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„Aber, Lerr Nachbar, der Boden ist doch noch gefroren."

„Ich kanns Frühjahr nicht erwarten, und mit angewärmtem Spaten geht es schon."

Der verliebte Geldbrieftrkiger

„Oh, ich bin dankbar! Ich bin nur eine
kleine Tänzerin! Ich kann die drei Mark
gut brauchen!"

Und sie machte ein so glückliches Gesicht,
daß dem Geldbriefträger das Lerz bis in
den Lals klopfte. Er stotterte:

„Loffentlich schickt Ihr Wohltäter bald
wieder drei Mark!" — „Ich würde mich
freuen! . . . Aber Sie Armer! Sie müssen
wegen drei Mark fünf Stockwerke steigen!"

„Zu Ihnen, liebes Fräulein, käme ich
auch ganz gerne ohne Geld!"

Es vergingen fünf Tage, am sechsten
Tage kamen wieder drei Mark. And dies-
mal blieb der Geldbriefträger zehn Mi-
nuten, und es wurde ihm schwer, zu gehen.

Zwei Tage später kamen zweimal drei
Mark, diesmal gleich von zwei unbekannten
Wohltätern. And dann verging kein Tag,
ohne daß die üblichen drei Mark eintrafen.
Zwei Wochen lang. Dann gegen Ende des
Monats mußte auch der Wohltäter sparen,
14«

seine Unterstützung betrug zwei Mark und
in den letzten Tagen des Monats nur
noch eine Mark. Im nächsten Monat be-
gann es wieder mit drei Mark, es sank
bald auf eine Mark, und dann kam der
Geldbriefträger ohne Geld.

„Ach, heute habe ich nichts für Sie, aber
ich mußte Sie sehen, liebe Lizzie!"

And im nächsten Monat?

In einen Frack gepreßt, der nicht für
die Gestalt eines verliebten Geldbrief-
trägers gebaut worden war, betrat der
glückliche Bote des Geldes mit seiner Braut
Lizzie das Standesamt. Als alles vorüber
war, und er seine junge blonde Frau in
die Arme schloß, fragte er:

„Wir sollten deinen Wohltäter aus-
findig machen! Ihm danke ich ja, daß ich dich
kennen lernte! . . . Eigentlich war er ein
unedler Wohltäter! Immer nur drei M?.rk,
manchmal nur zwei oder eine und oft gar
keine einzige Mark! ... Ob er jetzt auch
noch Geld schicken wird?" Forts. Sette 150

Ich richte meine Blicke tief in mich:
da schau ich in der Ferne, Nächste, dich.

Ich sehe dich und sehe dich doch nicht,
denn du stehst ganz in deinem hellen Licht

Wie eine milde Leuchte durch die Nacht,
hat dieses Licht ein Leben still gewacht.

In seinem blütengleichen Gnadenschein
ging alle Finsternis beschwichtigt ein.

ln diesem Licht wird auch mein Dunkel Ruh,
aus Einsamkeit empfind ich dankbar: Du!

Richard von Schaukal

„Eiehst du, Grete, die schönste Stunde des
Tages für mich ist, wenn abends mein Verlobter
bei uns weilt, und ich ihm etwas vorsinge."

„Das finde ich sehr richtig von dir, daß du
täglich seine Liebe auf die Probe stellst."

Othello

Der junge Schauspieler ging ins Burgtheater.
„Ich möchte gern gastieren, Lerr Direktor."

„Im Burgtheater?"

„Za."

„Als was?"

„Als Othello."

„Schminken brauchen Sie sich dann jedenfalls nicht."
„Warum nicht?"

„Weil Sie schwarz werden, ehe ich Sie hier den
Othello spielen lasse!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aber, Herr Nachbar, der Boden ist doch noch gefroren" "Das indische Fragezeichen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Max
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 196.1942, Nr. 5040, S. 148

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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