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Die kaiserliche Ehe stifte rin.

Die Kaiserin Königin war eine fromme Frau, eine
; aufrichtig eifrige, katholische Christin, und war es die Kaiserin,
so tvar cs selbstverständlich Hof und Stadt mit mehr oder
Weniger Aufrichtigkeit und Eifer. Wien ist aber eine lustige
Stadl und ihre Frömmigkeit muß ihr derohalben höher an-
geschrieben werden im göttlichen Schnldbuch, sintemalen diese

Frömmigkeit gar zu oft in Cvnflikt mit dem Temperament
zu kommen droht.

Jhro Majestät Maria Theresia lvar aber wirklich fromm,
trotz Temperament und Constitution und daß diese nicht hinder-
lich sein kann, lvird Niemand behaupten, der nicht schon ein-
mal es mit angesehen hat, welche Mühe es z. B. einer so
wohlbeleibten Andächtigen kostet, von den Knieen und dem Bet-
schemmel wieder in die Höhe zu kommen und das gar bei
der glühenden Hitze, die mitunter die fromme Ausdauer einer
Prozession auf die Probe zu stellen pflegt.

Und heiß, glühend heiß war cs gewesen, aber trotzdem
hatte die Kaiserin den ganzen Umgang mitgemacht und das
noch dazu in einem starrenden, schweren Brokatgewand und
eine schwere, mit echten Goldschleifen geschmückte Wachskerze
in den Händen haltend, männiglich zur Erbauung dienend.
Ihr Herr, Franz Stephan, hatte sich unwohl gemeldet bei der
Gemahlin; das Unwohlsein verhinderte ihn wohl von derThcil-
nahmean der Prozession, aberdnrchaus nicht von der Theilnahme
an einer heiteren, kleinen Parthie im Garten von Laxenburg.

Wenn sie es bei einem Menschen tolerirte, daß er nicht
gerade nach ihrer Weise den Himmel zu erringen strebte, so
war cs bei ihrem Franzl der Fall; sie war ein christlich Ehe-
weib und hatte den Spruch wohl beherzigt, den einstmals die
Holländer Druckerfrau fälschen gewollt und damit ihr Leben
verscherzte, den Spruch: „und er soll Dein Herr sein." Maria
Theresia hielt diesen Spruch aufrecht zwischen vier Wänden,
darüber hinaus war sie eben doch Kaiserin Königin und der
Franzl Großherzog von Toskana und — und — römischer
Kaiser. Dieses Pöstchen trug aber seit Langem wenig mehr
1 ein als Aergernisse und Franz Stephan tvar ein guter Finanz-
mann; so war cs ihm auch nicht zu verargen, wenn er sich
I wenig genug darum kümmerte.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die kaiserliche Ehestifterin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Watter, Joseph
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Kamm
Hofdame
Haar <Motiv>
Kaiserin <Motiv>
Karikatur
Schloss Schönbrunn <Wien>
Satirische Zeitschrift
Marie Therese <Österreich, Kaiserin>
Österreich
Wien

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1199, S. 1
 
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