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Kölner Domblatt / Vorbericht zum Kölner Domblatt — Köln, Beil. A.1840/​41 - E.1842 = Nr.1-39 [ISSN 2195-8106]

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https://doi.org/10.11588/diglit.1492#0029
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Vov-ericht
zum
Kölner Domblatt.

Beilage rr.

Nr. 3S.
Sechstes Protocoli des Dombau-bereins-borstan-es.
Verhandelt zu Köln, auf dem großen Rathhaussaale, am 30. Mai
1842, Nachmittags drei Uhr.
Gegenwärtig die Herren: v. Wittgenstein, Präsident; Camp-
hausen, Seyblitz, Zwirner, Essingh, DuMont, ».Schwei-
tzer, v. Herwegh, Graf v. Fürstcnberg-Stammheim, l). E.
v. Groote, C. Vohl, Frhr. v. Lo« zu Allner, H. Haan,
Weyer, Hennekens, W. Bartman, P. Franck, Boden, ».
D'Ester, Esser i>., Neven, v. Hohenschuh, Kerp, ». I. B.
Haass, Rolshausen; Reichensperger, Secretär; Blömer,
Protokollführer.
Es haben sich für die heutig« Sitzung schriftlich entschuldigt die
Herren: Fr. Heuser, Biercher, v. Ammon, v. Collenbach, v.
Bianco und Berg Haus; mündlich die Herren: Steinberger,
Leiden, Deichmann, Merkens und v. Gerlach.
Der Präsident des Vorstandes eröffnet die Verhandlung durch
Mittheilung der zur Berarhung für die heutige Sitzung anstehenden
Gegenstände. Er erstattet sodann den Bericht des Ausschusses über die
Wirksamkeit des Vereins seit der letzten Vorstands-Sitzung vom 18.
April o., in folgender Weise:
„Seit dem 18. April wo ich zuletzt die Ehre hatte, Sie, meine
geehrten Herren, in außerordentlicher Vorstands-Versammlung hier zu
begrüßen, hat der Verwaltungs-Ausschuß forrgefahren, das ihm er-
theilte Mandat im Interesse der Dombau-Sache in allen Richtungen
zu erfüllen, so weit cs die Umstande nur immer erlaubten. Jndeß war
seine Thätigkeit in der Zeit, über welche er heute berichtet, eine für
zwei große Interessen getheilte. Das unerhörte Brandunglück, welches
Hamburg betroffen hat, und welches in einem so hohen Grade und
in so gerechter Weise die lebendigste Theilnahme überall, wo die Kunde
hingelangte, besonders aber in unserm Vaterlande in Anspruch genom-
men, hat in der gemeinschaftlichen Versammlung dcS Vorstandes und
der daran Theil nehmenden Mitglieder des Dombau-Dereins vom 12.r
Mai v. den pflichtgebotenen Entschluß hervorgerufen, sich sofort als
Hülfs-Comite für die schwer heimgrsuchte Schwesterstadk zu consiitui-
ren und die wohl organisirten Kräfte des Dombau-Dereins für diesen
-Zweck in Thätigkeit zu setzen. Zn diesem Entschlüsse hat sich die
Gesinnung des Dombau-Vereins, in dem Resultate die"
Tüchtigkeit unserer Mitbürger, zugleich aber auch der Ungrund
der hier und dort, theils in sündhaftem Kleinmuth, theils in bekla-
genswerther Einseitigkeit geäußerten Bedenken, als ob die Pflichten
gegen Hamburg die Hülfe zum Dombau ausschließen werde oder gar
ausschließcn müsse, auf das erfreulichste bewährt. Fast gleichzeitig mit
den Sammlungen für den Dombau haben die auf unfern Aufruf
vom 12. Mai o. Statt gehabten Einzeichnungen für Hamburg eine
nicht weniger bedeutende Summe erbracht. Wenn Sie, meine Herren,
auch bereits durch die öffentlichen Blätter von dem Ergebnisse der
hiesigen Bestrebungen für Hamburg Kenntniß erhalten haben, so darf
ich doch eine Wiederholung und übersichtliche Zusammenstellung der
erfolgten Leistungen hier um so weniger unterlassen, als der Verwal-
tungs-Ausschuß auch in dieser Beziehung eine treue Rechenschaft eh-
rten verschuldet.
„Vom 12. bis zum 30. Mai einschließlich wurden:
auf dem Sekretariat des Dombau-Vereins und bei den in Auf-
ruf vom 12. Mai genannten Bankhäusern gezeichnet und resp.
eingezahlt.Rthlr. 7848 64
Dazu kommt:
Ertrag des durch den Verein veranstalteten Eoncertes
auf dem gürzenicher Saale .. 634 26 6
Erne Denkmünze im ungefähren Werthe von . . . 1 —
Der noch nicht abgeliefertc Betrag der durch Herrn
Director Spielbsrger bewirkten Theater-Vorstellung 26! ""
Zu übertragen: 8745 2 10

