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302

DER MEISTER ■>(£ °,Ä>°

213 DER NARR UND DAS NACKTE MÄDCHEN

Ein Narr mit kurzgeschorenem Haar umarmt grinsend ein links
neben ihm stehendes nacktes Mädchen. Seine Schellenkappe ist ihm
in den Nacken gerutscht, die Beinlinge fallen herab, und die Füße
stecken in weiten Schnabelschuhen und Trippen. Das Mädchen mit
umwickeltem Haar und Schnabelschuhen, über die Schulter ein nach
links flatterndes schmales Tuch geschlagen, sucht lachend den Zu-
dringlichen abzuwehren und zeigt ihm in der erhobenen Rechten einen
runden Spiegel mit seinem Narrenantlitz. Über beiden flattern zwei
leere Spruchbänder. Am felsigen Boden verschiedene Blattpflanzen.
Links sitzt ein Sittich auf einem Felsblock. Unten auf drei Seiten eine
bis etwas über Erdbodenhöhe reichende Einf. Unbezeichnet.

144 : 113 mm. PI.

H., N. N. I. 464. 125. - B. VI. 302. 125. - Naum. Arch. I. (1855) 43. 74. (Frenzei). -
P. II. 64. 191. — Geisberg, Meckenem 274. 26.

Photographiert im Dresdner Kabinett Februar 1897 (Dresden, S. Fr. A.).

R. Weigels Kunstlagerkat. (Leipzig 1846) Nr. 15.568 an König Friedrich August II.

DRESDEN, S. Fr. A. (Ausgezeichnet, mit vollem Plattenrand. Die rechte untere Ecke
fehlt. W. Bär mit Stange und Stern.) — PARIS (Silhouettiert und verrieben.)

Späte Arbeit, etwa gleichzeitig mit dem großen Liebesgarten (Nr. 215) und dem
Figurenalphabet (Nr. 283^305), in dessen Buchstaben das Wasserzeichen des Bären
ständig vorkommt. Bartsch kannte den Stich nicht und führt ihn daher nur nach
Heinecken im Appendix zu Meckenem an. Frenzei schrieb ihn zuerst dem Meister
°(£ "Ab0 zu.

214 DER LIEBESGARTEN MIT DEN SCHACH-
SPIELERN

In einem Garten, der links von einem hölzernen Geländer und
hinten von einer Rasenbank eingefaßt wird, steht in der Mitte an einem
achteckigen Tisch ein Schach spielendes Paar. Die Dame mit feder-
geziertem Stirnband im geflochtenen Haar, ein Geldbeutelchen am
Gürtel, lehnt links und will eben mit der Linken einen Zug tun, der
Jüngling rechts, mit lockigem Haar, hält eine Figur in der Rechten.
Links etwas weiter zurück lehnt ein zweiter junger Mann mit bebän-
derter Kappe und den Dolch am Gürtel am Geländer und umfaßt mit
 
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