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https://doi.org/10.11588/diglit.3770#0287
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harius: Darmstadt, die »werdende Kunst-Stadt«
HAUS CHRISTIANSEN. Küche. ENTWURF VON PATRIZ HUBER.
Schreinerei von G. Ehrhardt, Herd von Gebrüder Roeder—Darmstadt.
Richard Wagner, als zeitweilige Wirkungs-
Stätte des von den Münchenern auch nicht
gerade überschätzten Hans von Bülow und
des recht lange verkannten Peter Cornelius
und ihrer Freunde und Schüler, auch für
Musiker und Bühnen-Künstler eine gewisse
legendäre Weihe bekommen und erlaubt
dank des gutartigen, harmlos-lebenslustigen
Volks - Karakters eine Ungebundenheit des
Lebens, die man sich anderwärts in Deutsch-
land noch kaum gestatten kann, ohne »auf-
zufallen« — es sei denn in Berlin, und da
ist es sehr teuer. Also diese »Zugezogenen«
sagen nichts über die Münchener Kultur.
Wir wollten von Darmstadt reden, von
der neuen, werdenden Kunst-Stadt, und wir
haben bisher nur von München gesprochen,
als von der alten, wie manche meinen gar
vergehenden Kunst-Stadt. Jedoch das war
nötig. Denn worauf es uns ankommt, ist zu
zeigen, dass der alte Typus der Kunst-Stadt,
wie ihn München seit 50 und mehr Jahren
verkörperte, verschwindet, dass ein neues
organisches Prinzip der Kunst-Ansiedelung
— wenn dieser Ausdruck erlaubt ist — sich
ankündigt und dass es Darmstadt ist, das
ihn zunächst in seinem Anfangs-Stadium
repräsentiert. Wir sagen ausdrücklich: der
Typus verschwindet, wir sagen aber aus-
drücklich nicht: München verschwindet aus
der Reihe der Kunst-Metropolen. Denn es
ist ja gar nicht ausgeschlossen, dass sich
München aus dem einen Typus in den anderen
im Laufe der Zeit umwandelt, dass eine
andere Lagerung der kulturellen und geistigen
Elemente dort eintritt, und dann — so wollen
wir hoffen — wird München seinem alten
Ruhme neue Lorbeeren hinzu pflücken. Viel-
leicht darf man Projekte wie das der Be-
bauung der »Kohlen-Ins-eh durch Fischer,
Hocheder und Pfann und die in diese ein-
gefügten Kultur-Pläne als Vorboten einer
«Münche
Änican
**»
** wi]
* von
H> Ut]
harius: Darmstadt, die »werdende Kunst-Stadt«
HAUS CHRISTIANSEN. Küche. ENTWURF VON PATRIZ HUBER.
Schreinerei von G. Ehrhardt, Herd von Gebrüder Roeder—Darmstadt.
Richard Wagner, als zeitweilige Wirkungs-
Stätte des von den Münchenern auch nicht
gerade überschätzten Hans von Bülow und
des recht lange verkannten Peter Cornelius
und ihrer Freunde und Schüler, auch für
Musiker und Bühnen-Künstler eine gewisse
legendäre Weihe bekommen und erlaubt
dank des gutartigen, harmlos-lebenslustigen
Volks - Karakters eine Ungebundenheit des
Lebens, die man sich anderwärts in Deutsch-
land noch kaum gestatten kann, ohne »auf-
zufallen« — es sei denn in Berlin, und da
ist es sehr teuer. Also diese »Zugezogenen«
sagen nichts über die Münchener Kultur.
Wir wollten von Darmstadt reden, von
der neuen, werdenden Kunst-Stadt, und wir
haben bisher nur von München gesprochen,
als von der alten, wie manche meinen gar
vergehenden Kunst-Stadt. Jedoch das war
nötig. Denn worauf es uns ankommt, ist zu
zeigen, dass der alte Typus der Kunst-Stadt,
wie ihn München seit 50 und mehr Jahren
verkörperte, verschwindet, dass ein neues
organisches Prinzip der Kunst-Ansiedelung
— wenn dieser Ausdruck erlaubt ist — sich
ankündigt und dass es Darmstadt ist, das
ihn zunächst in seinem Anfangs-Stadium
repräsentiert. Wir sagen ausdrücklich: der
Typus verschwindet, wir sagen aber aus-
drücklich nicht: München verschwindet aus
der Reihe der Kunst-Metropolen. Denn es
ist ja gar nicht ausgeschlossen, dass sich
München aus dem einen Typus in den anderen
im Laufe der Zeit umwandelt, dass eine
andere Lagerung der kulturellen und geistigen
Elemente dort eintritt, und dann — so wollen
wir hoffen — wird München seinem alten
Ruhme neue Lorbeeren hinzu pflücken. Viel-
leicht darf man Projekte wie das der Be-
bauung der »Kohlen-Ins-eh durch Fischer,
Hocheder und Pfann und die in diese ein-
gefügten Kultur-Pläne als Vorboten einer
«Münche
Änican
**»
** wi]
* von
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