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Schuchhardt, Carl
Schliemann's Ausgrabungen in Troja, Tiryus, Mykenae, Orchomenos, Ithaka und im Lichte der heutigen Wissenschaft — Leipzig, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.968#0042
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Zweites Kapitel.

Troja.

1. Geschichte und Topographie.

Als Schliemann in Troja zu graben begann, hatte sich weit
nber die gelehrten Kreise hinans anch in den breiten Schichten
der Gebildeten die scharfe Kritik Gehör verschafft, der F. A.
Wolf, Wilhelm Müller und Lachmann die erste Quelle nnserer
Kenntniß von der griechischen Vorzeit, die homerischen Gedichte,
nnterzogen hatten. Es war dargelegt worden, daß diese Ge-
dichte aus sehr ungleichen und zu verschiedenen Zeiten entstan-
denen Theilen zusammengesetzt seien, daß sie ebenso wie nnser
Nibelungenlied sich zerlegen lassen in die Besingungen der Thaten
einzelner Helden, und daß die vornehmsten dieser Helden, Achill
so gnt wie Siegfried, in ihrem innersten Kern zurückgehen aus
ein göttlich verehrtes Wesen.

England zwar hatte sich gegenüber der Wolf'schen Lehre
seine besondere homerische Hochkirche gewahrt, die dem Fort-
schritt der Neuzeit wol einige änßerliche Zugeständnisse nrachte,
besonders von dem alleinigen Oberhirten inr Reiche des epischen
Sanges sich lossagte, aber im ganzen doch dem alten katholischen
Glanben noch ziemlich nahe blieb. Grote, in seinem großerr
Geschichtswerke, hielt, wenn anch nicht die Jlias, so doch die
Odyssee für ursprünglich einheitlich urrd nahrn auch Troja genarr
arr der Stelle an, wo Schliemanrr es- später ausgegraben hat.
Aber irr Deutschland karrr rrrarr mehr rrnd mehr zrr der Ueber-
 
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