10.
Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Preis des Bandes (26 Nummern) M 6.70. Bei directem
Handlungen, sowie von allen Postämtern und TEJro» 4 Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich
Zeitungs-Erpeditionen angenommen. ^L7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins^LL—. —0.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Einzelne Nummer 30 «■*?.
Der arme Kamerad.
Er fühlt sich hingerissen.
Er liegt zu ihren Füßen,
Als wär's ein Stück von ihr.
Ich will die Hund ihm reichen.
Jedoch es war zu spat;
Denn eh' der Tanz vertobet.
Da war er schon verlobet.
Der arme Kamerad. ®. W.
Die zwei Freunde.
Hab' da zwei Freunde gekannt, brillante Kerls, —
wären durch's Feuer gegangen für einander. — Aber
Geld hatten sie keines, armselig ging's den Beiden. —
Wohnten beisammen, garni, versteht sich; hatten eine
Stube, nicht größer wie ein Taubenschlag; froren zu-
sammen, hungerten zusammen, nur. studiren thaten sie
nicht mitsammen, denn der Eine war Jurist, der Andere
Mediciner. Vor dem Examen war's, — „Pepi," sagte
der Mediciner zum Andern, der ausgezogen im Bett
lag, der Kälte wegen, „Pepi, ich Hab' eine Ahnung, ich
fürcht', ich furcht', daß sie mich morgen bei der Staats-
prüfung in der Anatomie um den Kniekehlenmuskel
fragen." — „Na und", sagt der Pepi und steckt die
erfrorene Nase aus der Decke. — „Dann sitz' ich auf,"
sagt der Andere so vor sich hin, „ich bin seit fünf
Monaten nicht im Secirsaal gewesen, — wenn ich
mir nur ein Präparat verschaffen könnt'! ..."
„Ich weiß nicht, wie Du mir vorkommst!" sagt
der Jurist, „da red'st so herum — da, schau' Dir's
halt an!" — und dabei streckt er das bloße Bein
heraus. „Ja, aber inwendig, Freunderl!" — „Na,
mcintwegen!" sagt der Jurist ärgerlich über die Ziererei
seines Freundes. Der Mediciner holt sein Besteck her-
vor, packt seine Säg' aus und fangt an, an meinem
lieben Pepi herum zu operiren, bis er endlich den
ganzen Fuß wnrzab hat.
„Bist ein guter Kerl, Pepi, — wart', laß Dich
verbinden, schau, es geht doch nichts über ein Prä-
parat, von dem man aä oeulus lernen kann." — „Na,
gute Nacht; jetzt gib aber Ruh!" sagt der Pepi und
dreht sich um. — Der Mediciner kriegt beim Examen
wirklich die Frag' und haut sich brillant durch, denn er
hat die halbe Nacht an Pepi's Bein herumtranchirt. —
Ein paar Jahre später kommt der Pepi, der
inzwischen Advokat geworden ist, auf seinem Stelz-
fuß angehumpelt. — „Altes Hans!" sagt er z»
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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Preis des Bandes (26 Nummern) M 6.70. Bei directem
Handlungen, sowie von allen Postämtern und TEJro» 4 Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich
Zeitungs-Erpeditionen angenommen. ^L7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins^LL—. —0.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. Einzelne Nummer 30 «■*?.
Der arme Kamerad.
Er fühlt sich hingerissen.
Er liegt zu ihren Füßen,
Als wär's ein Stück von ihr.
Ich will die Hund ihm reichen.
Jedoch es war zu spat;
Denn eh' der Tanz vertobet.
Da war er schon verlobet.
Der arme Kamerad. ®. W.
Die zwei Freunde.
Hab' da zwei Freunde gekannt, brillante Kerls, —
wären durch's Feuer gegangen für einander. — Aber
Geld hatten sie keines, armselig ging's den Beiden. —
Wohnten beisammen, garni, versteht sich; hatten eine
Stube, nicht größer wie ein Taubenschlag; froren zu-
sammen, hungerten zusammen, nur. studiren thaten sie
nicht mitsammen, denn der Eine war Jurist, der Andere
Mediciner. Vor dem Examen war's, — „Pepi," sagte
der Mediciner zum Andern, der ausgezogen im Bett
lag, der Kälte wegen, „Pepi, ich Hab' eine Ahnung, ich
fürcht', ich furcht', daß sie mich morgen bei der Staats-
prüfung in der Anatomie um den Kniekehlenmuskel
fragen." — „Na und", sagt der Pepi und steckt die
erfrorene Nase aus der Decke. — „Dann sitz' ich auf,"
sagt der Andere so vor sich hin, „ich bin seit fünf
Monaten nicht im Secirsaal gewesen, — wenn ich
mir nur ein Präparat verschaffen könnt'! ..."
„Ich weiß nicht, wie Du mir vorkommst!" sagt
der Jurist, „da red'st so herum — da, schau' Dir's
halt an!" — und dabei streckt er das bloße Bein
heraus. „Ja, aber inwendig, Freunderl!" — „Na,
mcintwegen!" sagt der Jurist ärgerlich über die Ziererei
seines Freundes. Der Mediciner holt sein Besteck her-
vor, packt seine Säg' aus und fangt an, an meinem
lieben Pepi herum zu operiren, bis er endlich den
ganzen Fuß wnrzab hat.
„Bist ein guter Kerl, Pepi, — wart', laß Dich
verbinden, schau, es geht doch nichts über ein Prä-
parat, von dem man aä oeulus lernen kann." — „Na,
gute Nacht; jetzt gib aber Ruh!" sagt der Pepi und
dreht sich um. — Der Mediciner kriegt beim Examen
wirklich die Frag' und haut sich brillant durch, denn er
hat die halbe Nacht an Pepi's Bein herumtranchirt. —
Ein paar Jahre später kommt der Pepi, der
inzwischen Advokat geworden ist, auf seinem Stelz-
fuß angehumpelt. — „Altes Hans!" sagt er z»
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der arme Kamerad"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)