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„Was Sie für Greuelgefchichten erzählen, Lerr Muckler! Wo haben Sie den Unsinn her?"
„Den hat meine Frau von Ihrer Gattin erzählt bekommen."

Kinkerlitzchen

In Grimsby wurden einige Matrosen eines englischen Landels-
schiffs, die sich geweigert hatten, auszufahren, zu Gefängnisstrafen
verurteilt. — Nun ja, mancher englische Seemann sitzt heute lieber,
als daß er fährt.

Otto von Labsburg hat dem Ausschuß des amerikanischen Re-
präsentantenhauses einenBesuch abgestattet. Darauf schrieb dieZeitung
„Philadelphia Record": „Wenn die Rückkehr der Labsburger die
beste Lösung für Europa sein soll, dann muß es trostlos um den
alten Erdteil stehen." — Otto scheint also den Leuten nicht besonders
imponiert zu haben. Aber der „Philadelphia Record" kann beruhigt
sein: es steht ganz und gar nicht trostlos um Europa.

Das naive Lieschen

Lieschen ist ein nettes junges Mädchen. Sehr nett, sehr jung, sehr
naiv, aber auch sehr praktisch veranlagt. Sie besteht aus vielen sehr.
Neulich war sie auf ein paar Tage bei Tante Ida zu Besuch. Gleich

am ersten Nachmittag durfte sie allein ins Kino gehen, die Tante
hatte gerade keine Zeit, sie zu begleiten.

Strahlend kam Lieschen zurück. Auf einem ihrer Finger funkelte
ei» Ringlein.

„Der ist mir bei dir früher noch gar nicht ausgefallen," meinte
daher auch Tante Ida, „seit wann hast du denn diesen Ring?"

„Ein Soldat ist im Kino neben mir gesessen," sagte Lieschen stolz,
„der hat ihn mir geschenkt."

„Wa — ?" Die Tante schnappte nach Luft. „Ja, was fällt dir
denn ein, so etwas von einem fremden Mann anzunehmen? Wie
kam er überhaupt dazu, dir ein Geschenk zu machen?"

„Wie es gerade einmal ganz dunkel im Kino war," verkündete
Lieschen, „hat er mir einen Kuß gegeben. And dafür dann den Ring."

Diese verblüffende Offenheit lähmte für einige Augenblicke die
sonst so flinke Zunge der Tante Ida. Dafür dachte sie um so heftiger
nach. Das Kind war nicht schlecht, nur grenzenlos naiv, dafür bürgte
schon die Aufrichtigkeit. Vor allem hieß es da, vorsichtig sein und
die Sache so harmlos zu behandeln wie nur möglich.

OjfMi, t-%

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Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sieh bitte auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Was sie für Greuelgeschichten erzählen, Herr Muckler! Wo haben sie denn Unsinn her?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Niemeyer-Moxter, E.
Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>
Gespräch <Motiv>
Kritik <Motiv>
Erklärung
Ehefrau
Ironie
Dackel <Motiv>
Thema/Bildinhalt (normiert)
Tischgesellschaft <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 192.1940, Nr. 4944, S. 212

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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