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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 10.1914

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Albert, Peter P.: Hans Gitschmann genannt von Ropstein (oder Raperstein), der Hauptmeister der Glasgemälde im Chor des Freiburger Münsters
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https://doi.org/10.11588/diglit.2546#0036
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Albert, Hans Gitschmann, der Hauptmeister der Glasgemälde im Chor des Freiburger Münsters

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burger, zwei grosse fenster in unser lieben frouen chor
im miinster in der universitet capell, nämlich das[s]
gesagter meister Hans sol gedachte zwei fenster gar
und ganz in sinem costen machen, insetzen und us-
bereiten mit glaswerk oben und unden, alles mit guten
vinedischen schiben ungevarlich uf zweitusend zwei-
hundertundvierzig schiben angeschlagen minder oder
mer, als sich dann finden wirdet in der abzelung; sol
jetliche schib für zwen pfennig gerechnet werden, und
fünf hornaffen für ein schiben, desgelichen zwen köpf
hornaffen ouch für ein schiben. Witer haben wir im
verdingt feldung ungevarlich sechzig bogen wit in ge-
dachte fenster mit malwerk nach inhalt einer visierung,
die wir im zuo handen gestellt, alles mit gutem gemalt
und färben ingeschmelzt und gebrennt guoter, erberer
und gnuogsamer erkanten werschaft, für ein jetlichen
bogen zechen Schilling Fryburger werschaft. Wir sollen
ouch beruftem meister Hansen anfenglich uf vorbestimpt
verding zwenzig gülden, all weg zwenzig und fünf blap-
hart für ein gülden, geben. Sodann verdingte zwei gleser
oder fenster, wie obstat, mit gemalt, färben und glas
usgemacht, ufgesetzt und gnuogsamer werschaft erkant
sollen wir im aber zwenzig gülden darnach über ein jar
nächst nach bestimpter bezalung aber zwenzig gülden
[geben] in maß, wie oblut. Sodann aber ein jar ver-
louft, sollen wir im das übrig und hinderstellig, so sich
an rechnung erfinden wird, alles erberlich und ungevar-
lich usrichten und bezalen. Wir haben im ouch noch
zwen gülden ze geben versprochen. Wir gereden und
zuosagen ouch zuo beiden teilen all und jed obgeschriben
ding war, fest, stät und unzerbrochenlich ze halten, alles
getruwlich, erberlich und ungevarlich1.

1524 April 4. — Hans von Raperstein glasmaler
empfängt 20 gülden von doktor Jörgen Schmozer.

1524 Dezember 20. — Bürgermeister und Rat von
Freiburg mahnen auf Antrag des „Hans glaser von Ra-
poltzstein" den Grafen Konrad von Tübingen und
Lichteneck, der jenem „etlich summa geltz ein zeit har
schuldig sie, mit pitt, ine darunter zu furdern, ob im
solche bezalung begegnen möcht"; er möge bedenken,
daß Hans von Rapoltstein „der bezalung halb so lang
stilgstanden und er als ein armer gsell des notturftig" sei.

Missiven Bd. 12 (1522—1525) Bl. 259 v.

[1525] Mai 3 haben Paulus Getz und Sebastianus
Derrer baide doctores und regenten der hohen schuol
zuo Friburg abzelet und abgerechnet mit meister Hansen
glasmaler alles bildwerk und schiben deren baiden fen-
ster, und verloufet sich in ainer summa mitsampt dain
zwaien gülden, so im in kouf zuogesagt sind, als vil als
90 gülden 7 Schilling 10 pfenig.

Archiv der Universität Freiburg i. Br.: 111 b e (Nr. 2).

' Ein beiliegender Zettel macht hiezu folgende nähere An-
gaben: „Item der universitet fenster hat 68 bogen bildwerk mit
der geschrift und 1 fiertelen bogen, den bogen umb 10 Schilling,
duot an gelt 54 gülden -j'/^ Schilling. — Item der schiben sind
1902 schiben und sind der hornaffen 3254. — Item die schiben
und hornaffen zuosamengerechnet duot 2552 schiben, duot die
schiben und hornaffen an gelt 34 gülden 4 pfening und 2 gül-
den in den kouf, duot ales in suma 90 gülden Tji Schilling
4 pfennig."

1525 Mai 10 empfängt Hans von Rapersten glas-
maler 20 gülden von doctor Paulus Getz.

1526 März 17 empfängt derselbe 20 gülden von
doctor [SeJBastion [Derrer].

1527 April 27 empfängt derselbe von doctor Bastion
Teferer[? Derrer!] 30 gülden 7'/2 Schilling und ist „dormit
gar bezalt".

Archiv der Universität Freiburg i. Br.: III b e (Nr. 1).

1527 August 17. — Bürgermeister und Rat von
Freiburg schreiben „an die von Bern", dass „Hans
Gutschi der glasmaler", ihr „zunftiger", von Jakob Kaien-
berg von Solaturn, jetzt Bürger zu Bern, der bei ihm
gelernt, aber nicht ausgehalten habe, noch 10 fl Lehr-
geld schuldig habe sowie anderes, was er ihm geliehen,
um deren Beibringung sie bitten.

Missiven Bd. 13 (1526-1531) Bl. 56v f.

1530—1536 erscheint in den Steuerlisten der
Schmiedezunft Heinrich Kischivin, der Goldschmied, Hans
Gitschmanns ältester Sohn, mit einem Steuerbetrag von
12 (1530 — 1534) und 8 Schilling (1535—1536).

Steuerbücher.

1530 März 30. -- Heinrich Kutschiny der zünftige
Goldschmied, Hans Kutschinys des zünftigen Glasers
Sohn, und Margarete Horberin, seine eheliche Hausfrau,
lassen vor Bürgermeister und Rat zu Freiburg über ihre
jüngst abgeschlossene Ehe einen Vertrag fertigen. Hein-
rich Kutschiny erhält von seinem Vater 30 fl Bargeld
und etlichen Hausrat.

Konzepte von Verträgen etc. 1526—1587.

1530 April 4. — Heinrich Kutschiny der Gold-
schmied und Margarete Horberin seine eheliche Haus-
frau quittieren dem Bürger und Ratsherrn Hans Spirer
als Vogt der letzteren über seine Rechnungsführung für
die Zeit, da sie „noch unversehen und under iren jaren
gewesen".

Allerlei Gemächnus und Kontrakt 1527—1540.

1530—1541 ist in den Steuerlisten der Malerzunft
„Hans glaser der jung", 1539—1541 „Hans Gitzwin der
jung" verzeichnet; 1530 als „fri", 1533-1534 mit 4,
1535 — 1539 mit 5, 1540 mit 8 Schilling Steueranschlag;
1541 mit dem Randvermerk: „ist tod und ab".

Steuerbücher.

1530 Juli 1. -- Bürgermeister und Rat von Frei-
burg bescheinigen, dass Hans Kutschiny der glaser, der
erklärt, dass er sich zu Worms niedergelassen und
Wohnung genommen habe, des Glasmalers Hans Kut-
schiny und der „Gertrud von Rappoltzwiler, seiner
vorigen husfrau selig", ehelicher Sohn sei.

Konzepte von Verträgen 1526—1587.

1539 Januar 18. - - Hans Gitzman der jung ver-
kauft sein Haus „zur Schwarzen Kanne" am Markt
[jetzt Münsterplatz Nr. 14] an Klaus Wetzstein um 70 fl
[Vorbesitzer war Hans (der) glaser, also sein Vater.]

Fertigu ngs -Prot. 1539.
 
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