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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0382
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Cod. Sal. IX,56

Weißenau, in: 850 Jahre Prämonstratenserabtei Weißenau 1145-1995, hg. von Helmut
Binder, Sigmaringen 1995, S. 195-218, bes. S. 1991.). Die Sammlung beginnt mit einem la-
teinischen Bericht über Murers Wahl und seinen Streit mit der Landvogtei in seinem ers-
ten Abtsjahr (2-5T), gefolgt von einem Register (5T-8r), der Gründungsgeschichte 1145
sowie den Privilegien und den -bestätigungen für das Kloster bis zum Beginn der Regie-
rung Kaiser Karls V. 1519/20 (8r-65T).

Eine Prunkausfertigung dieser Urkundensammlung, der mit zahlreichen Illustrationen
ausgestattete sogenannte „Privilegiencodex“, wird ebenfalls auf Schloss Zeil verwahrt
(ZAMs 41). Ein weiteres Exemplar dieses Textes, das sich inhaltlich weitestgehend mit
dem vorherigen deckt, hegt unter dem Titel , Copeibuch’ im Hauptstaatsarchiv Stuttgart
(H 14 Bd. 288). Es enthält auf S. 105 einen eigenhändigen Eintrag Winckelhofers vom 1.
August 1524, der den Auftrag Murers und seine Ausführung bestätigt. Vgl. dazu Eitel,
Jacob Murer, S. 199f.

Cod. Sal. IX,56

Johann Georg Tibianus: Viginti quatuor praecipua et sanctissima no-
mina beatissimae Mariae virginis, lat. und dt.

Papier *1 + 30 Bll. • 31,2 x 20,5 * Riedlingen (LKr. Biberach) * 1587

Moderne Foliierung (1-29, 30*); modernes Vorsatzbl., nicht gezählt. Schriftraum, begrenzt durch rote Tinten-
rahmung: 24,6 x 16,0; varierende Zeilenzahlen. Humanistisch-lateinische Minuskel und von der Bastarda abge-
leitete deutsche Schrift in Rot und Schwarz sowie für Titel, Überschriften und herausgehobene Textstellen Ka-
pitale von der Hand von Johann Georg Tibian; zum Schreiber s. unten. V schwarze Fleuronnee-Initiale. Mini-
aturen in kolorierter Federzeichnung: lv Maria mit Kind, darüber Taube und Gottvater mit Weltkugel, umgeben
von einigen der den Namen Mariae zugrunde liegenden Symbolen. 4r Wappen des Salemer Abtes Johannes Bü-
cheier (reg. 1587-1588; Helvetia Sacra III/3.1, S. 365); 4V, 5V, 6V, 7V, 8V, 9V, 10v, llv, 12v, 13v, 14v, 15v, 16v, 17v,
18v, 19v, 20v, 21v, 22v, 23v, 24v, 25v, 26v und 2T jeweiliger Beiname von Maria in Schrift (rot) und Bild sowie An-
gabe der Bibelstelle, jeweils in rotem Rahmen. Bl. 2-28 bestehen jeweils aus zwei zusammengeklebten Bll.; das
jeweils überklebte Blatt enthält teils dieselben Texte bzw. den Text der dem Deckblatt gegenüberliegenden Seite,
teils lediglich die auch auf lr vorhandene schwarze Fleuronnee-Initiale. In der ersten Hälfte der Hs. ist die rechte
untere Ecke nahezu aller Bll. eingerissen bzw. Teile sind herausgerissen und später ergänzt. Wasserschaden. Res-
taurierung 1934: Vorderspiegel ersetzt und Vorsatzbl. ergänzt; Vorderspiegel mit Restaurierungsvermerk: Ein-
band: Heidelberg CVIII.CIX. Bb [Berenbach?] 16.8/34. Leicht beschädigter, an den Kanten teilweise ausgebes-
serter dunkler Lederband mit Streicheisenlinien, am Rand Blütenrolle, vorne ovale Platte IVSTICYA [S spiegel-
verkehrt], hinten LVCRECIA; ehemals in Rauschei. Rücken mit Einzelstempel Blüte; oben Reste des Rücken-
schilds; Ecken ergänzt. Vorderdeckel mit Titel: Liber m.s. de B. Virgine, / Tibiani. (16. Jh.). Zwei Verschlussbän-
der. Ovales Signaturschild, modern: Sal. 9,36.

Herkunft: Salemer Besitzvermerk: lr B Marüe in Salem. Salemer Olim-Signaturen; Hinterspiegel mit zwei aus-
klappbaren Signaturzetteln: MS. 333. bzw. BA. XX 222.c., ehemals Teil der Bibliotheca abbatialis. lr und 29v
ovaler Stempel der Universitätsbibliothek Heidelberg. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Cod. Salem.
9,36. Die Hs. wurde von Johann Georg Tibian dem Salemer Abt Johannes Bücheier 1588 als Neujahrsgeschenk
(lr STrENJE LOCO; r nachträglich eingefügt) überreicht; die Widmung auf 2r ist Kalendis Januarii datiert und
im Salemer Hof in Riedlin gen geschrieben worden (Riedlingce ... proprijs adibus Salemitanis).

Literatur: Schiltegger, Codices manuscriptos 2, Nr. 1, S. 43f.; Lotte Kurras, Die illuminierten Handschriften,
in: Die Renaissance im deutschen Südwesten. Zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg. Eine Ausstel-
lung des Landes Baden-Württemberg ..., Bd. 1, Karlsruhe 1986, Nr. G 4, S. 434f.; Winfried Assfalg, Johann Ge-

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