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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 10.1914

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Albert, Peter P.: Hans Gitschmann genannt von Ropstein (oder Raperstein), der Hauptmeister der Glasgemälde im Chor des Freiburger Münsters
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https://doi.org/10.11588/diglit.2546#0037

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Albert, Hans Gitschmann, der Hauptmeister der Glasgemälde im Chor des Freiburger Münsters

1540 März 19. — Gemaine stuhenherrn und gsellen
uf der herrenstuben in der stat Rotwil schreiben an
Schultheiß, Bürgermeister und Rat der Stadt Freiburg,
dass sie verschiner zit ihrem (der Freiburger) glasmaler
etwavil wappenfenster uf ihre neue herrenstuben zu ver-
vertigen und uszuberaiten in bevelch geben, ihn auch
mehrmals gemahnt, da sie der Fenster nit lenger ent-
raten könden, ohne sie zu erhalten; bitten deshalb um
Förderung oder, wa das in seiner gelegenheit nit were,
um Nachricht, um die Arbeit anderweitig vergeben zu
können.

Gewerbe-Akten (Glaser, Glasmaler).

1540 August 6. — Burgermaister und rate der statt
Rotwil schreiben an Bürgermeister und Rat der Stadt
Freiburg wegen der ihrem Glasmaler unter einem gleich-
zeitigen Vorschuss von 10 guldin in Auftrag gegebenen
Wappenfenster, die sie trotz vielfältiger Bemühungen
nicht erhalten könnten, und bitten, bei dem Glasmaler
zu veranlassen, damit er die gemachten fenster oder
wappen sampt allen visierungen Jeremias Danckwart zu
handen stelle; wöllicher tail dem andern dann heraus
schuldig, hat gedachter Jeremias bevelch, dasselbig ab-
zurichten oder zu empfahen.

Gewerbe-Akten (Glaser, Glasmaler).

1540 August 16. — Nachdem Hans Kitzschini glas-
maler der jung bei einem jar denen von Rotwil vil
wappen in venster verdinget zu machen, daruf 10 guldin
empfangen und nit über 2 wappen gmachet, über das
man ine uf der von Rotwil schriben zum andern mal
vor rat gewarnet, hat man ine, dweil die von Rotwil
gschriben, ouch umb das[s] er so liederlich hushaltet, tag
und nacht in zechen ligt, mit dem turn gstrafet und
bevolhen lut der von Rotwil schriben, das[s] er ine sovil
der visier noch nit gmachet, widerumb zu handen stelle.

Rats-Prot. 11 (1538-1541) Bl. 93.

1540 Dezember 1. — Hans Kutschiny der glasmoler
ist seins suns seligen Hansen sechs verlassnen kinden
zu vogt gsetzt worden, hat gelobt.

Das. Bl. 104V

1541 April 2. — Hans Gitzman der alt als ein
rechtgesetzter vogt Hansen Gitzmans seins suns seligen
verlaßner kinder hat in irem namen und von irtwegen . . .
(Lücke) zu kaufen geben ein haus und gesess, ligt in
der alten stat bi Sant Martinsthor, wer ein eckhaus,
stost zu einer Seiten an das haus zum Barth [jetzt Löwen-
straße Nr. 2], zur andern Seiten an Peter Lintner
[jetzt Kaiserstraße Nr. 124] umb 205 guldin.

Fertigungs-Prot. 1538—1542 (sambstags nach letare).

1541 April 4. — Als sich dann Ambrosius Burck-
hardt der glaser ab drien glasergsellen hiegnent: Eras-
mus Wolff von Landsperg, Jörg Dorß von Eppingen,
Jacob Koch von Duwingen, beclagt, wie sie ine annunia-
tionis Marie nechst [25. März] in der nacht umb zehen
oder elnf uren, nachdem er inen nit zu trinken geben
wollen, us seinem haus mit gottslesterungen gevordert,
und aber Erasmus und Jörg deshalben in gvengnus kom-
men, dem Jacoben ein gleit gegeben und in irer aller
drien Verantwortung sich befunden, das[s] Erasmus und
Jörg wol geschworen, und aber Ambrosi nit heraus-

gevordert, sonder allein der Jacob, also hat man die
beiden, Erasmus und Jörgen, mit dem turn und Jacoben
umb 1 mark silbers gestraft, doch ist ime uf pitt Hansen
Kitschinis seins meisters 1 pfund nachgelassen, also das
er 2 pfund bar biz Sonnentags [10. April] geben, oder
ime soll das geleit darnoch abkindet sein.
Rats-Prot. 11 (1538—15+1) Bl. 119v.

1541 Juli 18. — Zwischen Hansen Kitziny dem glaser
eins- und Jörgen Bechstein anderteils ist erkannt, das
JergBechstein und seine widerparten in einem monat das
hus [„zum Kesselberg"] rumen und, dweil Bechstein
bewilget, den wein zu verkoufen, so soll, wo schad
daran begegnet, ime sein spruch an den glaser und seine
miterben vorbehalten sein.

Rats-Prot. 11 (153S—1541) Bl. 134.

1541 Juli 30. — Hans Gitzman der glasmaler kauft
von den Kindern des edlen und festen Kilian Hilger
von Staffel deren Erbteil am Haus „zum Kesselberg"
[jetzt Schusterstraße Nr. 42] um 80 fl.

Fertigungs-Prot. 1541 (sambstags nach Jacobi).

1541 Juli 30. — Derselbe leiht von Dr Johann Wid-
manns Kindern 60 fl auf sein Haus „zum Kesselberg".
Das.

1541 Oktober 25. - - Derselbe leiht von Meister
Hieronymus Gernhart (Gerner) dem Goldschmied 100 fl
auf sein Haus „zum Falken" [jetzt Kaiserstraße Nr. 66].

Das. (zinstags nach sant Urslen tag).

1542 September 12. - ■ Hans Gitzman von Rapol-
stein der glasmaler verkauft sein Haus „zum Falken"
an Hans Knoll um 412/;.

Das 1542 (zinstags nach nativitatis Marie).

1543 Oktober 24. — Matthis Hawysen glaserknecht
bei meister Hans Gitschman.

Rats-Prot. 12 (1542—1547) Bl. 145v.

1543 November 28. — Hans Gittschman ist sein
freier sitz, dweil er sich nit allein seins handwerks,
sonder der guter, so er kouft, ernert, wunn und weid
nüsset, abkundt, das er furohin auch steur geben, doch
hietens und wachens noch ledig sein sol.

Das. BI. 153v.

1543 Dezember 17. - - Hans Gittschman ist an
seinem frevel, gegen seinen knecht begangen, 1 pfund
nachgelassen; sol die uberigen 2 pfund bar geben.

Das. Bl. 158v.

1544 Dezember 19. — Meister Hans Gittschman dem
glasmaler ist uf sein begern gsagt, das er das wachtgelt
wie ander furohin geben sol.

Rats-Prot. 12 (1542-1547) Bl. 256v.

1546 Februar 8. — Hans Gittschman ist Vormund
von Margareten Horwerin Kind.

Das. Bl. 335v.

1546. In der Musterungsliste der Büchsen-

schützen für dieses Jahr steht verzeichnet: „Hans Gytz-
man . . . bux"; ins Zeughaus zum großen Geschütz
verordnet: „Hans Kitschman".

Militaria.
 
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