III
Mit dem Beginn des Jahres 1837 trat, von allen Seiten
anerkannt, die neue Verwaltung des Institutes ins
Leben: zwei Consuln unter einem Dictator, wie man sich
wohl scherzend ausdrückte. Vielleicht hatte niemand unter
den Wirren der vorhergehenden Jahre schwerer gelitten als
Braun. Ihn hatte Gerhard 1834 ais seinen römischen Stell-
vertreter zurückgelassen, und als solcher war er verpflichtet
sich an Gerhards Weisungen zu halten, was er auch aus
voller Ueberzeugung und mit warmer Pietät durchführte.
Bunsens Reformplan dagegen beseitigte diese Einwirkung Ger-
hards und unterstellte Braun als redigierenden Sekretär ledig-
lich dem Generalsekretär. Es konnte nicht fehlen dass eine
solche Zwitterstellung, schon an sich kaum haltbar, vollends
zu den allerschwierigsten Verwickelungen führte, als der
Gegensatz zwischen Rom und Berlin sich zum Kampfe zu-
spitzte und man zweifeln konnte, ob noch das alte Statut
gelte oder bereits der neue Reformplan zu Recht bestehe.
Für Braun war die Lage um so peinlicher und dornenvoller,
als er in jenem Conflict innerlich auf Seiten Gerhards stand
und Bunsens rasches Vorgehen missbilligte. Kein Wunder
wenn auch er sich ernstlich darauf vorbereitete sein Amt
niederzulegen. Dass es hierzu nicht kam, war die Folge
von Lepsius Eintritt in die Stellung des zweiten redigierenden
Mit dem Beginn des Jahres 1837 trat, von allen Seiten
anerkannt, die neue Verwaltung des Institutes ins
Leben: zwei Consuln unter einem Dictator, wie man sich
wohl scherzend ausdrückte. Vielleicht hatte niemand unter
den Wirren der vorhergehenden Jahre schwerer gelitten als
Braun. Ihn hatte Gerhard 1834 ais seinen römischen Stell-
vertreter zurückgelassen, und als solcher war er verpflichtet
sich an Gerhards Weisungen zu halten, was er auch aus
voller Ueberzeugung und mit warmer Pietät durchführte.
Bunsens Reformplan dagegen beseitigte diese Einwirkung Ger-
hards und unterstellte Braun als redigierenden Sekretär ledig-
lich dem Generalsekretär. Es konnte nicht fehlen dass eine
solche Zwitterstellung, schon an sich kaum haltbar, vollends
zu den allerschwierigsten Verwickelungen führte, als der
Gegensatz zwischen Rom und Berlin sich zum Kampfe zu-
spitzte und man zweifeln konnte, ob noch das alte Statut
gelte oder bereits der neue Reformplan zu Recht bestehe.
Für Braun war die Lage um so peinlicher und dornenvoller,
als er in jenem Conflict innerlich auf Seiten Gerhards stand
und Bunsens rasches Vorgehen missbilligte. Kein Wunder
wenn auch er sich ernstlich darauf vorbereitete sein Amt
niederzulegen. Dass es hierzu nicht kam, war die Folge
von Lepsius Eintritt in die Stellung des zweiten redigierenden