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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0029
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STAEDTEWAPPEN.

17

ViaJiei». Stadt in der niederländischen Provinz Süd-
holland, fiihrt in S. drei, 2. 1, # Säulen. *)

Vie«?I»tacl». Markt in Niederbayern fiihrt in S. eine
ausgerissene gr. Fichte. Ich finde das Feld auch blau
und roth.

Villacla an der Drau , Stadt in der öslerr. Provinz
Illyrien , fiihrt in G. eine 4Ä Vogelkralle.

Villina'Cl», Stadt im Seekreis des Grossherzogthums
Baden , fiihrt von B. und S. gespalten , vorne einen s.
Balken. (Könnte auch als ein s. Schild mit einem obern
und unlern b. Yiertel an der rechten Seite blasonirt
vverden.)

Viljsccli . Stadl in der Oberpfaiz, ehemais fürstbi-
gchöflich - bambergisch, ftihrt in G. aus b. Wasser hervor-
vvachsend einen gekr. 44 1 Löwen mit einem s. Schräg-
faden iiberzogen (Theil des bambergischen Wappens).

Vlaai'iliisgci» . Stadt in Südholland , fiihrt in S.
einen r. Löwen mit b. Waffen und Zunge.

Volkermai'k, Markt im österr. Salzkammergut,
erhielt von Kaiser Ferdinand im Jahre 1560 einen Wap-
penbrief, demgemäss das Wappen in eiuem b. Schild mit
gr. Fuss und zwei r. - bedachten s. Thürmen , zwischen
denen pfahiweise ein s. Fiuss herabrinnt, besteht.

VTaitzeiskii'CSaei», Markt irn Hausruckviertel,
Oesterreich ob der Ens, ehemals den von Losenstain
gehörig, erhielt von K. Rudolfll. 1593 einen Wappenbrief.

Wappen: Gespalten von B. und B. Yorne ein feuer-
speiender g. Panther (Losenstein), hinten auf gr. Drei-
berg eine s. Kirche mit r. Dach.

"^Valtlei'Sliof, Markt in der Oberpfalz, fiihrt in B.
auf gr. Dreiberg eine gr. (nach der Zeichnung) Mauer,
auf welcher drei s- Blumentöpfe, jeder mit einem gr.
Busch (Buchs) geftillt, auf Postamenlen stehen.

Walilsasgeia , Stadt in der Oherpfalz, bekannt
vvegen des daselbst bestandenen reichen Zisterzienser-
Klosters, führte zugleich das Wappen dieses Stiftes , eine
s. Lilie in B. So erscheint der Schild noch auf den
älteren Biirgermeistermedaillen. Die neueren haben das
Wappen, wie auf der Tafel zu sehen, etwas komplizirter,
währscheinlich weil das alte Wappen zu einfach schien.

W'anatcii , Stadt im Kanton Bern , fiihrt in B. zwei
s. Schltissel geschrägt.

Wai'tciiliei'g , Markt in Oberbayern , ftihrt in R.
einen b.-gekrönten g. Drachen auf g. Dreiherg sizend.

W cidcia , Stadt in der Oberpfalz , erhielt im Jahre
1510 von Kurfürst Ludwig in der Pfalz, Ilerzog in Bayern
eine Wappenbestättigung. Der Schild halb gespalten und
getheilt. Oben vorne Pfalz, hinten Bayern, unten
in R. aus dem Fuss wachsend ,,datz man dy wurtzel nit
sehe“ ein gr. Weidenbaum mit g. Stamm.

W 7eisäiar. Residenzstadt cles Grossherzogthums Sach-

sen - Weimar - Eisenach , fiihrt in g. mit r. Ilerzen (oder
Lindenblättern) besätemFelde einen gekrönten # Löwen.
(Siehe das Wappen der GrafscLaft Orlamflnde bei
Sachsen im I. Bd. 1. Abth. S. 19. Taf. 26. u. IF. dieses
Werkes.) Bei Siebm. I. 221. rst das Feld, wol irrig, s.
angegeben.

W cis.«n»l»oi'ia, Stadf in der bayr. Provinz Schwa-
ben und Neuburg, führt in R. übereinander drei s. Jaidt-
hörner mit g. Spangen und Schniiren. Die Dinasten-
Grafen von Weissenhorn, waren eine Seitenlinie der
Grafen von Neyffen, welche bekanntlich aucli drei s.
Hüfthörner, doch in 4Ä Felde im Wappen führten. Im J.
1507 wurde W. von K. Maximilian I. pfandweisse den
Fuggern verliehen, welche Namen und Wappen davon
noch heutzutage fiihren (s. dies Geschlecht beim bayr.
und württb. Adel).

