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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Münsters, [12]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0095

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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

ouch mit schüfen daruf geneiget, ein alb, ein umbler,
ein stol, ein hantfan, ist vast werktäglich. Item zwei
corporal-ledlin und corporal darinne, der ist eins mit
sidin tuch überzogen und eins mit guldin tuch. Item
zwei kannli, ein lichtstock, ouch darzu gehorent. Item
missale speciale cum ceteris missis in hoc contentis et
in pergameno scriptis.

Item junker Hans Michel von Nuwenfels het ein-
unddrissig gulden geltz uf den von Friburg us irem
koufhus, davon gen mir die von Friburg 11 1I,, pfund
geltz an die pfrunde, die ich han und mir gelihen hend
die von Tigessyn, und fallen die 11 ]/2 pfund uf trium
regum oder in octava beate Agnetis virginis et martiris.

Item Hans Ru"ff1 zue Bezcenhusen gibet 12 schil-
ling pfenning Mathie apostoli2.

Item 2 schilling pfenning gibt Georgius Wal zue
Friburg Georgii martiris.

Item 13 schilling pfenning gibt Peter (ursprüng-
lich: Hans) Harhas zue Stouffen Martini.

Item 1 pfund pfenning gibt junker Wilhelm Lu'pp
exaltacionis crucis.

Item dis obgeschrieben gelt ist der pfrunde zue
Friburg gestift und gemacht von her Heinrich Kannen-
giesser, der ouch ein capelan der obgemelten pfrunde
gewesen ist, als sin legatz zue latin an dem ußersten
blat uswiset. Puta:

Notum facio ego Heinricus Cantrifusoris de Fri-
burgo singulis meis successoribus in beneficio capelle
et altaris sancti Martini ecclesie maioris in Friburgo,
cuius collatores sunt et institutores validi domicelli de
Tygißheim, quod dotavi et in augmentum dedi quinqua-
ginta duas libras monete ibidem currentis et in census
annuales commutavi viginti libras pro una, ita quod con-
sequens successor meus habebit duas libras et duodecim
solidos denariorum, quos solvent quatuor venditores
diversis temporibus prout in literis super contractibus
istis confectis videri poterit. Huic autem donacioni
nichil annectavi nisi hoc quod quilibet successor et
possessor huius beneficii debet celebrare per se vel per
alium omni anno duodecim missas pro animabus defunctis
fundatorum et collatorum prememorate capellanie, ita
quod très celebret in qualibet angaria anni. Quod si
facere vel disponere neglexerit, distribuât pro qualibet
missa unam solidum denariorum pauperibus, quod si
tanquam contemptor levis et ingratus non fecerit eterno
et infallibili iudici indubie duram reddet racionem.

Münsterarchiv.

590. 1447 November 10, Freiburg. — Der burger-
meister, der rate, die bürgere und die gemeinde gemein-
lichen der stett Friburg im Bryßgoewe verkaufen den
vesten ersamen und wisen Lienhart Snewlin, Cläwin
von Ougspurg und Cläwi Symond pflegere und usrichtere
unser lieben frouen münster und buws zue Friburg und
an desselben buwes statt fünfzehen guldin geltes gueter
und genemer rinscher guldin an golde und an gewichte
oder für yeden guldin sovil pfenning Friburger wärung
als desselben jares ein guldin giltet, alle jare uf sant
Martins tag des heiligen bischofs von und abe der vor-

' Steht an Stelle eines andern, ausradierten Namens.

- Die Stelle ist durchgestrichen und dafür am Rande ge-
setzt: „Abgelest und verwent in zwen soum wingult umb die
12 Schilling geltz."

genanten stett gemeinen almenden, wälden, gülten, gütern,
nutzen, zinsen, sturen, ungelten, gevellen, wassern,
wunnen und weiden und gemeinlich ab allem dem, so
zue derselben stett gehört nützit usgenomen gesuechts
und ungesuochts, umb drühundert guldin alles gueter
und genemer rinischer guldin an golde und swär genueg
an gewichte mit der üblichen Währschaft und unter
Vorbehalt des Wiederkaufs um dieselbe Summe.

Stadtarchiv.

591. 1447 November 28, Freiburg. - Der veste
Lienhart Snewly burgermeister, Clewi von Ougspurg
alter oberster Zunftmeister und Clewi Symon, alle drie
pflegere des buwes zue unser lieben frouen münster zu
Friburg und mit inen der erber priester herre Cristofelus
Tuttlinger schriber und Schaffner desselben buwes erwirken
von des buwes wegen vor dem Schultheißengericht
der Stadt in der Klagsache gegen Cuenrat Metzger
von Herdern einen burger zue Friburg um jerlich zehen
Schilling pfenninggeltz von eines huses und garten wegen
gelegen zue Herdern, das der Wildenstein und Bertschi
Strichenbach seligen gehept hetten, deshalb inen ir hüriger
und vier oder fünf zinsen me oder minre, als sich mit
rechnung erfunde, und darzue zwei pfunt pfenning, so
inen also bar gelihen sien, unbezalt usstanden, das Ur-
teil: „der vorgenante Cuenrat Metzger sölte den ob-
genanten pflegern und Schaffnern den hürigen zins geben,
hinanthin zinsen und umb sovil, als er inen denn gichtig
sie, ein genügen tuon."

Stadtarchiv. — Vgl. Die Urk. d. HIgeistspitals 2,518 Nr. 70.

592. 1447 November 28, Freiburg. — Der veste Lien-
hart Snewli zue disen ziten burgermeister, Clewi von
Ougspurg alter oberster Zunftmeister und Clewi Symon,
alle dri pfleger des buwes zue unser lieben frouen münster
zue Friburg, und mit inen der erber priester herre Cri-
stofelus Tutlinger Schaffner und schriber desselben bmves
erlangen an des buwes statt vor dem Schultheißen-
gericht der Stadt Freiburg ein Urteil gegen Clewi
Tschalun den gerwer einen burger zue Friburg umb ein
pfunt pfenning hüriges zins und umb etwie menigen
iarzins, als sich mit rechnung funde, und gemäß eines
Briefes, wornach Cunrat Snewli als pfleger unser frouen
werkes des buwes zue dem münster verlihen hett Cunrat
dem Rosser von Adelnhusen einem burger zue Friburg
den boemgarten der da lit bi Friburg an dem Slierberg
underhalb dem wege, der ennent durch den berg gat
alle jar umb ein pfunt pfenning gewonlicher Brißger
münz geltes uf sant Martins tag davon zue geben und
wovon Clewi Tschalun einen Teil habe. „Da wart
erteilt mit gemeiner urteil: der vorgenante Clewi Tschalun
solte den obgenanten pflegern an unser frouen buws
statt das obgenante pfunt pfenning geltes hüriges zinses
geben, hinanthin zinsen und umb die versessen zins
solte besehenen, daz recht were, und ouch denselben
pflegern einen trager und zinsman geben. Brechte aber
Clewi Tschalun für in vierzehen tagen, damit daz'gericht
benügte, das das obgenante pfunt pfenning geltz ab-
gelöset sie, so sölte er von den vorgenanten pflegern
ledig und entprosten sin", wogegen der Beklagte
weder etwas einbringen konnte noch wollte.

Münsterarchiv.
 
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