Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Koch, Alexander [Hrsg.]; Fuchs, Georg [Hrsg.]
Grossherzog Ernst Ludwig und die Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt von Mai bis Oktober 1901: [ein Dokument deutscher Kunst] — Darmstadt, 1901

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3770#0288

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Isarius: Darmstadt, die »werdende Kunst-Stadt«

275

'RIZ HÜBE».

HAUS CHRISTIANSEN. Küche. ENTWURF VON PATRIZ HUBER.

Wand- und Decken-Fliesen von Gebrüder Vierheller, Einrichtung von A. Anton—Daimstadt.

I mehr Jahn
iss ein neues
st-Ansiedeluif
aibtist-skt
istadt ist, fe
,fangs-Stai"
idrücklich: ds
gen ab« aus-
rschwindet*
)len. W
;en, dass **
in den«**
elt &*

flUnso wolle»

ie in ^ (
***** el

solchen Umwandlung begrüssen. (Vgl. hier-
über die Ausführungen Fr. von Thiersch's
in der »Festschrift zum 50jährigen Jubiläum
des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins«
S. 68 ff.) Vielleicht ist das Vorbild Darm-
stadt's diesem Projekte und seiner Verwirk-
lichung zu gute gekommen. Hierzu tritt die
Wirksamkeit der » Vereinigten Werkstätten«:
die Ausstellung für Kunst im Handwerk im
neuen National-Museum, die Gründung eines
Akademischen Vereins für bildende Kunst
und manches andere Element, das uns beweist,
dass München, wenn es auf die neuen Ideen
eingehen kann und will, nicht so rasch über-
flügelt sein wird. Wenn es aber nicht kann
und nicht will? Wenn der scharfe Wett-
bewerb von Berlin, Dresden, Darmstadt,
Karlsruhe und nun auch Stuttgart ihm noch
mehr produktive junge Kraft entzieht, als
schon geschehen? Auf diese Frage drängt
sich schliesslich das ganze Problem zusammen.

In Darmstadt dagegen wurde alles von
vornherein nach dem modernen, organischen
Prinzipe angelegt. Wenn auch schon vor
Berufung der Kolonisten Künstler von
Eigenart in Darmstadt ansässig waren, so
gab es doch hier keine Akademie und keine
»Übervölkerung« mit Malern, die, wie in
München, ein schreiendes Missverhältnis
zwischen Angebot und Nachfrage künstle-
rischer Werke oder solcher, die man dafür
ausgibt, zur Folge hatte. Es waren ein-
heimische Künstler, die den Verlockungen
der »Kunst-Metropolen« widerstanden hatten,
teils aus Prinzip, weil sie eben in der Heimat
die gegebene Grundlage ihres Schaffens er-
blickten, teils aus äusseren Gründen. Es
waren ihrer wenige, und so fehlte jede Ver-
anlassung zu einer Entwickelung ä la München
und Karlsruhe. Der Grossherzog übersah
den Vorteil nicht, der in einer solchen Neu-
tralität des Bodens liegt. Er vermied es
 
Annotationen