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J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne) <Köln> [Hrsg.]
Versteigerung zu Köln / J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne): Catalog der Kunst-Sammlungen des Carl Damian Disch: 2.Abt.: 1. Kunst des Mittelalters und der Neuzeit. 1355 Nummern ; 2. Das Antiken-Cabinet: Römische und gallische Funde des Mittel- und Niederrheins. 1231 Nummern ; ... 12. Mai 1881 — Köln, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.3800#0157
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I Arbeiten in Glas.

A. Gravirte und ciselirte Gläser.

1356 Gehenkeltes von einem aufgeschmolzenen Netzwerk bis zu 2/3
der Höhe überfangenes Becherglas, auf reichgegliedertem Fusse.
Die untere Abtheilung des Glases zeigt zwischen Blumen-
stauden reizvoll bewegte geflügelte Engelfiguren in Goldgra-
virung. Die Ornamentation der Henkel ist den Motiven des
umgebenden Maschenwerks angepasst und theils durchlöchert,
tbeils in plastischen Zwischensätzen behandelt. Das obere
Drittel des Bechers fehlt. Die ganze Struktur des Gefässes
erinnert an jene der Vasa diatreta mit dem Unterschiede, dass
hier das Netzwerk nicht ausgeschliffen, sondern aufgeschmolzen
ist — eine bis jetzt unbekannte antike Decorationsweise.
Aeusserst kostbares Gefäss.

Vergl. de Eossi's Aufsatz im Bulletino di archeol. christ. 1873 und
Friedrichs Aufsatz in der Wartburg. IV. Jahrg. Nr. 1.

Höhe 137» Cent.

1357 Grosses, aus zwei Theilen bestehendes Fragment einer Schale,

nach Art der Catacomben-Gläser. Den innern Kaum nehmen
12 Medaillons ein, in denen in Gold contourirt alttestamenta-
rische Darstellungen zwischen zwei künstlich in einander ge-
schmolzenen Gläsern. Dieselben schauen in ihrer zum Theil
dunkelgrünen, zum Theil dunkelblauen Farbe gleich geschnit-
tenen Edelsteinen aus dem weissen Grunde hervor. Kostbare,
äusserst werthvolle Schale. Dieselbe wurde in Köln gefunden.

Vergl. ans'm Weerth, Jahrbücher d. Ver. d. AUerthums-Freuude. XXXVI.
S. 121 ff.
 
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