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114 Hcktor und die Krebse.

Mittag, Hektar war immer noch nicht zu sehen. Donnerwetter,
dachte ich, die Sache hat nicht ihre Richtigkeit — ,da willst du doch
selbst sehen, wo das Bich geblieben ist.

Ich niachte mich also auf die Beine, den-
selben Weg einschlagend, den mein Hund
gelaufen sein mußte. Nachdem ich schon
eine halbe Stunde gegangen, sehe ich
immer noch keine Spur. Jetzt komme
ich in eine Schonung, welche ich passiren
mußte. Aufmerksam spähe ich umher.
Da höre ich ein leises Winseln. Ich
gehe näher, entdecke meinen Hektar
— und was muß ich sehen! Vom
hastigen Laufen war dem armen Kerl
das Taschentuch mit den Krebsen aufge-
gangen; diese hatten natürlich nichts
Eiligeres zu thun, als davon zu laufen.

Aber mein Hektar packte ohne Um-
stände einen nach dem andern und trug
sie wieder und immer wieder in das
Taschentuch. Und das hatte das arme
Thier schon volle 24 Stunden gethan!
Natürlicherweise befreite ich ihn nun von
seiner anstrengenden Thätigkeit, brachte
meinem Freund selbst die Krebse und
erzählte ihm die ganze Geschichte. Selbst-
verständlich bekam mein Hektar, in voller
Würdigung seiner Pflichttreue und da
er ganz ausgehungert war, eine tüchtige
Portion Essen und eine warme Wurst
noch extra."

Mißtrauisch.

Baron (der einen neuen Bedienten engagirt): „Sie bekommen
nicht viel Lohn, dagegen garantire ich Ihnen ein Bedeutendes
an Trinkgeldern." — Nach acht Tagen fragt der Baron: „Nun,
Johann, wie sind Sie mit den Trinkgeldern zufrieden?" — „Gnädiger
Herr, da erlaube ich mir noch kein Urtheil — in der ersten Woche

weiß man noch nicht, ob sich die Herrschaften nicht etwa nur bei
Einem einschmeicheln wollen!"

Aus dem K a s e r n h o f.

Unteroffizier: „Kerls, wenn ich vor einer Mauer „halt!"
rufe, so müßt Ihr stehen bleiben — nicht, weil die Mauer da ist,
sondern weil ich „halt!" gerufen habe!"

Maßstab.

Passagier (in einer Bahnhofrestauration, nach dem ersten
Läuten): „GebenSie mir ungarische Salami!" — Verkäufer: „Wie
viel kann ich dienen?" — Passagier: „Na, schneiden S' halt zu bis
zum zweiten Läuten!" _

Im Examen.

Professor: „Warum sprechen Sie so leise, Herr Kandidat?
Haben Sie vielleicht den Candidatterich?"

Reflexion.

Du gehst dahin in Glanz und
Pracht,

Doch ohne Glück.

In deine dunkle Seele lacht
Kein Sonnenblick.

Und wo du weilst und wo du
bist.

Du bist allein.

Wie viele Lippen du auch küß'st -
Kein Herz ist dein.
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Hektor und die Krebse" "Mißtrauisch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinicke, Emil
Graetz, Theodor
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 91.1889, Nr. 2305, S. 114

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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