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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 3.1900

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Riedl, Hermann: Inschriften in Dechantskirchen
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Stern, Ernst W. von: Grabstein eines Thrakers aus Olbia
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https://doi.org/10.11588/diglit.22623#0265
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79 8o

Schulter des Calvisius Calventi gelegt, der ihr Mann
ist. Er bat die Rechte mit vorgestreckten Schwur-
fingern erhoben als Zeicben der ehelichen Treue. Die
linke Hand fasst den fransigen Rand des Sagums, das
er auf die linke Schulter emporgeschoben hat, um
den linken Arm frei zu haben; auf der rechten
Schulter ist das Sagum durch eine kleine Agraffe
zusammengehalten. Der Sohn links ist wahrschein-
lich Prätorianer. A. v. Domaszewski.]

Auf dem schmalen Streifen unter diesem Relief
sind, flach erhaben, drei hintereinander rechtshin
laufende Windhunde schematisch gleich dargestellt;
ihr Körper ist gestreckt, der Schweif spiralenartig
emporgeringelt.

Darunter in vertieftem, von Pilastern begrenztem
Felde (o"6 m breit) die Inschrift (Buchstaben 0^04m
bis crc>45 m):

CALVISIO'CA'^Nl

Calvisio Ca\J]venli

aninorum) LXX [e]L [Fl]o[reni

Fig. 15 Grabrelief in Dechantskirchen. Wien. HERMANN RIEDL.

Grabstein eines Thrakers aus Olbia.

Zu der reichen archäologischen Ausbeute, welche der Stele hat die Form eines Giebels mit roh aus-

die durch die letzte Missernte veranlasste Raub- geführten Akroterien. Unter diesem Giebel steht'
gräberei der auf der Nekropole von Olbia ange-
siedelten Bauern des Gutes Parutino zutage gefördert

hat, gehört auch die Grabinschrift eines Thrakers, '-Jm^Jk'}'• ^"i» \"\/K fV
die ich ihres Interesses halber, obwohl ich im ( /** £ „• -\ V,frr*-v?.'?v

319. Sitzungsbericht der kaiserl. Odessaer Gesell- 1 • • £ j, ,\L ..,-1, j J.'M< . r'^-sJ^j \ rr

schaft für Geschichte und Alterthumskunde bereits ii ^'—'—t* '■■' ' ""/'1 / VI V -

ausführlich über die neuesten Olbiaer Funde ge- ;

handelt habe, weiteren Kreisen hier noch einmal * ' " '

vorlegen möchte. ME.V ■ i -t • :------'-ij-i..;....^

Das im Juli 1899 ausgegrabene und vom Odessaer A^oc^X^g | Seöftou f;T£|icbv | Al£6pü>v XfOpe

Museum angekaufte Grabmal besteht aus einer sorg-
fältig geglätteten Kalksteinstele, die 0'65m hoch, Die Namen zeigen, dass wir das Epitaphium
0-25111 breit und 0-14™ dick ist. Das obere Ende eines Thrakers vor uns haben. Der Verstorbene


 
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