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-0. Handlungen, sowie von allen Postämtern und sM ' Preis für denBmrd von26NummernSfl.54fr. ■“ '

Zcitungsexveditionen angenommen. _

Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubscriptionS- -
preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr-'
od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/, Sgr.

Geschichten aus der Ukränc.

(Vills Nr.

Die Dichter behaupten und ihr Lied singt davon, daß
es in der Natur nichts Schöneres gebe, als das Frühroth
am schönen Sommermorgen. Wer jedoch die Tochter des
Ssotnik *) Tawalga gesehen hat, mußte zugestehen, daß sie
schöner sei, als die Morgenrölhe, schöner als der Vollmond
in milder Sommernacht, schöner als die Sonne selbst, an
welcher sich doch der Fisch im Wasser ebenso erfreut, wie das
Gewild im Walde und die Blume im Garten.

1167 dieser Blätter.)

Vielleicht ist es eine Sünde zu behaupten, daß ein
Mädchen schöner sein könne, als die heilige Sonne und der
stille Mond — aber wir Männer sind einmal so sündhaft
geboren, daß wir beim Anblicke einer Mädchenschönheit glau-
ben , daß weder auf Erden noch anr Himmel etwas Herr-
licheres zu sehen sei.

Aber sie war wirklich schön, sehr schön, die Ssotniks-
tochtcr. Und das war in der ganzen Ukräne bekannt; denn
so ist es einmal bei uns in der Ukräne: blüht irgendwo eine
Schönheit, so verbreitet sich ihr Ruhm durch das ganze Land.
Wie mancher junge Kosak, er mochte in Wiitowez etwas
zu thun haben oder nicht, scheute einen Umweg von hundert
Wersten nicht, um nur zu sehen, was dort für ein schönes
Mädchen lebe, wie sie aussehe, Orißja, die Tochter des Ssotnik
Tawalga, von der überall so viel gesprochen werde.

Ja, nicht wenig wurde von ihr gesprochen; denn cs war
noch Niemandem gelungen, eine glückliche Werbung bei ihr
anzubringen. Ob der Vater so überaus stolz war, oder die
Tochter so wählerisch? Ich weiß cs nicht. Aber so viel weiß
ich, daß gar mancher brave junge Kosak, der zuversichtlich
und sicgesgcwiß nach Wiitowez gekommen war, es still und
niedergeschlagen wieder verlassen hat. Und wenn ihm auf der
Heimkehr ein Kamerad begegnete und ihn fragte: „Wie steht
es, Bruder, mit der schönen Orißja?" so antwortete er:
„Vergebene Mühe, Kamerad! Diese Rose blüht nicht für uns!"

Und der Kamerad schüttelt das Haupt und denkt: „Da
ist wieder ein Kosak zu Grunde gerichtet!" lenkt aber nichts
destoweuiger sein Pferd dem Dörfchen zu, wo die kalte Schön-
heit lebt — um dasselbe Schicksal zu erfahren.

*) Kosakcn-Hauptmann.

Orißja also war wie eine wundervolle Blume mit An-

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Geschichten aus der Ukräne"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Tochter <Motiv>
Wohnzimmer
Auswahl
Bewunderung
Begierde
Schöner Mensch
Bräutigam
Karikatur
Kleidung <Motiv>
Vater <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1218, S. 153
 
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