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= ^ Line kalte Stattb-Cauunc.

Sie cnlftkh, dmch tin lleinc» Lcku«,1öckchc». tat eft nur ruich cinm leise» Windzug auf der
-viye eine» «»ge« locker gemaSl wird und b-iubrrill. im Herakrolleu ater nun eine immer
sich «erg,ötzerude Muffe dilcu, die zulcyl in großen Zlnnblchnecwrlleu znpl-tzi, welche webl
«iue Lisch,illciung der Lus, bewirken, aber durchouck nichl leben»gcsih,Nch sind.

Berlin. Der Litcral Morris Moore au« London wurde gestern po-
lizeilich fiftirt, jedoch nach wenigen Slniidc» schon wieder sreigelassen.

Magdeburger Zeitung. Biel Aussehen erregt di- gestern in Berlin
ersolgte Sistirung de« Schriftsteller« Moore au« London, lieber die Veran-
lassung zu dieser Mastregcl sind die Gerüchle verschieden.

Kölnische Zeitung. Die plötzliche Verhaftung Mr. Moore« in Ber-
,i„ beschäftigt nicht wenig di- Geinllther. Moore ist einer der geachtetste»
Kunsilriliker Englands und da« hervorragendste Mitglied der anli- deutschen
Partei in London. Li» jetzt hat der Englische Gesandte Lord Blooinficld ver-
geben« 1000 Pfund Eanlion für die Freilassung Moore« geboten.

Aug « bu rg er A llg ein e in e Z ei tu n g. Unter den in Berlin gestern plötz.
sich erfolgten Verhaftungen der dort lebenden Engländer findet besonder« die
de» berühmten Schriftsteller« Mr. Moore große Theilnahme. Der greise
Dichter schmachtet bereit« seit drei Tagen in einem der feuchtesten und dnn-
lclsten Kerker der Stadtvoigtei, ohne auch nur die geringste Ahnung von dem
Verbrechen zu haben, welche« ihm zur Last gelegt wird.

Schweizer Eonri-cr. Ein entsetzliche« Ereigniß, da« an die schauder.
vollsten Zeiten der Spanischen Inquisition erinnert, erschüttert seit dem >8. ».
M. England und da« übrige Europa. Einer der würdigste» Geister Groß,
britannien« betritt ans einer Reise nach dein Continent die Preußische Gränze
und — verschwindet. Umsonst sind die Anstrengungen ,einer Freunde, fei»(c
unglücklichen Familie, seiner Gattin, seiner Kinder; jede Spur von Morris
Moore, dem gcseiertsten Geniu« Alt-England», ist verloren. Monde»,
vergehe», Morris Nkoorc ist verschwunden. Da will e« der Zufall, daß ein
hochgestellter Engländer nach Berlin kommt und die Erlanbniß erhält, die
dortige Bastille zu besichtigen. Er wird in die nnlersten Verließe der Zwing,
bürg geführt und hier — die Feder sträubt sich — bei», Schein einer schwache,,
Lanipe, windet sich aus faulem Stroh eine Jammergestalt, die kaum noch
Namen Moore verdient. Ein langer weißer Bart, die einzige Hülle de« U„.
glücklichen, bedeckt seine Glieder, indeß seine dürren Knochenhände vergebens
eine von Schimmel bedeckte Brotkruste z» verbergen strebe». Ja — es ist
Morris Moore, der eben nur noch seine letzten Seufzer: „England! —
Freiheit!" — anSzuhauchen im Stande ist. Der durch die Oessnung ber
Kerkerihür entstandcne frische Lnstzug hatte ihn gctödtet!-_

C^t<DN

.fmilMm. yrij'-o

Neuester Schweizer Jodler.

Der Winter ist nun kommen, auf der Alma liegt der Schnee —
Wie wird mir so traurig, wenn ich auf die Alma seh!

Holdrio — d»i — dui — da

Mein Bub' ist in Neapel bei der Schweizer Legion —

Ans den Bergen ist Freiheit — ihr versteht mich wohl schon?

Und wenn ich schau' nieder aus den Neuenburger Sec,

Wie wird mir da ans einmal so wohl als auch weh!

Mein' Lust ist auf den Felsen nach dem Gemsbock zu jag'»,

Drum möchl' ich mich nimmer mit den Deutschen riimschlag'ii.

Drum al« freier Schweizer bitt' ich täglich zum Herrn:

Bewahr' mich vor Krieg und vor dem BundeSrath z» Bern!

Meine Küh' und mein' Oechsle gehen alleweil' so trist,

Al« ob sie schon wüßten, wa« in Anmarsch jetzt ist.

Und die Diarnd'l die zittern und binden kein' Strauß,

Und die Sennerin raust schon die Haare sich an«.

Denn kämen die Zeiten de« kriegerischen Mord«,

Wo blieben dann im nächsten Frühjahr die Lord«?

Die Lord« und die Ladie«, die Russen und Polen,

Und schwindsücht'ge Völker die hier sich erholen?

