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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

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Schuster, Karl: Die Gräber im Münster
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https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0008

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Schuster, Die Gräber im Münster

2. Handschrift Nr. 498 der Freiburger Universi-
tätsbibliothek: „Abschriften von Epitaphien oder Grab-
schriften, welche in U. L. Fr. Münster, der pfarr-
kirche zu Freyburg in dem Breysgaw befindlich
seynd, zusammengetragen und in dies gegenwertige
Buch aufgezeichnet. Nebst einem Anhang der nöthi-
gen Héraldiques, welche zu diesem Werke nüzlich
und dienlich seyn mag, wie auch andere entzwischen
laufende wappen deren breysgauischen Herrn Rittern
und Jungern beschrieben und gezeichnet von mir
Joseph Felician Geißinger 1787." 124 Blätter in Folio.
Das Buch trägt folgende Widmung: „Der Albertinischen
hohen Schule als Patron und Pfarrer des Freyburger
Münsters. Res parvae non nunquam momenti. Von
Anton Freiherr von Baden, Kaiserl. auch kaiserl:
Königl.wirklicherGeheimenrathundCammerer. Frey-
burg am 22,en May 1806." Geißinger wurde am 14. De-
zember 1740 zu Freiburg geboren, war Vikar in Bleich-
heim und Kappel und seit 1783 Pfarrer in Buchholz,
wo er am 22. Februar 1806 starb. Die Denktafeln
und Grabplatten sind in kolorierten Federzeichnungen
dargestellt und die Inschriften in Kurrentschrift ein-
getragen. Der Ort, an dem sich das Denkmal be-
findet, ist meistens angegeben, eine bestimmte Ord-
nung in der Reihenfolge des Verzeichnisses ist jedoch
nicht ersichtlich. Das früheste vorkommende Datum
ist 1520. Der künstlerische Wert der Abbildungen
ist gering.

3. Handschrift Nr. 499 der Freiburger Universi-
tätsbibliothek: „Auffschriften deren Altären, welche
in Lobi. L. F. Münster in hiesiger Stadt Freyburg
aufgezeichnet zu finden." 105 Blätter in 4°. Die Jahres-
zahl 1830 oben auf dem Titelblatt scheint von anderer
Hand später beigefügt zu sein. Der ganze Band ist
zwar von einer Hand geschrieben, bildet aber kein
einheitliches Werk, wie schon aus der ursprünglich
nicht durchlaufenden Paginierung hervorgeht. Die
Seiten 48 bis mit 87 enthalten Abschriften von Grab-
schriften ohne Abbildungen, in ungeordneter Reihen-
folge, das älteste Datum ist 1459. Weiter hinten
finden sich von Blatt 39 an bis mit 98 Abbildungen
von Denktafeln und Grabplatten, ebenfalls ohne be-
stimmte Reihenfolge und mit dem ältesten Datum 1459.
Die Abbildungen sowohl wie die Handschrift haben
viele Ähnlichkeit mit der Arbeit Geißingers. Das Werk
rührt sehr wahrscheinlich vom gleichen Verfasser her
und scheint eine Vorstudie zu jener Arbeit zu sein.

4. Handschrift des Münsterpfarramts, ungebun-
den, in Folio, auf dem Umschlag: „Münsterstiftungs-
verwaltung Freiburg. Kirchenerfordernisse. Epita-
phien & Grabschriften, Altar-, Fenster-, Gemälde-,
Glockeninschriften im Münster. — 168." Der Titel
lautet: „Copia von Epitaphien und Grabschriften, so
in uns. 1. Frauen Münster der Pfarrkirche zu Frey-

burg im Breißgau befindlich, dann von Altär-Fenster-
gemählden, und Glockeninschriften in derselben."
Nach der Schrift zu urteilen, ist der Verfertiger der
bei Nr. 1 genannte Joseph Anton Buckeisen (geb.
7. März 1739, seit 1786 k. k. Zollbezieher am Schwa-
bentor, gest. 17. Februar 1801). Schreiber nennt in
seiner Geschichte und Beschreibung des Münsters
zu Freiburg i. Br. (1820) S. 192 Anm. Joseph Anton
Buckeisen als Verfertiger und das Jahr 1772 als Zeit
der Herstellung, gibt aber keine Gründe dafür an.
Jedenfalls erfolgten später noch Nachträge von der-
selben Hand, so auf S. 104: „Auf dem itzt abge-
brochenen Musikanten-Chor war ein Stein, der
18 Nürnberger Schuh lang und folgl: der größte
am ganzen Münster war." Der Abbruch des Lettners
erfolgte erst 1789.

5. Handschrift im Stadtarchiv: „Sammlung der
Grabschriften in und zunächst um Freiburg. Als
kleiner Beitrag zur heimathlichen Geschichte heraus-
gegeben von Dr. Heinrich Schreiber.'1 2 Bde in 8°.
Das Werk ist nicht im Druck erschienen. Es ent-
hält, mit Herzog Berthold V. beginnend, eine große
Anzahl Grabschriften aus dem Münster in chrono-
logischer Reihenfolge, darunter alle in der Hand-
schrift Nr. 4 vorkommenden.

6. Schreiber Heinr., Das Münster zu Freiburg.
Mit 13 lithogr. Blättern von Aug. von Bayer. (Denk-
mäler der Baukunst des Mittelalters am Oberrhein,
2. Lief.) Karlsruhe und Freiburg 1826. 2. verm.
Aufl. 1829.

7. Schreiber Heinr., Geschichte und Beschrei-
bung des Münsters zu Freiburg. Freiburg 1820, 1826
und 1829.

8. Handschrift in der Stadtbibliothek von Arras.
Sie enthält Zeichnungen von Grabmälern mit den
Inschriften aus der ehemaligen Augustinerkirche und
der Kirche der Deutschordensherren in Freiburg,
ferner aus Kirchen französischer Städte, aus dem
Freiburger Münster jedoch nur die Grabmäler von
Glarean und Reinhard von Dettingen. Das Freiburger
Stadtarchiv besitzt Abschriften und Photographien
der aus Freiburger Kirchen stammenden Inschriften
und Abbildungen dieser Handschrift.

Keine dieser acht Sammlungen enthält sämtliche
bis jetzt bekannten Namen. Wir geben hier ein
chronologisches Verzeichnis der Namen und Grab-
schriften, daran anschließend ein alphabetisch geord-
netes Verzeichnis der im Münster beerdigten Per-
sonen. Nicht enthalten sind darin die in der Hand-
schrift Nr. 1 aufgeführten 29 Kapuziner, ferner die
ausschließlich im Totenbuche genannten Personen,
mit Ausnahme der mit der Geschichte der Stadt ver-
knüpften Namen Rieher und Franz Ferd. Mayer von
Fahnenberg.
 
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