Ping-Pong
In Kanada wurden kürzlich 100 Paare auf einmal getraut,
und zwar vor 25000 Zuschauern in einem Boxstadion.
Was ein richtiger amerikanischer Ehemann ist, der mutz gleich
richtig im — Ring antreten können.
Die japanischen Multimentalisten behaupten, der Mensch könne es
durch Gehirntraining dahin bringen, zu gleicher Zeit fünf verschiedene
Dinge auszuführen.
Gewisse Rüstungsindustrielle brauchen dazu kein Training: sie führen
gleichzeitig Gewehre, Maschinengewehre, Flugzeuge, Granaten und
Gasminen aus. „
In Amerika besteht die Absicht, Mädchen, die das 35. Lebensjahr
überschritten haben, mit „Frau" anzureden.
Unverheirateten Damen, die das nicht gerne haben, bleibt also gar
nichts anderes übrig, als das 35. Lebensjahr nicht zu überschreiten.
Winston Churchill wurde von seinem Privatsekretär gefragt, ob er
den Rundfunkanfragen aus Deutschland nicht Rede stehen wolle.
„Mein Lieber," sagte er, „haben Sie schon einmal gehört, dah ein
W. C. antwortet?" ,
Neulich war Fliegeralarm im Anterhaus. Ein Oppositioneller wisperte
einem andern zu: „Ich wundere mich, daß Churchill atmen kannl"
„Nanu, wieso?"
„Bedenken Sie — über der Maske des Biedermannes noch die
Gasmaske!" t
Zn Frankreich sollen alle Kriegsgegner unter Polizeiaufsicht gestellt
werden. — Nanu? Kommt denn in Frankreich auf jeden Einwohner
ein Polizist? #
Die Nachricht, daß Deutschland von Rußland eine Million Tonnen
Futtergetreide erhält, um damit zwei Millionen Schweine zu mästen,
hat in Downing Street Neid hervorgerufen.
Dort hat man nicht mehr genug, um die Zeitungsenten fett zu machen.
Kleine Zeitgeschichten
Kniebel hat einen Prozeß. Der Rechtsanwalt Dr. Lolm hat den Fall
gar nicht gern übernommen; er hat den Eindruck, daß Kniebel gerade
kein Freund der Wahrheit sei.
Jetzt will Kniebel einen Schriftsatz auf den Gegner loslaffen. Er hat
ihn selbst ausgearbeitet und ersucht den Dr. Lolm, ihn ohne weitere
Aenderung abzuschicken.
Dr. Lolm liest das Machwerk und ist unzufrieden. „Das ist unmög-
lich, Äerr Kniebel. Wissen Sie, was der Richter zu dem Schrieb sagen
wird? Er wird sagen: Das ist Verdunkelungspapier!"
Käthe und Wally haben sich manchmal ein besonderes Vergnügen
gemacht.
Jetzt stehen sie vor einem Schaufenster, in dem die neuesten Damen-
mäntel zu sehen sind. „Da möchte ich hineingehen," meint Wally, „und
ein Dutzend Mäntel probieren."
„Das geht nicht mehr!" seufzt Käthe. „Jetzt fragen sie einen erst, ob
man überhaupt einen Bezugschein hat."
Lerbert kommt zum Onkel Ignaz; er mutz sich verabschieden. Onkel
Ignaz weiß das noch nicht; er hört auch gar nicht darauf hin, den»
er ist sehr übler Laune. Schwer gekränkt ist er; einen Bezugschein
hat er haben wollen für ein Paar Stiefel, aber man hat sie ihm nicht
bewilligt.
Lerbert freut sich. Der Onkel Ignaz ist zu anspruchsvoll, er hat ja
noch genug Schuhe und Stiefel. And überhaupt: für den kurzen Weg
ins Kaffeehaus und abends an den Stammtisch ist er bezüglich der
Fußbekleidung noch auf Jahre ausreichend gerüstet. And andere Wege
macht er kaum noch.
„Na, ich kriege morgen ein Paar Stiefel," sagt Lerbert. „Derbe,
feste Stiefel."
Jetzt wird der Onkel Ignaz erst recht wild. Er soll keine neuen
Stiefel bekommen, aber dieser Bursche! „Ist ja toll! Wie kommst du
dazu?" — „O, ganz einfach-ich rücke morgen ein."