An Wen sollten Milch wir »nd Käse verkaufen?

Müßten selber ihn essen und selber sie saufen.

Wenn wirklich in die Alpen den ikrieg sie »ns brachten,

An Wen sollte» dann wir die Luft hier verpachten?

Die Lust die g'hört unser — in Neapel dient mein Sohn —
Aus den Bergen ist Freiheit — ihr versteht mich ja schon!

Holdrio — dni — dui — da!

Kladderadatsch.

Uech habe gelösen düse« „Deutsche Stammbuch", wa« so öbe» die
ßweute Auslage beu Gnmpröcht iin Lenpßig üst erschünen müt düse aulo
graphüsche handschrüstlüche Maiiuscrüpte von don qeieuerliicn 'Namen rer
Gögenwart, und Wörde e« mllr al» Kunstsrennv soglcuch kaufe», ündöm e«
beu den beuderseutigen Vcrtobnngen dlljcr Johanna Wagner il» Berlin,
»nd Lowüse Neu man n ü» Wiln ,ötzl noch das eunzigc lögütümc Müttel
üst, ohne unsüttliche Bügamü wöniigstc»« Oelwa« von der Hand diiser
binden Damen ßu erhalten. Zwickauer.

Offenes Schreiben an die Rebaction des Kladderadatsch.

Sie — Sie! Wa« habe» Sic wieder jeniacht? - Da« hätten Sie ooch bleibe»
laffen könne». Sic haben doch sonst Politik jenug, da« Kihsilbe nichl zu be-
rühren, weil e« in Unserer zeit schon so lcnchl ist, da« Achrwürdigc zum Lachen
zu bringen; wozu greisen Sic nu noch in die Sauci-aale Frage ein in bezuch
auf die künstliche Verlängerung menschlicher Körper in voriger Nnininer? In
meine Familje hat c» wenigste»« die größte Unruhe erzencht, insofern der
Breitjain meiner Schwestertochter zu die AuSrangschierten jehörk, ivelchc bei
die diesjährige Aushebung al« »»erwachsen znrückgestcllt worden ist. Dieser
junge Mann welcher sonst seine gute Nahrung hat, sonst auch fromm und
wie gesagt inili tärsrei ist, hat durch seine körperliche Zurückgezogenheit bereit«
zu mehrfachen Sticheleien jejen meine Schwestertochter jedient. Nun kommt
Sonnabend Abend Ihre Nnmmer von dein Berliner Arzt welcher »ach eine
neue Mäh-Tode die im Wachsihum zurückgebliebenen Kinder jrößer zieht,und
der Verdacht fällt nu jlcich auf dem Breit-Jam meiner Schwestertochter, welcher
Se. Ercellen; Vater Wrangel ganz besonder« al« nicht g-eichnet für ein Preu-
ßische« Armeechor zu niedlich gefunden. Nun jcht e« schon die janze Wcche
mit Witzen wie c« leider der Berliner seit Friedrich den Großen nicht ander«
zu lhun siegt, jejen diesen jiingen Man», der wie gesagt seine gute Nahrung
hat und trotz seine« beschränkten Körper« e« mit meine Schwestertochter gewiß
ja»; ehrlich und rechtschaffen meint.

Allein der Tropfen hölt den Stein, und zuletzt kann e« ihm auch ;» »«>
werde» »nd er springt ab und läßt sic sitzen. Denn e« jeht ja so weit, da«
sie annoniehm ohne Untcrschrist durch die statt Post mitgetbeill haben, da ,
seine Braut ihm zu Weihnachten mit c,i>e„ Rch^pt Verlängern g e
dem Polendvktor in« Puckclmnsenm überrasche,, wird, damit er >» der a
cintrete» kann, so wie ferner die Wortspiele mit '» Wachs-Sto >u
bevorstehende» Feste nicht auSbleiben können.

Meine Bitte jeht dahcr-dahin - in Ihrem Blatte von die,er g
ferner fern zu bleiben, da Ihre Irbßc Sie gewiß nicht dazu 1
tigt. in s°f.rn e« Ihnen gewiß auch schwer wird .mmer da. -ich
tige Maß zn Hallen in dieser schwur,gen Zeit, wo l->

Staat wie Rußland im Wach«.hum jürnck ble.ben gezwung»
worden ist. Mit Achtung ^

da Ihnen der dkaine doch nicht« nützen kan».

Bei der letzthin in Rom gegen Taschendiebe °°^en°mm>wn
hat man auch einen Spitzbuben tut MönchSgcwande ertap - ^ tl.

ist nicht de« Aufsehens werth, da« sie überall gemacht ha , ^cll vor
kannt ist. daß da« Priestergewand dasjenige ist. °-n>
tausend Jahren in Staat und Familicn hineinzuiie > e

-- aeblieben."

„Zum Teufel ist der Spirit,,«, da«^ Phlegmas Ehedem.
„Zum Teufel ist da« Phlegma jetzt.

Sr-Slau-r B°r!--






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