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Karl-und-Faber-Kunst- und -Literaturantiquariat <München> [Hrsg.]; Karl und Faber Kunst- und Literaturantiquariat [Hrsg.]
Auktion / Karl & Faber, München: Bibliographie und Kunstgeschichte, Handschriften, alte Drucke, Geographie und Kulturgeschichte, Naturwissenschaften und Medizin, deutsche und ausländische Literatur (dabei eine Cervantes- und eine Robinson-Slg.), illustrierte Bücher 18./19. Jahrhundert (dabei eine Kinderbücher-Slg.), Bilder, Graphik, Handzeichnungen (dabei eine Jagd-Slg.): Versteigerung 20. Mai 1941, 21. Mai 1941 — München, Nr. 20.1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.5767#0022
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16

III. ALTE DRUCKE

(P s al t e r i u m)

in Gebrauch, im Kalender ist damals zum 18. Nov. der Eintrag „Dedicato eccles. Trindentis" beigefügt
worden. Der ursprüngliche Teil umfaßte Psalteriüm und Cantica: der Hymnarius (131. 15Sif.) ist Im XIII.
Jahrhundert dazugekommen; am Schluß heider Teile Nachträge,

Der Schmuck des Bandes besteht aus den 12 verschieden gestalteten Kl.-Siglen in Gold mit silbernen
Schnallen und Spitzen, grüner Füllung u. toter Konturierung, ferner im Psalter aus 8 Er. Raukcnwerk-
Iniüalen (Buehstabenkörpcr u. Ranken mit roten Konturen aus blauem Grunde ausgespart; die erste,
besonders große Initiale B In Goldtirnrahmiing), endlich im Hymnarius aus zwei sehr bunten Blattwerk-
initialen in rot, blau, grün u. gelb; die erste, ein seitenhohes P, auf Gold- u, Silbergrtind. Jeder Psalm
beginnt mit einer einfachen oder wenig verzierten roten, jeder Hymnus mit einer verschnörkelten rot-
blauen Initiale; diese letzteren haben Ähnlichkeit mit einem Teil der Initialen in der Hs. der Carmina
Burana (München Clin 4(>oli). Die ersten Strophen der Hymnen sind neumiert; im Psalter sind am Rande
nachträglich neumiertc Antiphonen (bzw. ihre Anfänge) beigegeben.

Wohl einzigartig ist der Einband, dessen beide Deckel dicht mit Reihen von 5 Stempeln bepreßt sind: drei
sind rein ornamental, der vierte zeigt in ovalem Rahmen einen Hahn, der letzte den Buchstaben G in
einem Blütenzweig. Die Stempel werden dein XV. Jh. angehören; die kompakte BeStempelung dagegen
entspricht ganz den ..romanischen" Einbänden des hohen Mittelalters.

Der lange benutzte Codex zeigt (streckenweise starke) Gebrauchsspuren; einzelne Lagen sind lose. Der
Einband, bes. der Vorderdeckel, ist bestens erhalten; nur im Rtlckenleder einige Risse.

— S. Abb. Taf. I —

184 Wetz (F.). Sammlung religiöser, polit., häusl. u. krieger. Alterthümer zerschiedenerO)
alter Nationen über Kostüm, Sitten u. Gebräuche zum Unterricht für junge Künstler.
Papierhandschrift um 175Ü. Fol. 260 SS. Mit 6 ölskizz-en. Hldr. d. Zt. (80.—)

Der Verlasser dieser Kulturgeschichte für Künstler nennt sich Maler in Sigma ringen. Von den
Ölskizzen, flotte Arbeiten, ist die erste F. W. bezeichnet. Der Text in schöner u. gleichmäßiger Hand-
schritt.

S. auch Nr. 368, 402!

III.

ALTE DRUCKE

15./16. JHDT.

185 Albertus Magnus. Coinpendium theologicae veritatis. Venedig, Christ. Arnold, 1476.
4°. 159 unn. 1311. (1 weiß. Bl. fehlt). Pgt. (100.—)

G. W. 604; Hain 439; Proctor 4214; Voull. Berlin 3707; B. M. C. V, 205.

Erste in Italien gedruckte Ausgabe. Nach neueren Forschungen soll der Verfasser „dieses Kleinodes der
mittelalt. Theologie" der Dominikaner Hugo Ripelin von Straßburg sein.

Besonderes Interesse verdienen die Kapitel: De natura coelorum et superiorum corporum; de natura stella-
rum; de luce; de planetis; de natura corporis humani: de phisionotninia; de proprietatibus hominis etc.
Gut erhaltenes Exemplar mit hübschen, teilweise verzierten roten Initialen.

186 Amman (Jost). New Jag vnnd Weydwerck Buch, Das ist ein gründliche beschrei-
bung vom Anfang der Jagten, Auch vom Jäger, seinem Horn vnd Stimm, Hunden,
wie die zu allerley Wildpret abzurichten ... Item von der Hirsch, Schweins, Hasen,
wilden Kullen, Füchs, Dachs, Beeren, Luchs, Steinbocks, Gemsen und Wolffs Jagt...
item vom Adelichen Weydwerck der Falknerey, Beyssen vnd Federspiel... dess-
gleichen vom Fisch, Krebs, Otter vnd Biber Fang... — Anderer theil der
Adelichen Weydwerck, neinlich Falcknerey, Beyssen vnd Federspiel... Franckfurt
a. M., J. Feyerabendt. 1582. Fol. 4 unn., 103 num., 73 num. Bll. Mit Noten u. vielen
Holzschnitten. Pgt. (600.—)

Andresen I. 241 (u. 242); Becker Nr. 35 a1 U. a2.

Erste Ausgabe des berühmten Jagdbuches, das auf Fouilloux, Ciamorgan u. a. fußt, aber
viel Neues u. Selbständiges bringt. Die Holzschnitte gehören zu den schönsten Animalischen
Schöpfungen.

Schönes, sauberes Exemplar aus Bibl. Schwerdt (Cat. I, S. 30 d.).

_ S. Abb. S. 35 u. S. 77 —

187 — Adeliche Wayd Wercke, das ist kurtze u. eygentliche Beschreibung, welcher Ge-
stalt allerhand Wavd-Werck anzustellen und wie man waydmännisch davon reden
solle. Franckfurt a. M., J. W. Amnion u. W. Serlin, 1661. 4°. Gest. Titel. 6 (statt 9)
Bll., 258 SS., 1 Bl. Mit vielen Holzschnitten. Ldr. (50.—)

Becker, Nr. 35 f.

Die Holzschnitte sind zum Teil dieselben wie in der vorhergehenden Nummer (Ausg. 1582).
Titelblatt aufgezogen, es fehlen 3 Bll. Vorrede, letztes u. vorletztes Bl. teilweise defekt, sonst aber
textlich komplett.

188 Aristoteles. Opera quaecunque impressa hactenus extiterunt omnia, summa cum
diligentia excusa per Des. Erasmum Poterodamum. 2 pts. in 1 vol. Basileae.
Joh. Bebel, 1531. Fol. 8, 335, 1; 253, 1 Bll. Mit 2 verschiedenen Druckerzeichen u.
vielen Holzschnittinitialen (Totentanz) von H. H o 1 b e i n. Hpgt. um 1700. (30.—)

Ebert 1111. Nach der Aldine 1495 mit Verbesserungen von S. Grynaeus. — Mit zeitgenöss. Randbemer-
kungen, z. T. vom Bachbindermesser getroffen.
 
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