In Kanada wurden kürzlich 100 Paare auf einmal getraut,
und zwar vor 25000 Zuschauern in einem Boxstadion.
Was ein richtiger amerikanischer Ehemann ist, der mutz gleich
richtig im — Ring antreten können.
Die japanischen Multimentalisten behaupten, der Mensch könne es
durch Gehirntraining dahin bringen, zu gleicher Zeit fünf verschiedene
Dinge auszuführen.
Gewisse Rüstungsindustrielle brauchen dazu kein Training: sie führen
gleichzeitig Gewehre, Maschinengewehre, Flugzeuge, Granaten und
Gasminen aus. „
In Amerika besteht die Absicht, Mädchen, die das 35. Lebensjahr
überschritten haben, mit „Frau" anzureden.
Unverheirateten Damen, die das nicht gerne haben, bleibt also gar
nichts anderes übrig, als das 35. Lebensjahr nicht zu überschreiten.
Winston Churchill wurde von seinem Privatsekretär gefragt, ob er
den Rundfunkanfragen aus Deutschland nicht Rede stehen wolle.
„Mein Lieber," sagte er, „haben Sie schon einmal gehört, dah ein
W. C. antwortet?" ,
Neulich war Fliegeralarm im Anterhaus. Ein Oppositioneller wisperte
einem andern zu: „Ich wundere mich, daß Churchill atmen kannl"
„Nanu, wieso?"
„Bedenken Sie — über der Maske des Biedermannes noch die
Gasmaske!" t
Zn Frankreich sollen alle Kriegsgegner unter Polizeiaufsicht gestellt
werden. — Nanu? Kommt denn in Frankreich auf jeden Einwohner
ein Polizist? #
Die Nachricht, daß Deutschland von Rußland eine Million Tonnen
Futtergetreide erhält, um damit zwei Millionen Schweine zu mästen,
hat in Downing Street Neid hervorgerufen.
Dort hat man nicht mehr genug, um die Zeitungsenten fett zu machen.
Kleine Zeitgeschichten
Kniebel hat einen Prozeß. Der Rechtsanwalt Dr. Lolm hat den Fall
gar nicht gern übernommen; er hat den Eindruck, daß Kniebel gerade
kein Freund der Wahrheit sei.
Jetzt will Kniebel einen Schriftsatz auf den Gegner loslaffen. Er hat
ihn selbst ausgearbeitet und ersucht den Dr. Lolm, ihn ohne weitere
Aenderung abzuschicken.
Dr. Lolm liest das Machwerk und ist unzufrieden. „Das ist unmög-
lich, Äerr Kniebel. Wissen Sie, was der Richter zu dem Schrieb sagen
wird? Er wird sagen: Das ist Verdunkelungspapier!"
Käthe und Wally haben sich manchmal ein besonderes Vergnügen
gemacht.
Jetzt stehen sie vor einem Schaufenster, in dem die neuesten Damen-
mäntel zu sehen sind. „Da möchte ich hineingehen," meint Wally, „und
ein Dutzend Mäntel probieren."
„Das geht nicht mehr!" seufzt Käthe. „Jetzt fragen sie einen erst, ob
man überhaupt einen Bezugschein hat."
Lerbert kommt zum Onkel Ignaz; er mutz sich verabschieden. Onkel
Ignaz weiß das noch nicht; er hört auch gar nicht darauf hin, den»
er ist sehr übler Laune. Schwer gekränkt ist er; einen Bezugschein
hat er haben wollen für ein Paar Stiefel, aber man hat sie ihm nicht
bewilligt.
Lerbert freut sich. Der Onkel Ignaz ist zu anspruchsvoll, er hat ja
noch genug Schuhe und Stiefel. And überhaupt: für den kurzen Weg
ins Kaffeehaus und abends an den Stammtisch ist er bezüglich der
Fußbekleidung noch auf Jahre ausreichend gerüstet. And andere Wege
macht er kaum noch.
„Na, ich kriege morgen ein Paar Stiefel," sagt Lerbert. „Derbe,
feste Stiefel."
Jetzt wird der Onkel Ignaz erst recht wild. Er soll keine neuen
Stiefel bekommen, aber dieser Bursche! „Ist ja toll! Wie kommst du
dazu?" — „O, ganz einfach-ich rücke morgen ein."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schade besetzt!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 191.1939, Nr. 4921, S. 284
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg