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Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0054
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42

SÄCHSISCHER ADEL. EDELLEUTE.

Plänchner. (Tafel 47.)

Traugott P., kursächs. Kommissionsrath, Besizer von
Thum und Drehbach in Sachsen, wurde v. K. Joseph II.
geadelt, dd. Wien 12. Sept. 1782.

Wappen: Getheilt von R. und Oben wach-
send ein g. Löwe mit einem Schwert, unten zwei s. Li-
lien nebeneinander. — Auf dem Helm zwischen #, r.
offenem Flug ein s. Stern. — Decken: rechts r., g.,
links #, s.

von «Bei* Planitz, (Tafel 47.)

„Edle“, meis^ner Uradel, Stammhaus bei Zwickau, er-
hielten den Titel ,;Edle“ durch besonderes Diplom von
K. Karl V. 19. Nov. 1522.

Im Königreich, im Herzogth. S.-Altenburg und Her-
zogth. S.-Meiningen angesessen.

Wappen: Von S. und R. gespalten.— Kleinod:
ein doppelter Flug r., s. — Decken: r., s.

(Siehe diess GeschlecKt auch beim württemb. Adel
S. 17, Taf. 22.)

Plötz, (Tafel 47.)

pommer’scher Uradel, seit 1608 auch in Sachsen ver-
pflanzt durch Hanns Plötz auf Thallwitz, kursächs. Kam-
merjunker.

Wappen: In B. ein schreitender s. Schwan. —
Auf dem Helm drei Federn s., b., r. — Decken:
rechts b., s., links r., s. *)

Plüskow, (Tafel 47.)

mecklenburgischer Urad el.

Wappen: Von R.. S. und G. durch eine Spize
getheilt. Die Spize geht bald vom rechten, bald vom
linken Rande aus, am sichersten nimmt man an, dass
sie aus dem Vorderrand des Schildes komme. — Auf
dem Helm zwischen zwei g. Hirschstangen ein r. Stab,
um den sich eine s. Schlange windet. — Decken:
rechts r., s., links r., g.

Polentz (Tafel 48.)

(Polenz), böhmischer Adel, schon seit den frühesten
Zeiten in Meissen. Ein Zweig des Geschlechtes führte
im XIV. Jahrhundert den Beinamen „von der Kassau“
und ein verändertes Wappen.

Im Königreich angesessen.

Wappen: In B. ein s., r., s. getheilter Flug. —
Auf dem Helm ein b.-gekleideter Mannsrumpf mit r.
Käppiein das mit Pfauenspiegeln besteckt ist.— Decken:
b., s.

Pölnilz (Tafel 48.)

(Pöllnitzl, thüringischer Uradel.

Im Grossherzogthum und Herzogthum S.-Altenburg
ansässig.

Wappen: In S. ein b. Sparren. — Auf dem Helm
zwei Hörner b., s. übereck getheilt.— Decken: b., s.

(Zwei freiherrl. Wappen dieses Geschlechtes siehe
beim bayr. Adel S. 51, Taf. 52.)

Pomcltau, (Tafel 48.)

meissnischer Uradel, Stammhaus bei Hain.

Im Königreich ansässig.

Wappen: Von R. und S. gespalten und dreimal
getheilt in verwechselten Farben. — Auf dem Helm
eine g. Doppelscheuer mit # Hahnenfedern (auch gr.
Blätterni besteckt. — Decken: r., s.

(Siehe auch bayr. Adel S. 51, Taf. 52.)

*) Eine Familiennotiz will, dass die Decken vechts s., r., b. seien; es
ist diess jedoch gegen die ächte Heraldik, besonders bei alten
Wappen wie vorliegendes, da ausserdem schon die r. Farbe in
Jedem und Decken hier ganz unmotivirt genannt werden müsste,
wenn man sie nicht vielleicht damit erklären könnte, dass die
Plötz in Pommern den Schild roth und die Decken und Federn
r„ s. führen, und also hier ein heraldisches Beizeichen der sächs,
Linie gesucht werden dürfte.

Posei’lt (Tafel 48.)

(Bosseck), voigtländischer Uradel, dessen Stamm-
haus bei Hof liegt.

Wappen: Von S., B. und R. gespalten. (Man
findet auch von R., B., S. schräggetheilt, die erstem Dar-
stellung soll aber die richtige sein.) — Auf dem Helm
ein s.-gestülpter niederer r. Hut mit drei b., s., r. Fe-
dern besteckt. — Decken: r., s.

Poseni. (Tafel 48.)

osterländischer Uradel, Stammhaus bei Weissenfels. Ein
Zweig des Geschlechtes nannte sich Anfang des XIV. Jahr-
hunderts Mannegoldt*) und veränderte das Wappen.

Im Königreich und Grossherzogthum angesessen.
Wappen: In S. ein gekr. r. Löwenrumpf. — Auf
dem Helm derselbe. — Decken: r., s.

Poyda, (Tafel 48.)

eine alte thüringische Familie, deren Ahnherr zu Anfang
des XV. Jahrhunderts aus Esfhland gekommen sein soll.
Die Stammgüter der zwei Hauptlinien waren Naundorf
bei Eilenburg und Gertewitz bei Pösneck.

Wappen: In R. zwischen zwei s. Flügen ein g.
(auch s.) Zepter. — Auf dem Helm drei s. Rosen an
Stengeln. — Decken: r., s.

(Tafel 48.)

Kristof Adolf Pr., sächs. Standartjunker, Sohn des
Oberkämmerers Joh. Kristof Pr. zu Budissin, wurde von
K. Joseph II. geadelt, dd. Wien 8. Sept. 1785. — (Des-
sen Bruder Johann Friedrich Pr., 1795 geadelt, wurde
1801 in den Freiherrnstand erhoben, s. oben die Frhrn.
Prenzel von Penzig.)

Wappen: Geviertet von B. undS. 1. ein g. Klee-
blatt, 2. und 3. zwei r. Schrägbalken, 4. ein g. Segel-
schiff.— Auf dem Helm zwischen I)., g. und s., r. ge-
theiltem offenen Fluge ein wachsendes s. Pferd. —
Decken: rechts b., g., links r., s.

aB5,4*!ixe! (Tafel 48.)

von Bucherfeld. Ferd. Traugott P., ein dritter Bru-
der beiden vorgenannten, Besizer von Lehna und Jauer-
nik in der Lausiz, wurde mit dem Zunamen „von Bu-
cherfeld“**), geadelt von K. Franz II., dd. Wien 1. März
1795.

Wappen: Geviertet. 1. in G. ein gr. Kleeblatt,
2. in B. ein g. Segelschiff, 3. in R. ein s. Kranich mit
einem Stein in der Kralle, und 4. in G. auf gr. Fuss
eine gr. Buche. — Auf dem Helm ein wachsendes #
Pferd. — Decken: rechts gr., g., links r., s.

Preus« (Tafel 48.)

(Pruzze, Prusse, Preyss), Uradel aus dem
pleissner Grunde, der daselbst schon im XIII. Jahrhun-
dert vorkommt, und dahin aus Preussen gekommen sein
soll.

Wappen: Von G. u. R. getheilt, oben ein schrei-
tender r. Löwe.— Auf dem Helm der Löwe wachsend.

— Decken: r., g.

Puttkanier, (Tafel 48.)
pommerscher Uradel.

Wappen: In B. ein r. Greif mit s. Fischschwanze.

— Auf dem Helm ein g. Sparren mit g. Querbalken
belegt und oben mit r., s. Federn besteckt; vor dem
Sparren stehen geschrägt zwei b. Streitäxte an r. Stie-
len. — Decken: rechts b., s., links r., s.

Bern.: Diess komplizirfe Kleinod passt zu dem ein-
fachen alten Schilde sehr wenig, und wird wohl erst in
späteren Zeiten so zusammengesezt worden sein.

*) S. dies Geschlecht oben S 38, Taf. 43-

Er war mit einer Bocher verhenrathet, und es wurde also der
Gewohnheit jener Zeit gemäss das Prädikat hieraus geschöpft,
während man das eigentliche dem Adel znstehende Prädikat von
seinen Gütern (hier Lehna und Jaurnick) gänzlich umging.
 
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