf ihn zu. „Was ist denn
mit Ihnen, Lerr Lollmeier? Sind Sie krank gewesen? Seit einer Woche haben
Sie mich nicht mehr beehrt."
„Nee, krank bin ich nicht gewesen," sagt Lollmeier. „Aber ich muß jetzt abends
zu Lause hocken. Sie sollen doch Ihr Geld wiederkriegen-da mutz ich sparen."
276
„Ich war eben im Keller, Albert-es ist ja entsetz-
lich, wie viele leere Weinflaschen da von dir stehen!"
„Beunruhige dich nicht, Brigitte! Ich habe schon
eine neue Sendung bestellt."
Eine gute Seele
„Auf das Lotterielos, das Sie mir schenkten, habe
ich, Gott sei Dank, nichts gewonnen, gnädige Frau!"
„Warum Gott sei Dank?"
„Jetzt brauchen Sie sich doch nicht zu ärgern, daß
Sie 's nicht selbst behalten haben!"
Selbstbewußt „Du sollst mal rüberkommen —
drüben sitzen deine Litzen schief!"
„Ausjeschlossen — det muß am Laus liefen!"
Der Kaufmann Luder hat von seiner Auskunftei, bei der er
über einen auswärtigen Kunden Erkundigungen eingezogen, diesen
Bescheid bekommen: „Der Augefragte hat eine Vertretung in
Kunstdünger und Schweinefutter, wovon er seit zehn Jahren mit
seiner vielköpfigen Familie lebt."
Beim Heiratsvermittler
„Die^e junge Frau haben Sie mir früher schon mal angepriesen."
„Anmöglich! Letzte Neuheit —gestern erst geschieden worden!"
Ein Lerr will lesen
mit großer Mühe bringt er einigermaßen wieder in Ordnung, was er zerstört
hat. „So, jetzt geht es wieder!" stellt er fest. „Ich bitte um Verzeihung, mein
Lerr! Ich habe Ihnen Anrecht getan. Bitte, lesen Sie, so lange Sie wollen!
Es wird mich gar nicht stören." Er klettert wieder in sein Bett zurück.
Albert wundert sich. Allmählich glaubt er zu begreifen. „Aha, Sie kennen
das Buch, nicht wahr?"
Da tönt es schüchtern von oben: „O gewiß! Ich bin nämlich der Verfasser."
Wörtlich
„Der Lehmann soll bis über die Ohren in Schulden stecken."
„Das ist richtig; sogar sein Lut ist noch nicht bezahlt!"
Stätten der Tugend
Onkel Blasius ist nach Berlin gekommen und hat sich den dort wirkenden
Neffen Rudolf vorgenommen. Schöne Sachen hat er von dem Bengel erfahren!
„Komm' mir bloß nicht mit solchen Redensarten von ,Nnr einmal jung fein!'
du infamer Windhund!" kräht Onkel Blasius. „Ich bin auch jung gewesen, aber
darauf kann ich dir mein Wort geben: Als ich junger Mann war, da bin ich
in kein Nachtlokal gegangen. Da Hab' ich mich frisch gehalten fürs Geschäft,
da Hab' ich spätestens um 10 Ahr in der Klappe gelegen."
„Ja, Onkel, du warst auch in Bomst und in Meseritz angestellt."
Der Bräutigam
Nächste Woche sollte Felix Stützer Meta Bornemann heiraten, und dann
sollte ihm der alte Bornemann 50 Mille auszahlen.
Es kommt etwas dazwischen. Tante Röschen erkrankt und will von Meta
gepflegt sein. Tante Röschen verdient es, gepflegt zu werden, denn man kann
von ihr erben. Also schlägt der alte Bornemann dem Bräutigam vor: „Schieben
wir die Lochzeit um einen Monat auf!"
Felix Stützer ist einverstanden. „Auch gut! Aber selbstverständlich --
6 Prozent Verzugszinsen!"
Ursprung
„Sie haben den Kläger einen Kretin genannt! Wie kamen Sie zu diesem
Ausdruck?" — „Den habe ich mal in einem wissenschaftlichen Vortrag gehört."
Zerstreut
„Auf der Tafel da an der Wand seht ihr die bekanntesten hier vorkommenden
Pilze!" — „Die Wand ist wohl feucht, Lerr Lehrer?"
Der Stammgast
Lollmeier braucht dringend 100 Mark. Er wendet sich an Pelle, seinen Stamm-
wirt, und der gibt sie ihm. Nun ja, Lollmeier ist ein alter Stammgast; seit Jahren
hockt er jeden Abend in Pelles Kneipe und macht immer eine ganz nette Zeche —
das mutz berücksichtigt werden. And autzerdem: Lollmeier hat sein Wort gegeben,
daß er in spätestens vier Wochen das Geld zurückzahlen wird.
Das ist am Sonntag gewesen. Dann aber hat Lollmeier sich die ganze Woche
nicht an seinem gewohnten Stammplatz sehen lassen. Leute kommt er an der
Kneipe vorüber. Pelle, der in der Tür steht, stürzt auf ihn zu. „Was ist denn
mit Ihnen, Lerr Lollmeier? Sind Sie krank gewesen? Seit einer Woche haben
Sie mich nicht mehr beehrt."
„Nee, krank bin ich nicht gewesen," sagt Lollmeier. „Aber ich muß jetzt abends
zu Lause hocken. Sie sollen doch Ihr Geld wiederkriegen-da mutz ich sparen."
276
„Ich war eben im Keller, Albert-es ist ja entsetz-
lich, wie viele leere Weinflaschen da von dir stehen!"
„Beunruhige dich nicht, Brigitte! Ich habe schon
eine neue Sendung bestellt."
Eine gute Seele
„Auf das Lotterielos, das Sie mir schenkten, habe
ich, Gott sei Dank, nichts gewonnen, gnädige Frau!"
„Warum Gott sei Dank?"
„Jetzt brauchen Sie sich doch nicht zu ärgern, daß
Sie 's nicht selbst behalten haben!"
Selbstbewußt „Du sollst mal rüberkommen —
drüben sitzen deine Litzen schief!"
„Ausjeschlossen — det muß am Laus liefen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Streit der Konkurrenten" "Selbstbewusst" "... entsetzlich, wie viele leere Weinflaschen da von dir stehen ..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4761, S. 276
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg