Nr. 1457
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hinäenbmg
6r btted! vad nichl äer Lkaor 51u1
Leneitze nun äie letzten Därnnie.
vas wunäe Lanä nicht über-
lchwemme. —
vawb noch wacht er, treu unä gut.
6r blieb! Aer tzatt's verstanäen nicht.
(venn er nach äem, war jab
gelchetzen,
Mit siecht enlbunäen lich geleben
ver nun lo unäankbaren pllicht?
6r blieb! (ver Männerlchickla! Mlt.
Mirä abnenä kaum 2U mellen vvagen.
(vas in lo gan2 ibm lremäen dagen
ves alten ^eläberrn berr äurchivüblt.
Unä äennoch blieb er! Ibm gelang.
va§ Zchönlte. 6röbte rn vollbringen:
M uns M lelber ru berwingen!
Uerllucht. wer leugnen will äen vank!
peter Uodlnton
Nückkehr von der Hamster-
fahrt
Städter: „Alle Wetter, mit
dem Spcck unter den Kleidern
bin ich 'n paar Stunden in dem
schmuhiqen Wartesaal geseffen..
jetzt babe ich schou ^ue Maus
am Körper!"
Eine edle Seele
— „Du bist aber ein braves Kind,
daß du so viel für deine Lehrerin
zusammengehamstert hast!"
— „Das mache ich öfter so, wenn
die was hat, dann ißt ste sich immer
krank, und dann haben wir ein
paar Tage keine Schule!"
Mars, pack ein!
Druckfehler
(Aus Ahlands schwävischer Sage)
Viel Scheine gab's und wenig Brot.
Beherrscher der Sprache
Aus Petersburg wird berichtet, daß die bolschewistische
Regierung eine neue vereinfachte Rechtschreibung eingeführt
hat und die Anwendung der bisherigen mit strengen Strafen
ahndet. So wurde ein Druckereibesitzer, der in der alten
Rechtschreibung hatte drucken laffen, zu fünftausend Rubel
Strafe verurteilt, ja, ein Redakteur mußte gar zehntausend
Rubel bezahlen. —
Was die Bolschewiki mit der russischen Nechtschreibung
angestellt haben, wiffen wir nicht und würden es auch, da
wir nicht Nussisch tönnen, nicht recht beurteilen können.
Aber so ungefähr können wir es uns schon denken; es wird
wohl, wie das ja auch in andern Sprachen geschehen ist,
darauf hinausgegangen sein, manchen Wörtern Buchstaben
wegzunehmen. Das Ideal der Bolschewiki wäre am Ende,
daß alle Wörter gleich viel Buchstaben haben sollten; kein
Wort dürfte mehr besitzsn, als andere. Das läßt sich aber
nun einmal nicht machen. Aeberhaupt soll sich kein Mensch
einem Wort gegenüber zu viel herauSnehmen, denu unter
Amständen kann das Wort viel mächtiger sein als der
Mensch, und wir haben es schon erlebt, daß das Wohl
der Menschheit von einem einzigen Wort abgehangen hat. —
Ueberhaupt sollten die Bolschewiki bedenken, daß In-
haber der Regierungsgewalt darum noch nicht über die
Sprache herrschen. Es wird ihnen gehn wie dem Kaiser
Sigismund, der auf dem Konstanzer Konzil „die Schisma"
sagte und, auf seinen Fehler aufmerksam gemacht, groß-
artig ausrief: „Ich bin Kaiser, und deshalb soll es von
jetzt ab, die SchisnnL heißen." Da wurde ihm entgegnet:
„0a68ar uoii Aramiriatieos." Am Ende Werden aber
die Bolschewiki finden, ste wären doch maßgebender als
die Grammatiker, die ste ja überhaupt, wenn sie Lust haben,
totschlagen tönnen, und vielleicht werden sie nach der Recht-
schreibung sich auch noch an die Grammatik heranmachen.
Dazu haben sie alle Veranlassung, denn in der Grammatik
wird sehr viel regiert, nämlich von einem Sahteil andere
Sahteile. Ob folches Negieren zu erlauben ist, werden
die Bolschewiki untersuchen müffen. In manchen Fällen
wird es beim Alten bleiben können, wie zum Beispiel
wenn es heißt: Das Subjekt regiert das Prädikat. Denn
daß hier Subjekte regieren, wird der bolschewistische Sprach-
umkrempler jedenfalls in der Ordnung finderr. orr.
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daß du so viel für deine Lehrerin
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Mars, pack ein!
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(Aus Ahlands schwävischer Sage)
Viel Scheine gab's und wenig Brot.
Beherrscher der Sprache
Aus Petersburg wird berichtet, daß die bolschewistische
Regierung eine neue vereinfachte Rechtschreibung eingeführt
hat und die Anwendung der bisherigen mit strengen Strafen
ahndet. So wurde ein Druckereibesitzer, der in der alten
Rechtschreibung hatte drucken laffen, zu fünftausend Rubel
Strafe verurteilt, ja, ein Redakteur mußte gar zehntausend
Rubel bezahlen. —
Was die Bolschewiki mit der russischen Nechtschreibung
angestellt haben, wiffen wir nicht und würden es auch, da
wir nicht Nussisch tönnen, nicht recht beurteilen können.
Aber so ungefähr können wir es uns schon denken; es wird
wohl, wie das ja auch in andern Sprachen geschehen ist,
darauf hinausgegangen sein, manchen Wörtern Buchstaben
wegzunehmen. Das Ideal der Bolschewiki wäre am Ende,
daß alle Wörter gleich viel Buchstaben haben sollten; kein
Wort dürfte mehr besitzsn, als andere. Das läßt sich aber
nun einmal nicht machen. Aeberhaupt soll sich kein Mensch
einem Wort gegenüber zu viel herauSnehmen, denu unter
Amständen kann das Wort viel mächtiger sein als der
Mensch, und wir haben es schon erlebt, daß das Wohl
der Menschheit von einem einzigen Wort abgehangen hat. —
Ueberhaupt sollten die Bolschewiki bedenken, daß In-
haber der Regierungsgewalt darum noch nicht über die
Sprache herrschen. Es wird ihnen gehn wie dem Kaiser
Sigismund, der auf dem Konstanzer Konzil „die Schisma"
sagte und, auf seinen Fehler aufmerksam gemacht, groß-
artig ausrief: „Ich bin Kaiser, und deshalb soll es von
jetzt ab, die SchisnnL heißen." Da wurde ihm entgegnet:
„0a68ar uoii Aramiriatieos." Am Ende Werden aber
die Bolschewiki finden, ste wären doch maßgebender als
die Grammatiker, die ste ja überhaupt, wenn sie Lust haben,
totschlagen tönnen, und vielleicht werden sie nach der Recht-
schreibung sich auch noch an die Grammatik heranmachen.
Dazu haben sie alle Veranlassung, denn in der Grammatik
wird sehr viel regiert, nämlich von einem Sahteil andere
Sahteile. Ob folches Negieren zu erlauben ist, werden
die Bolschewiki untersuchen müffen. In manchen Fällen
wird es beim Alten bleiben können, wie zum Beispiel
wenn es heißt: Das Subjekt regiert das Prädikat. Denn
daß hier Subjekte regieren, wird der bolschewistische Sprach-
umkrempler jedenfalls in der Ordnung finderr. orr.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Mars, packt ein!
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2009-10-21 - 2009-10-21
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 115.1918, Nr. 1457 (28.11.1918), S. 141
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg