Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0013
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
StaMeuuijipen.

Tafel 1.

Äarau, I-lauptstadt des Kantons Aargau in der Schweir..

— Wappen: In G. ein g.-gewaffneter # Adler.

, Markt in Niederbayern, erbaut von Ilerzog
Ludwig 1220. Wappenbrief von llerzog Albrecht 1486.

— Wappen: Getheilt. Oben Bayern *), unten in G. drei,
2.1, r. Rosen.

Amiens, bekannte Stadt in der Provinz Picardie,
führt ais Wappen: In R. ein widersehendes schreitendes
s. Lamm mit einer Osterfahne.

AmsteB*€&s&Bfii, die Hauptstadt des Königreichs der
Niederlande. -— Wappen: In S. ein r. Pfahl, darauf
übereinander drei s. Andreaskreuzlein liegen. (Einige
schreiben auch, der Pfahl sei ich habe ihn aber meistens
r. gelroffen.) Das Wappen soll die Stadt vom Grafen
Wiihelm von Hennegau 1342 erhalten haben. 1480 gab
der römische König Maximilian der Stadt eine kaiserliche
Krone auf den Schild, die aber der Gieichförmigkeit hal-
ber hier weggelassen werden musste. — Als Schildhal-
ter finden sich zwei Löwcn

Ansfiacli, (Onolzbach), Regierungsstadt in Mittel-
franken, ehemals Hauptstadt des hohenzollerischen Mark-
graflhums Ansbach. -— Das ältere Wappen (auch auf
einem Siegel v. J. 1532) hat in Gr. einen s. Sehrägfiuss.
Das neuere, jezige, hat den Fluss mit drei b. Fischen
bintereinander belegt.

Aa*Bista«It, die Hauptstadt von Schwarzburg-Sonders-
bausen, führt ein sprecliendes Wappen, wenn man, wie
oben bei Aarau, den Adler als Aar bene'nnen will. — In
älteren Wappen der Stadt findet sich der # Adler in G.
oben von zwei s. Sternen beseitet. In neueren Wappen
fehlen dieselben.

AscSiail'eBfiliaspg, Kreisgerichtsstadt in Unlerfran-
ken, ehedenr erzbischötlich Mainzisches Bcsizthum, seit
1814 bayrisch. — Das älteste Wappen dieser Stadt, das
inir vorkam, ist das bei Siebmacher I. 224, und hat in
S. ein r. Patriarchenkreuz. Ob dies das erste und rich-
tige Wappen sei, lässt sich nicht versichern, da ältere
Urkunden hierüber nicht vorhanden, auch das ganze städ-
tische Archiv 1631 von den Schweden mitgenommen wor-
den ist. — Das Wappen auf dcr Biirgermeistermedaille
von 1825 zeigt in R. ein g. A, bei Tyroff findc ich die
F'arben verändert, das Feld 1” s., und das A r. Das neu-
este, jezige Wappen der Stadt, durch König Ludwig ver-
iichen, zeigt: In S. eine offene Kirche mit offenem Thor,
vier Thürmen, zwischen und unter denselben auf g. Stuhl
sizend ein Bischof mit Alba, g -verziertem b. Messgewand,
die Müze, in der Linken einen g. Bischofsstab hallend,
mit der Rechten segnend. — Der Schildesfuss stellt
ein Pllaster von r. Quadern vor.

Aswefiiüfieliii, Stadt in der Provinz Oberhessen
(Grossh.), lührt in S. einen r Thurm (von Ziegelsteinen
gebaut) mit zwei Eckthtirmchen ; auf dem mittleren Dache
ein g. Kreuz. Thor und Fenster sind b.

*) Wenn ich fortan für „die bayrisehen Ranten odcr Weckcn blati
nnd silber 1' den Ausdruck „Bayern" allein gebranche, so geschieht
diessnicht nur, weil die bayri.schen Wecken in den Wappen der Stiidte
und Märkte di»ses Landes häufig vorkommtn, sondern weil ich der
Leberzeugung bin, dass diese Bezeichnung ebenso geniigend und ent-
sprechend aei, wie wenn die Kranzosen das blaue Feld mit 3 goldenen
i.ilien kurzweg „la Frauce- oder beziehungsweise „seme de France-
nennen.

Bd. I. Abth. 4.

Aii, Markt in der Ilallerthau (Oberbayern), war ehe-
mals den v. Preising zuständig, soll das Wappen von
Kaiser Friedrich III. erbalten haben. — Wappen: In
B. drci, 2.1, g.-hesaamte s. Rosen init gr. Puzen.