II crnlici'g, Markt in der Oberpfalz, erhielt von
seinem ehemaligen Ilerrn, dem Landgrafen von Leuch-
tenberg, i. J. 1560 einen Wappenbrief.

Wappen: In S. auf # „veldtfarben“ Dreiberg ein s.
Thurm „an dern man allain drey eckh sehen mag u mi*
drei Strebpfeilern und drei Erkern mit r. Dächern. In
dcr Mitte des Thurms ein b. Schild mit einem b. Balken
(Leuchtenberg) und auf jedem Erker ein Fähnlein in den
Farben dieses Schildes.

W 7ietlisl»acl» , Flecken im Kanton Bern , fiihrt in
S. einen b. Schrägfluss.

Til oci'ilei» , Stadt in der niederländischen Provinz
SiidhoIIand , führt in G. einen b. und s. geweckten Bal-
ken, von drei, 2. 1., b. stehenden Wecken begleitet.

Woll'E'atssIaaiiseii, Markt in Oberbayern , fiihrt
in S. einen aufspringenden 44 1 Wolf.

3^aai»<Sai»i, (zu deutsch Zaardam und Saardam
genannt) Stadt in der niederländischen Provinz Nordhol-
land , führt: Geviertet mit Herzschild; dieser hat in B.
einen 4+ Balken , unter demselben einen s. FIuss. 1. in
G. ein s. - gefltigelter g. Merkurstab mit zwei gr. Schlan-
gen umwunden; 2. ist geviertet von S. und R. und hat
in a. und d. einen r., in b. und c. einen g. Löwen. 3.
hat in B. auf s. Wasser schwimmend ein entmastetes g.
Boot, und 4. in B. einen g. Hahn.

Zaandam wurde 1811 von K. Napoleon I. zur Stadt er-
hoben , und erhielt wahrscheinlich bei dieser Gelegenheit
diess schöne Wappen.

Keisli» , (Ma r k t-Z eu 1 n ) ftihrt in S. auf gr. Drei-
berg sizend eine 4+ Eule.

Xiiricl» (Zürch) in der Schweiz, ftihrt von S. und
B. schräggetheilt. In Siegeln v. J. 1225 an erscheinen
jedoch ganz andere Bilder, nemlich die Figuren der
Ileiligen: Felix, Regula und Exsuperanlius mit ihren ab-
gehauenen Köpfen unter den Armen.


Dritte lieihenfolge.

Tafel 33.

Aacl»ei». Als Ergänzung und Berichtigung zu S. 9.
Taf. 17. gebe ich hier das Wappen, das dieseStadt wäh-
rend der französischen Okupazion unter Napoleon 1812
erhielt. Es hatte unter einem r. Schildeshaupt, in wel-
chem nebeneinander drei g. Bienen **) , in G. einen b.
Reichsapfel von vier gestiimmelten 44^ Adlern begleitet.

Die gestümmelten Adler um den Reichsapfel diirften
sich unschwer als eine Ironie auf den durch Napoleon
herbeigeführten Untergang des deutschen Reiches des-
sen Krönungstadt Aachen war, auslegen lassen.

AS»eiiI»er^, Stadtin der bayr. Provinz Mittelfranken,
ehemals fiirstbischöfl. - reichstädtisch, führt: Gespalten von
B. und R. vorne ein s. Bischofsstab, hinten ein g. Löwe.

*) Vergleiehe hiemit das Wappen Vianen im lippe’schen Schild,
d. W. I. Bd., 1. Ahth. S. 46; Taf. 102 und 104.

**) Napoleon.-herald, Zeichen aer bonnet villes.

Bd, I. Abth. IV.

Alisliei'jgj , Markt in Mittelfranken , führt den Schild
der t ahen Ä b s p e r g e r in S. iiber 4Ä Dreiberg eine
r. Schleife.

Aicliacl», altbayrische Sladt, fiihrt einen ausgerissenen
r. Eichbaum in S. So schon in Siegeln aus dem XIV.
und herauf bis ins XYIII. Jahrhundert, wo man anfieng,
den Baum natiirlich und aus gr. Dreiberg wachsend zu
malcn, dass diese leztere Darstellung bis auf die Zugabe
des Dreibergs unheraldisch sei , brauche ich nicht zu er-
wähnen , ich habe daher den Eichhaum auch im jezigen
Wappen heraldisch gegeben.

Aideieliacl», Markt in Niederbayern, bekannt durch
die Schlacht zwischen dem bayr. Landsturm und den
Oeslerreichern 1705.

Wnppen: In B. ein gr. Schrägfluss, tiber das Ganze
ein Doppelhaken, der in heuerer Zeit gewühnlich inForm
eines ^ dargestellt wird.

Alancoi», Stadt in der franz. Provinz Guienne, fiihrt
in B. einen g. Doppeladler.

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