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Siebmacher, Johann [Begr.]; Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,2): Der Adel des Herzogthums Braunschweig — Nürnberg, 1869

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https://doi.org/10.11588/diglit.24713#0015
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BRAÜNSCHWEIGER ADEL.

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v. d. Schalenburg, Graf, (Tafel 7.)

Von dieser dem Uradel der Altmark angehörenden
von dort weit verbreiteten und in mehreren Linien in
den Freiherrn - und Grafenstand erhobenen Familie
sind die gräflichen Linien Hehlen und Wolfsburg
im Braunschweigischen begütert.

Wappen dieser Linien nach dem Reichsgrafendi-
plom vom 7. Dzbr. 1728:

Schild: quadrirt mit gekröntem Mittelschöd,

worin drei (2. 1.) r. Greifenklauen in w. — 1 und 4:
der gekr. sch. Reichsadler in w. 2 und 3: schreiten-
der von w. und r. quadrirter Ochs, dessen wiederum
von w. und r. gevierteter Kopf zwischen den Hörnern
mit zwei von r. und w. getheilten Fähnlein an r.
Stangen besteckt ist, in g.

Drei Helme. Der Mittlere: wachsender gr. be-
kränzter wilder Mann, oben mit drei r. Federn be-
steckt, in jeder Hand eine r. Greifenklaue haltend;
rechts: sch. Adlerflug; links zwischen zwei r. Büffel-
hörnern die beiden Fähnlein aus dem 2. und 3. Felde.
— Helmdecken: w.-r., g.-r.

Schildhalter: zwei wilde Männer mit Greifen-
klauen in der freien Hand.

Schwalenberg. (Tafel 7.)

Braunschweigische Patrizier; nicht zu verwechseln
mit dem gleichnamigen Minden’schen Geschlecht. Im
Mannsstamm im letzten Jahrzehnt erloschen.

Wappen: Schild: drei w. geflochtene Ringe
(al. g.-umwundene Kränze) in r. — Helm: r. Schaft,
mit einem der Ringe behängt und mit vier sch. w.
wechselnden Straussfedern besetzt. — Helmdecken;
w. - r.

Schwärt*. (Tafel 7.)

Der Braunschweigische Landdrost Karl August
Sch. erhielt am 14. Januar 1844 vom Herzoge Wil-
helm v. Br. eine Anerkennung des seinem Vater, dem
Kön. Dänischen Etatsrathe Johann Friedrich Sch. un-
ter dem 12. Sept. 1801 verliehenen Adelstandes. Die
Descendenz ist in Braunschweig rittersässig.

Das Wappen ist dem der gleichnamigen a. 1715
ausgestorbenen zum Lippe’schen Uradel zählenden
Familie nachgebildet. — Schild: g. Rose in sch. —
Hel m: wachsende Mohrin mit Schurz von w. und r.
Federn, in der Rechten die Rose haltend. — Helm-
decken: g.-sch.

Scliwartzkoppen. (Tafel 7.)

Die Söhne des Fürstl. Braunschweigischen Canz-
lers Dr. jur. Johann Schwartzkopf (f 1658), welcher
die adeligen Güter Kl. Vahlberg und Rottorff sowie
andere Lehen erworben hatte, Johann Conrad u. Johann
Georg, beide Fürstl. Braunschw. Geh. Kammerräthe,
erscheinen seit 1687 unter dem Namen ,,v. Schwartz-
koppen“ im adeligen Stande und sind als adelig an-
erkannt. Behauptet wird der Zusammenhang mit der
im J. 1696 erloschenen altmärkischen Familie von
Schwartzkopf, doch ist derselbe urkundlich noch nicht
erwiesen.

In neuerer Zeit hat sich die Familie nach Preus-
sen und Nassau verzweigt, wo sie den freiherrlichen
Titel und ein vermehrtes Wappen führt.

Wappen, (dem des altmärkischen Geschlechts nach-
gebildet.) Schild: gestürztes sch. Fallgatter, aus
zwei Balken und drei unten gespitzten Pfählen bestehend,
in w.

Helm: fünf (al. sechs) w.-sch. wechselnde Strauss-
federn.