Ai2jä,\«!n«s*S', ehemalige Reichssladt, nun bayr. Re-
gierungsstadt in Schwaben, fiibrt sein Wappenbild die
«Stadlpyr« oder Zirbelnuss auf einem g. Säulenhaupt, seit
urdenklichen Zeilen. — Der Ursprung des Wappens
schreibt sich daher, dass einstmals eine solche Figur aus
Stein gehauen (wol noch ein Ueberbleibsel von Au-
gustae Vindelicorum) in der Stadt gefunden wurde.
Das Feld ist r. und s. gespalten und eigentlich das Wap-
pen des Hochstifts Augsburg, von dem es noch gefiihrt
wird. Die Zirbelnuss findet sich gr. und g — Als
Schildhalter habe icb bald zwei wilde Männer, bald
zwei Greifen gesehen. Es findet sich die ••Stadtpyr« und
der Untersaz in etwas verscbiedener Weise auf einemStein-
basrelief bei St. Anna in Augsburg aus dein Jahr 1450,
wie auf der Tafel abgebildet. Auf älteren Siegeln findet
sich die Pyr in der leztgegebenen Weise gewübnlich un-
ter einem offenen Stadtthore stehend.

Tafel 2.

I?»?sesil»asases«, grossh. bessische Stadt in der Pro-
vinz Starkenburg, führt ein geviertetes Wa j> p e n 1. und
4. von R. und G. fünfmal gesparrt (kommen aucli drci

r. Sparren in G. vor.) 2. und 3. in R. iibereinander zwei
g. Leoparden. 1. und 4. ist Ilanau und 2. und 3.
Diez. Beide Wappen der belr. Giafschaften werden wol
urspriingiich Schuzwappen gevvesen sein. *) Mir ist eine
gemalte Abbildung dieses Wappens in obengenannlen Far-
bcn zu Gesicht gekoinmen. Baur (die Wappen der Städte
etc.) kennt die Farben des 2. und 3. Plazes nicht.

lIi«?sessiSaaaas®Ba, Markt in Schwaben mit dem Resi-
denzschlosse dcr Fiirsten Fuggei’-Babenhausen (s. d.), war
vor dem Schwedenkrieg eine Stadt. — Er fiihrt das Wap-
pen der v. Schönegg, genannt Babenhausen : in G. drei,
2.1, Schlägel, dazwischen ein # Stern. I. J. 1796
gab Graf Anselm Fugger v. B. seinem Markte eine »Wap-
penverbesserung und Vermehrung,« nemlich auf den
Schild einen geschlossenen Helm mit einer »Mauer-
krone,« aus der ein Zinnenthurm hervorwäcbst. Zu jcder
Seile hinter dem Schild ein Panner, mit einem Mitlel-
schild belegt. Das Panner rechts ist g. und # gevierlet,
und hat in dem mit Mauerkrone belegten Mittelschild die

s. Zahl 3 (soll die »Treue« der Biirger dieses Ortes be-
deuten), das linke Banner ist b. und g. geviertet, in jc-
dem Plaz eine Lilie in verwechselten Farben (Fugger) :
der mit dem Fiirstenbut bedeckte r. Mittelschild entluill
den g. Buchstaben L, was wiederum die »Liebe« des Gia-
fen zu »einen Bürgern anzeigen soilte. Diese heraldischen
Zugabcn v. J. 1796 sind jedenfalls selir sinr.ig erfundcn.

SSasIeai, Sladt im Kanton Aargau in der Schweiz, ftilu t
als Wappen : in S. unter r. Schildeshaupt einen # Pfahl.
Der Pfahl wird aucli r. gefunden.

M aiea*S«loi*f, Stadt. in Mittelfranken, ehemals zum
Markgrafthum Kulmbach gehörig. — Wappen: Gespal-
ten. Vorne Zollern**), hinten in B. auf gr. Dreibirg

* i SieheTicses Werks I. Bcl., S 31, Tfi. 57.

•^•kj ieh nenne den scliwarz imd s. gevierteten Schild, der Wappen vie-
ler fränkiseher Städte, die ehemal« hohenzoUeriseh waren, einfächZol-
lern, wie ich den bayrischen Schild „Bayern“ nenne. Siehe oben
die Betnerkung hei Abb*ch.

1
 
Annotationen