Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 26.1928

DOI Heft:
Heft 3
DOI Artikel:
Glaser, Curt: Paris, die Hauptstadt Frankreichs
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7393#0121
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
f

AVIGNON

PARIS, DIE HAUPTSTADT FRANKREICHS*

VON

CURT GLASER

Man kann oft nach Paris kommen, man wird
immer wieder auf eine neue Weise den
merkwürdigen Zauber dieser Stadt empfinden. Es
ist einmal nichts als die Luft und einmal die Archi-
tektur, einmal der Luxus und einmal das strömende
Leben der Straßen, es ist immer etwas anderes
und immer wieder doch das eine, das sich in dem
Begriff Paris sammelt, der mehr bedeutet als nur
den Namen einer europäischen Hauptstadt.

* Die Aufnahmen der Skulpturen aus Chartres stam-
men von Etienne Houvet, dem ausgezeichneten Verwalter
der Kathedrale, der in einem siebenbändigen Tafelwerke den
reichen plastischen Schmuck dieses bedeutendsten unter den
erhaltenen mittelalterlichen Bauwerken Frankreichs in muster-
gültiger Weise veröffentlicht hat.

Aber so oft man im Nachtschnellzuge von
Köln nach Paris gefahren sein mag, um morgens
in der häßlichen Halle der Gare du Nord einzu-
treffen und nach wenigen Minuten im Herzen der
Stadt den eigentümlichen Pulsschlag wieder zu er-
leben, der Paris von allen anderen Städten unter-
scheidet, man glaubt dieses Paris ganz erst und auf
eine wieder neue Weise zu erfassen, wenn man
auf langen Fahrten durch die Provinz, bald von
der einen, bald von der anderen Richtung sich
nähernd und wieder entfernend, immer stärker die
magische Anziehungskraft dieses gewaltigen Stadt-
körpers empfindet, wenn man es zu fühlen meint,
wie alle Hauptstraßen des Landes in die Tore dieser

95
 
Annotationen