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Rückkehr von der Badereise

„Zu schade, daß wir nicht zusammen fahreri konnten,"
schloß sie ihren Bericht. „Loffentlich geht es nächstes Jahr.

Wir wollen recht sparen dafür, nicht wahr?" — Er nickte.

„Daß du die Abende so ganz allein zugebracht hast," sagte
sie bedauernd.

„Ich habe Trost in der Arbeit gefunden," erklärte er pa-
thetisch, und sie belohnte ihn dafür mit einem besonders in-
nigen Kuffe.

Als sie das Abendessen bereitete, konnte sie es doch nicht
unterlassen, den elektrischen Zähler nachzusehen, und nachdem
dies geschehen war, lief sie in das Arbeitszimmer ihres Mannes,
sprang auf seinen Schoß und küßte ihn stürmisch.

„Sei nicht böse, Liebling," sagte sie leise und verlegen,

„daß ich doch ein wenig gezweiselt habe, ob du wirklich jeden
Abend zu Lause geblieben bist und fleißig gearbeitet hast."

Er tat sehr beleidigt.

Sie küßte ihn wieder. „Jetzt bin ich überzeugt, daß ich
dir Anrecht getan habe."

„Jetzt erst — wieso?"

Leise antwortete sie: „Der elektrische Zähler hat es mir
bewiesen."

„Pfui!" rief er, „so mißtrauisch bist du?"

„Nicht böse sein, Liebling!"

Anter ihren Küssen schmolz sein gut gespielter Aerger dahin.

Zwei Tage später kam die Rechnung über den Licht-
verbrauch. Als Frau Berger sie gelesen hatte, schrie sie auf
und fiel weinend in einen Sessel.

Er nahm die Rechnung, las und glaubte vor Scham versinken
zu müssen.

Die Ablesung des Zählers durch den Beamten des Elektrizitäts-
werkes hatte einen Tag vor seinem glorreichen Einfall stattgefunden.
Da der Zähler außerhalb der Wohnung stand, hatte er nichts davon
gewußt.

„Eie pressen sich das Rizinusöl selbst, Lerr Apotheker? Das
ist wohl besonders gut?"

„Was soll ich Ihnen sagen: ich habe auf der Lygiene-Ausstellung
den Wanderpreis dafür bekommen."

Sie hat immer recht

Du kommst mir heute so einsilbig vor, Erika."

Aber mein Lieber — Erika — das sind doch stets drei Silben!"

„QBarum hat denn der Mann auf dem Seil eine lange Stange,
Mutti?"

„Dummerchen, an irgend etwas muß er sich doch festhaltenl"

Korwas klingelt beim Flurnachbarn Lauch. „Eine große Bitte!
Sie haben doch eine Schreibmaschine — — ich habe manchmal das
Geklapper gehört. Würden Sie mir das Ding für ein paar Stun-
den leihen. Ich habe eine Eingabe zu schreiben."

Lauch bedauert: „Leider ist die Maschine nicht da; ich habe sie
verborgt."

„Schade!" seufzt Korwas. „Aber wie konnten Sie auch! Eine
Schreibmaschine verpumpt man doch nicht."

„Wieviel Gedichte gehen so ungefähr in deinen Füllfederhalter, Onkel?"

„9^a, mein Sohn, hast du in der Schule einen
guten Platz bekommen?"

„Ja, Vati, ich sitze am Fenster und kann den
ganzen Sportplatz übersehen!"

Äerr Wunderlich, der fast kahlköpfig ist, geht in
eine Drogerie und verlangt ein Laarwuchsmittel.

„Wünscht der Lerr eine große oder eine kleine
Flasche?" fragt der Verkäufer.

„Geben Sie mir eine kleine Flasche, die genügt
auch. Ich will die Laare nicht zu lang haben!"

Die Schriftsteller unterhalten sich über Kollegen.

„Keiderling, von dem jetzt so oft kleine Geschich-
ten in den Zeitungen stehn, ist doch ein recht schwacher
Schriftsteller." — „Freilich — so schwach, daß er
sich immer anlehnen muß."

Basners sind in die Vorberge gefahren und bei
einem freundlichen Wirt eingekehrt. Der Tag ist
noch lang; Basners klimmen eine Löhe hinan.

Frau Basner ist entzückt.

„Welche herrliche Aussicht, Emil!"

„Daß der Wirt uns zum Abend Forellen ver»
sprochen hat, nicht wahr?"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sie hat immer recht" "Wieviele Gedichte gehen so ungefähr in deinen Füllfederhalter, Onkel?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Wortspiel
Rechthaberei
Ehepaar <Motiv>
Silbe
Name
Dichter <Begriff>
Onkel <Motiv>
Nichte
Frage
Schreiben <Motiv>
Goethe, Johann Wolfgang von
Schiller, Friedrich
Bildnis
Kindermund

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 193.1940, Nr. 4976, S. 279

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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