Fliegende Blätter (5.1847 (Nr. 97-120))

Die Salenbürger.

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Erstes Abenteuer.

Wie die valenbürger beschUeßen, ein Rathhans zu «bauen.

Ein Bürger.

Vor allem werde erbaut ein HauS,
Darin wir uns mögen berathen;

Da streu'n wir hübsch viel Worte auS,
Von Worten kommt'S dann zu Thaten.

Schalk (für sich.)

Schalk (für sich.)

Zum Weinen ist das Zeug zu vumm.

Zu ernsthaft, um zu lachen —

Drum besser, man kümmre sich nicht vrum,
Und lass die Narren machen.

I

Zweites Abenteuer.

Wie die Lalenbürger das Bauholz zu ihrem neuen Rathhaus fällen,
und die Hölzer mit großer Arbeit ab den Berg bringen.

Aus leeren Phrasen, gar wohlbekannt,
Aus Weil und aus Wenn unv Aber,
Erwächst auf dürrem, sandigen Land
Nur schlechter Dippelhaber.

Ein andrer Bürger.

Es trage jeder das Seine bei,

So wird das Rechte ermessen,

Kein Mensch, er sei auch, wer er fei,
Hat allen Witz gefressen.

Schalk (für sich.)

Ein jeder zeigt fich, für stch allein.

Noch leidlich ungeberdig,

Doch, rathen und handeln fie insgemein,
So ist der Dummkopf fertig.

Tin dritter Bürger.

Der Baum war gefällt auf Berge« Rücken,
Sie wollen ihn nun zu Thale schicken:

„Nun greifet die Sache wacker an,

Es pack' und plack' stch Mann für Mann."

Sie lupfen, schieben, stoffen und trollen,

Sie treiben, walzen, schleipfen und rollen;

Sie ketschen, schürzen, winden und wenden.
Sie tragen und ziehen zu allen Enden — —

Auf halbem Wege ermüden die Leute,

Da legen ste fein den Baum bei Seite.

Der rutscht und wargelt nun fort und fort,
Und liegt bald behaglich an seinem Ort.

„Wer hält', beim Plunder! doch das gedacht,
Daß stch das Ding so von selber macht?"

Ich sage .ja," Du sagest .nein," (Fortsetzung folgt.)

Es saget nichts der Dritte,

So schleift stch ab gar rein und fein -

Die Wahrheit in der Mitte.