Uebertrag: 8745 2 1Ä
Bei der Redaction der Kölnischen Zeitung sind nach
den desfallsigm Bekanntmachungen eingegangen . 5930 22 7
Bei der Redaktion der Rheinischen Zeitung . . . 276 28 —
In Summa in Köln Rthlr. 14952 23 S
welche Summe bereits zum größten Theile zu ihrer Bestimmung ab-
gegangen ist. Der Eindruck, den die von hier aus gebotene Hülfe, und
insbesondere das unverzüglich lhätige Einschreiten des hiesigen Dom-
bau-Vercins in der Schwesterstadt gemacht, werden Sie bereit« aus
dem Inhalte des von Seiten der dortigen Unterstützungsbchörde an
den Ausschuß erlassenen Schreibens vom 20. d. Mts. entnommen ha-7
den. Hamburg wird sich an der helfenden Hand Deutschlands, ja, Eu-
ropa'«, aus dem Schutte blühend wieder aufrichkcn; den Bestrebun-
gen für den Ausbau unseres Gotteshauses, des herrlichsten Denkmals
vaterländischer Kunst, aber werden in der christlichen Gesinnung un se--
rer Zeitgenossen, in dem deutschen Natwnal-Gefühle, welches bei 'dem
Hamburger Unglücke eine neue schöne Probe bestand, in dem überall
lebendigen Sinne für das Große und Erhabene die zur Verwirklichung
des großen Gedankens nöthigen Kräfte und Mittel sicherlich bereitet sein.
„Die Einsammlungen der Beiträge für den Dombau, welch« vor^
Bekanntwerden des Hamburger Unglücks durch die Bezirks-Vorsteher
mit dem löblichsten Eifer gefördert und nach einer kurzen Unterbrs
chung jetzt wieder fortgesetzt worden sind, haben bereits die Ablieferung
von 10,691 Thlrn. 9 Sgr. 2 Pf. an die Caffe des Vereins zur Folge
gehabt. Voraussichtlich werden die Beiträge in Köln und Deutz für
das Jahr 1842 den Gesammibetrag von 13,000 Thlrn. übersteigen.
Die Bezirke, welche bereits mit der Caffe abgerechnet, haben Probe»
von einer großen Ordnung und Pünktlichkeit gegeben. Als Beispiel
lege ich hierbei die Abrechnung und den bezüglichen Bericht d«s Be-
zirks von St. Gereon vor. -
"" „Von allen Seiten wird berichtet, daß die erfreulichste Theilnahme
für die heilige Sache des Dombaues fast ohne Ausnahme unter alle»
Classen unserer Mitbürger vorgcfunden ward, daß namentlich auch di«
darum ersuchte Pfarrgeistlichkcit, so wie die Mitglieder des Vereins
sich bei den Einsammlungen mit dec größten Bereitwilligkeit und un-
ermüdlichem Eifer bekheiligten, wcßhalb ich mich besonders veranlaßt
finde, zu beantragen, daß eine anerkennende Danksagung für dieselbe«
votirt und ins Protokoll niedergelegt werde.
„Die bisher eingegangenen Summen sind auf Grund eines durch
den Verwaltungs-Ausschuß mit dem Cassen-Curakorium gemeinschaft-
lich gefaßten Beschlusses, dahin gehend, daß das provisorisch« Verfah-
ren bei Verfügung über die Cassenbestände bis zur erfolgenden Ge-
nehmigung des Cassen-Reglcments durch den Vorstand unverändert
beibehalten werden soll, vorläufig bei A. Schaaffhausen deponirt wor-
den. Der effektive Bestand des Vereins beläuft sich heute auf 16,312
Lhlr. 26 Sgr. 7 Pf.
„Dem Sekretariat ist in der Zeit, über welche ich heute zu berich-
ten die Ehre habe, zuerst durch diäkarischc Beschäftigung des Herrn
Mertitsch, seit dessen Abgang zu einer anderen Bestimmung «ber,
durch den Diätar Hrn. I. P ilarz die dringend nothwendige Aushülfe
geleistet worden.
„Der Sekretariats-Assistent Herr Nelles war nick nur für die
kaufenden Sekretariats- und Registratur-Arbeiten, son! -rauch noch
insbesondere mit der ihm ebenfalls aufgekragenen Casscnführung für
den Dombau und für Hamburg nicht nur vollauf, sondern bezie-
hungsweise über die gewöhnlichen Kräfte beschäftigt. —>ie Zusammen-
stellung der Listen auswärtiger Mitglieder, so wie die Vergleichung
und Berichtigung derselben Behufs Feststellung der Soll-Einnahme von
auswärtigen Mitgliedern und Hülfs-Vereinen ist hauptsächlich die Auf-
gabe des Hülfsarbeiters gewesen. Nach Beendigung dieser Arbeit, und
sobald die Berichte der hiesigen Bezirks-Vorstände sämmtlich eingegan-
gen sein werden, dürfte die Anlage einer vollständigen und übersicht-
lichen Stammliste des Dombau-Vereins noch auf längere Zeu>
Beschäftigung eines Hülfsarbeiters auf dem Sekretariate nothwendkg
 
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