Fliegende Blätter (5.1847 (Nr. 97-120))

Guter Rath.

Skizzen aus dem Frankfurter Volksleben. 143

„Gu Morje, Herr Haaptmann!"

„Gu Morje, Ordenanz, was gibt« Neues?"

„Gor nir, Herr Haaptmann, es iS nor ä Leidenand gestorwe."
„So — no werd er aach ins Grab geschoffe krije?"

„Nä Herr Haaptmann, er war jo kän Freiwilliger."

„No awer ä Leichenred wern sem doch wenigsten« halte?"

„Do stickt aach nir drinn, die Wahrheit ersehrt mer doch net."

„Guckst de Vatter, des iS der groß Carl, der Franksort erfunne Hot."

„Wann ich nur meine Frau loS wäre!"

„Narr, das ist ja ganz leicht, Du giebst sie in die Farbe und
verlierst 'S Zeichen."

Skizzen aus dem Frankfurter Volksleben.

„Sehen Sie, mein Bester, Ihr Junge taugt gar nicht«, Flu-
chen, Schimpfen und neben die Schule laufen find seine Haupt-
beschäftigungen."

„Ich meegt nor wisse, wo des Blitzkeil Oo« des lerne duht,
so ebbes herrscht de doch nit dehäm, du Neimol Los, wenn dich
nor ämol des Gewitter verschmeise deht!"