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ncite Wcttc.

Assessor freilich mit einem etwas wehmüthigen Zug um die Lippen,
als sie aber das letzte Teppichbeet angestannt hatten, und noch nichts
sich rührte, fingen sie Beide herzlich an zu lachen.

„Was lacht Ihr denn?"

„Wir haben gewettet, daß Du uns die ganze Zeit, die wir hier
sind, nicht das Geringste anbieten würdest!"

„So, so, um was denn?"

„Ein paar Flaschen Rheinwein!"

„Wo wollt Ihr sie denn trinken!"

„Wir gehen direkt in Schulze's Weinstube, — was denkst Dn
denn, was wir für einen Durst haben!"

„Ach, wartet einen Augenblick, ich will nur meinen Hut holen
— da trink' ich mit!" ,_

Ein praktischer Bettler.

„Warum fängst Dn denn immer im dritten und nicht im ersten
Stock zu betteln an?" — „Weil ich dann gleich im nächsten Stock-
werk weiter betteln kann, wenn mer mich de Trepp' hinunterwerft!"

Bitter.

Bcilletclevin: „Sagen Sie doch 'mal, lieber Gras, wer
war denn der charmante junge Mann, mit dem Sie heute
Morgen aus der Probe waren?" — Reicher Verehrer:
„Hm, ■ . . ’n guter Bekannter von mir ..." — Ballet-
elevin: „Seh'n Sie, so habe ich Sie mir immer in meinen
Träumen gewünscht!"

Eine Ausnahme vom Naturgesetz.

Nicht der volle Beutel drückt — der leere!

Ganz entgegen dem Gesetz der Schwere.

Der Doktor der Rechte, Assessor A., und der Doktor der Medizin,
praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer B., saßen vergnügt
bei einem Glase Wein.

„Du, ich bin neugierig", sagte der Assessor, „was uns unser
Freund, der Rechtsanwalt, für eine Sorte vorsetzen wird, wenn
wir uns morgen seine neue Billa besehen!"

„Gar keine!" meint der Doktor von der andern Fakultät.

„Du meinst, er wird eine Bowle machen; oder selbst Apfelwein
wäre bei der Hitze nicht zu verachten!"

„Nein, nein, zu trinken gibt's da überhaupt nichts!"

„Aber er muß uns doch etwas anbieten!"

„Nicht eine Cigarre!"

„Unmöglich! Da möchte ich zehn Körbe Sect wetten!"

„Ach, da fiel'st Du ja doch 'rein!"

„Nie und nimmer! Ein bischen knickerig ist ja unser Rechts-
anwalt, aber uns so Ivcit in der Sonnenglnth laufen lassen, und
dann nicht die geringste Erfrischung — einfach unmöglich! Ich wette
— wenn auch nicht gerade zehn Körbe Sect, aber sechs Flaschen
Rüdesheimer wage ich d'ran!"

„Nun, wenn Du es durchaus haben willst, will ich meinem
Glücke nicht im Wege stehen!"

„Abgemacht?"

„Abgemacht!" — —

Am anderen Nachmittag wanderten die Beiden auf der heißen
staubigen Chaussee zur Billa des Rechtsanwalts. Er empfing sie
freudig, führte sie durch Haus, Garten, Park, ließ sie Blumen,
Bäume, Obst, Gemüse, Springbrunnen und Rasenanlagen bewundern,
aber diese Genüsse blieben die einzigen.

Schon öfter hatten sich die beiden Doktoren zugeblinzelt, der
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine gelungene Wette" "Bitter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Wahle, Friedrich
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
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In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 91.1889, Nr. 2304, S. 106

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