Helmdecken: w.-sch. So ist das W. stets ge-
führt worden, obgleich das Diplom vom J. 1687 fol-
gendes Wappen giebt: getheilter Schild, oben in g.
ein sch. Mohrenkopf, unten wachsender r. Greif in w.;
letzterer wiederholt sich auf dem gekrönten Helm.

Freiherrliches W.: quadrirt; 1 u. 4: Fallgat-
Bd. II. Abth. 2.

ter; 2 und 3: Mohrenkopf und Greif. Zwei Helme:
1) die Straussfedern; 2) der wachsende Greif. Decken:
w.-sch., w.-r.

Schwicheklt, Gral. (Tafel 7.)

Uradel des Fürstenthum’s Hildesheim; Erbmar-
schälle daselbst seit 1390. Urkundlich seit 1139.

Jobst Ernst, Heinrich Ernst, und Bertha Augusta
v. Schwicheldt, Kinder des Kurhannöverischen Geh.
•Rath’s u. Staatsminister’s August Wilhelm v. S., er-
hielten am 25. Sept. 1790 vom Kurpfälzischen Reichs-
Vicariat den Grafenstand; publ. den 20. Dez. ej. a.

Im Braunschweigischen zu Küblingen und Schlie-
stedt rittersässig.

Wappen: Schild: drei abgerissene r. Löwen-
köpfe in w. — Helm: r. Löwenkopf, im Nacken mit
sieben je in einen g. Stern endigenden sch. Hahnfe-
dern besteckt. — Helmdecken: w.-r.

Das gräflicbe Wappen ist dem Stammwappen
gleich.

SeckemlorfT. (Tafel 7.)

Fränkischer Uradel, vornehmlich in Baiern und
Würtemberg, auch in Thüringen, Pommern und Meck-
lenburg ansässig. Mehrere Linien sind in den Frei-
herrn- und Grafenstand erhoben; dieselben kommen
jedoch hier nicht in Betracht. — Eine Linie in Braun-
schweig bedienstet.

Wappen: Schild: r. Lindenzweig, verschlun-
gen in Form einer 8, in w. — Helm: r. Hut oder
Mütze, w. aufgeschlagen und mit vier sch. Hahnfedern
besteckt. — Helmdecken: w.-r.

Nach einer Malerei vom J. 1490: die Mütze vor
einem w. mit einem w. Hahnfedernbusch besteckten
Schaft.

Specht. (Tafel 8.)

Der Fürstlich Braunschweigische Oberst Johann
Heinrich Specht erhielt am 8. September 1785 vom
Kaiser Joseph II. den Reichsadelstand.

Wappen: Schild: auf zwei schwebenden sch.
Baumstämmen zwei sitzende naturfarbene Spechte ne-
beneinander zugewendet, in w. — Helm: sch. Flug,
dazwischen einSpechtauf dem Baumstamm.— Helm-
decken: w.-r.

Spiegel, Fhr. (Tafel 8.)

Westphälischer und Hessischer Uradel; dort sowohl
als in der Provinz Sachsen vielfach begütert. Zwei
Linien unterscheiden sich durch die Zunamen zum
Desenberg und zu Pickelsheim ; erstere besass das
Erbschenkenamt, letztere das Erbmarschallamt des
Hochstiftes Paderborn. Zwei Linien sind gräflich. Ein
Zweig der Linie Spiegel von Desenberg ist seit 1629 im
Braunschweigischen zu Altena rittersässig.

Wappen: Schild: drei runde w. Spiegel mit
g. Rahmen in r. — Helm: r. Flug, jeder Flügel mit
den drei Spiegeln belegt. — Helmdecken: w.-r.

Steinberg. (Tafel 8.)

Uradel der Fürstenthümer Hildesheim, Calenberg
und Wolffenbüttel; daselbst noch jetzt begütert. Im
Braunschweigischen zu Bodenburg (schon 1200.) und
zu Düsterthal rittersässig.

Wappen: Schild: aufspringender sch. Stein-

bock in g. — Helm: offener sch. Flug, sparren-
weise je mit g. Schrägbalken belegt; dazwischen g.
Schaft mit Pfauenschweif besteckt. — Helm decken:
g.-sch.

Statt g. erscheint auch häufig w.

Graf zn Siölberg. (Tafel 8.)

Im Braunschweigischen zu Benzingerode rittersä.s-
sig. Den weiteren Text siehe unter Hannover.

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