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Michaelis, Adolf; Deutsches Archäologisches Institut <Berlin> [Hrsg.]
Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts 1829-1879 (Festschrift zum einundzwanzigsten April 1879) — Berlin, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.880#0007
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Die Geschichte einer Anstalt, welche zur Organisation
und Belebung des archäologischen Wechselverkehres
zwischen Italien und den jenseits der Alpen belegenen
Ländern gegründet worden ist, beginnt füglich mit einer
Erinnerung an Winckelmann. Nicht allein verehrt in ihm
die moderne archäologische Wissenschaft ihren Begründer,
sondern er hat auch zuerst unter allen Kunstforschern, als
Fremder in Italien eingewandert, sich dort das volle Bürger-
recht erworben und durch seine grossartigen Leistungen dem
Adoptiwaterlande einen Zoll der Dankbarkeit entrichtet,
welcher demselben seit lange gebührte. Denn seit den gol-
denen Tagen der Renaissance, welche auch die alte Kunst
aus langem Winterschlafe wiedererweckte, war es fast allein
Italien gewesen, "das aus der Fülle seiner antiken Kunst-
schätze den andern Völkern reiche Gaben der Belehrung
und des Genusses gespendet hatte. Fern von dem stets
lebendig sprudelnden Born begeisternder Anschauung konnten
die Forscher jenseits der Alpen sich schwer von dem Drucke
todter Buchstabengelehrsamkeit befreien. Selbst ein längerer
Aufenthalt in Italien, wie er den aus dem halbrömischen
Boden Südfrankreichs stammenden Gelehrten Peiresc, Spon,
Montfaucon im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert zu
Theil geworden war, hatte wohl deren Interesse für die alte
 
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