„Meine Vorgänger haben die Indianer erledigt und die Büttel ausgerottet, was ist das schon?
Ich will die europäische Kultur vernichten!“
Kleine Chronik
General Montgomery hat die überragende Fähigkeit der deutsche»
Soldaten anerkannt, sich jedem Gelände sofort anzupassen; das
komme aber daher, daß sie schon als Kinder hauptsächlich Soldaten-
spiele getrieben hätten.
I» England und USA spielen die Knaben am liebsten Räuber.
Wegen der zu geringen Kohlenförderung sind in England alle
alten Windmühlen wieder in Betrieb genommen worden.
‘21» scharfem Winde wird es nicht fehlen; er bläst aus Moskau her.
Eine USA-Zeitschrift hat bei ihren Leserinnen eine Umfrage ver-
anstaltet, wer heute der küssenswerteste Mann sei; die meisten Stim-
men hat Anthony Eden erhalten.
Diese Schwärmerei der Amerikanerinnen für Eden sollte man in
England ausnützen. Churchill müßte abtreten und Eden Premier-
minister werden; dann würden die Damen in USA dafür sorgen,
daß England unter der Regierung ihres Schwarms durch die Ber-
einigten Staaten nicht zu sehr geschädigt würde.
Die englische Wochenschrift „Weekly Review" ist erschreckt durch
den Linksruck bei den letzten Nachwahlen für das Unterhaus; die
Ergebnisse dieser Wahlen seien rote Warnlichter auf der Straße
zur Revolution in England.
Trotz der roten Warnlichter gibt es kein Anhalten für Churchill.
Ein Jude Jacobsen hat in Schweden ein Buch über Sowjetruß.
land erscheinen lassen, in dem er Stalin als den endlich erschienenen
Messias der Juden feiert.
Roosevelt wird das verdrießen; das Losiannah der Juden will
er für sich allein haben.
Der Lerausgeber der „Chicago Tribüne", Oberst McCormick,
hat verlangt, jene europäischen Länder, die Besitzungen auf der
westliche» Erdhälste haben, sollten diese aufgeben, damit die USA
vor Angriffen in späterer Zukunft sicher seien.
Dieser Oberst und Zeitungsmann scheint wohl anzunehmen, daß
die USA durch ihr Benehmen schließlich einmal Angriffe heraus-
fordern würde».
Zwölf republikanische USA-Abgeordnete haben an den amerikani-
schen Außenminister Lull einen offenen Brief gerichtet, in dem sie
fragen: „Wofür kämpfen wir eigentlich? Deutschland hat uns
niemals angegriffen."
Die Abgeordneten haben nicht bedacht, daß man nicht nur kämpft,
wenn man angegriffen wird, sondern oft auch, um selbst anzugreifen.
Allerdings hat Roosevelt sich zum Teil auch angegriffen gefühlt —
aber durch die Mißerfolge seiner Innenpolitik.
Der „Daily Lerald" hat geschrieben: „Wir haben kein Vertrauen
in den Triumph jener Grundsätze, für die wir angeblich in den
Krieg gezogen sind."
Aber wohl auch kein Vertrauen mehr bezüglich der Erreichung
jener Ziele, für die England in Wirklichkeit den Krieg angesangen hat.
Der bekannte englische Schriftsteller L. G. Wells hat geäußert,
der Lärm um die zerstörten Kunstschätze gehöre zu den verrücktesten
Vorgängen; die Kunst der Photographie und die Vollkommenheit
der heutige» Imitationen würden einen exakten Ersatz ermöglichen.
Wenn Mister Wells sich von einem bedeutenden Künstler por-
trätieren lassen und später das Bild vernichtet würde, dann würde
er sicherlich mit einer farbigen Photographie als Ersatz nicht zu-
friede» sein. Aber er würde das wohl vom englischen Standpunkt
aus ansehen und sagen: „Ja, für das Bild habe ich auch viel mehr
gezahlt." — on.
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Ich will die europäische Kultur vernichten!“
Kleine Chronik
General Montgomery hat die überragende Fähigkeit der deutsche»
Soldaten anerkannt, sich jedem Gelände sofort anzupassen; das
komme aber daher, daß sie schon als Kinder hauptsächlich Soldaten-
spiele getrieben hätten.
I» England und USA spielen die Knaben am liebsten Räuber.
Wegen der zu geringen Kohlenförderung sind in England alle
alten Windmühlen wieder in Betrieb genommen worden.
‘21» scharfem Winde wird es nicht fehlen; er bläst aus Moskau her.
Eine USA-Zeitschrift hat bei ihren Leserinnen eine Umfrage ver-
anstaltet, wer heute der küssenswerteste Mann sei; die meisten Stim-
men hat Anthony Eden erhalten.
Diese Schwärmerei der Amerikanerinnen für Eden sollte man in
England ausnützen. Churchill müßte abtreten und Eden Premier-
minister werden; dann würden die Damen in USA dafür sorgen,
daß England unter der Regierung ihres Schwarms durch die Ber-
einigten Staaten nicht zu sehr geschädigt würde.
Die englische Wochenschrift „Weekly Review" ist erschreckt durch
den Linksruck bei den letzten Nachwahlen für das Unterhaus; die
Ergebnisse dieser Wahlen seien rote Warnlichter auf der Straße
zur Revolution in England.
Trotz der roten Warnlichter gibt es kein Anhalten für Churchill.
Ein Jude Jacobsen hat in Schweden ein Buch über Sowjetruß.
land erscheinen lassen, in dem er Stalin als den endlich erschienenen
Messias der Juden feiert.
Roosevelt wird das verdrießen; das Losiannah der Juden will
er für sich allein haben.
Der Lerausgeber der „Chicago Tribüne", Oberst McCormick,
hat verlangt, jene europäischen Länder, die Besitzungen auf der
westliche» Erdhälste haben, sollten diese aufgeben, damit die USA
vor Angriffen in späterer Zukunft sicher seien.
Dieser Oberst und Zeitungsmann scheint wohl anzunehmen, daß
die USA durch ihr Benehmen schließlich einmal Angriffe heraus-
fordern würde».
Zwölf republikanische USA-Abgeordnete haben an den amerikani-
schen Außenminister Lull einen offenen Brief gerichtet, in dem sie
fragen: „Wofür kämpfen wir eigentlich? Deutschland hat uns
niemals angegriffen."
Die Abgeordneten haben nicht bedacht, daß man nicht nur kämpft,
wenn man angegriffen wird, sondern oft auch, um selbst anzugreifen.
Allerdings hat Roosevelt sich zum Teil auch angegriffen gefühlt —
aber durch die Mißerfolge seiner Innenpolitik.
Der „Daily Lerald" hat geschrieben: „Wir haben kein Vertrauen
in den Triumph jener Grundsätze, für die wir angeblich in den
Krieg gezogen sind."
Aber wohl auch kein Vertrauen mehr bezüglich der Erreichung
jener Ziele, für die England in Wirklichkeit den Krieg angesangen hat.
Der bekannte englische Schriftsteller L. G. Wells hat geäußert,
der Lärm um die zerstörten Kunstschätze gehöre zu den verrücktesten
Vorgängen; die Kunst der Photographie und die Vollkommenheit
der heutige» Imitationen würden einen exakten Ersatz ermöglichen.
Wenn Mister Wells sich von einem bedeutenden Künstler por-
trätieren lassen und später das Bild vernichtet würde, dann würde
er sicherlich mit einer farbigen Photographie als Ersatz nicht zu-
friede» sein. Aber er würde das wohl vom englischen Standpunkt
aus ansehen und sagen: „Ja, für das Bild habe ich auch viel mehr
gezahlt." — on.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Meine Vorgänger haben die Indianer erledigt und die Büffel ausgerottet, was ist das schon? Ich will die euroüäische Kultur vernichten!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1944
Entstehungsdatum (normiert)
1939 - 1949
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 200.1944, Nr. 5154, S. 5154_225
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg