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liehen privilegien (f. 2t>), freiheiten und begnadigungen begabt und gezieret worden
ist. Für welche vilfaltige christlicher potentaten guetthaten billich alle fromme
Christen sich dankhbar erzeigen und dem allmechtigen gott, welcher durch dises
mittel die studia erhalten, uns für greulicher barbarey behuettet und die gantzc
heilige schrift neben vilen andern alter christlichen lehrer monumentis und buechern
auch auf uns kommen lassen, von hertzen danckhen sollen, denn eben dises der
rechte weg gewesen, durch welchen zu diser letzten zeitten der allmechtige gott
doctor Luthern in der hohen schuel Wittemberg erweckhet und das helle licht
evangelii, so undter dem antichristlichen babstumb und seinen greueln gantz ver-
dunkhelt gewesen, widerumb angezündt und in der gantzen weit hatt wollen
leuchten lassen.
Es ist aber nicht ohn, das wie sonst (f. 3 a) alle andere guete constitutiones
und Ordnungen mit der zeit in ein abnemen und undtergang gerathen, das auch
in solchen herrlichen, wol angerichten generalstudien allerlei unrath, schedliche
Unordnung und Zerrüttung, übel gebrauchte und selbst angemaßte gewonheit uber-
handt genomen, derwegen sich iederzeit die hohe oberkheit ires generalstudiums,
sovil immer möglich, mit ernst und christlichem eifer angenommen, wie dann solches
von unsern löblichen vorfahren, sonderlich aber von weilandt pfaltzgraf Ludwigen
und pfaltzgraf Ottheinrichen, beiden churfursten milter und seligster gedechtnuß,
unsern lieben vettern, beschehen, in maßen solches nicht allein ire nutzliche wol*
angeordnete und publicirte reformationes außweisen, sonder auch ire herrliche,
reiche und namhafte donationes und Verbesserung ierliches einkhommens an rendt
und gülten bekreftigen.
Dieweil dann, wie vermeldt, khundt (f. 3b) und offenbar, auch an im selber
unleugbar, das die hohen schulen furnemlich der Ursachen halben angestellt
worden, das durch dieselbige der kirchen gottes desto besser muge geholffen und
die wäre religion fortgepflantzt, die irthumbe aber außgerottet werden, so ist
albereit von unserm lieben vettern pfaltzgraf Ottheinrichen, churfursten lobseliger
dechtnuß, dahin christlich und vleißig gearbeitet worden, damit die papistische
greueln, beide in kirchen und schulen, abgeschafft und dagegen die wäre christ-
liche religion aufgenommen und angerichtet wurde.
Alß aber hernacherl) durch ettliche unruige leut, falsche, irrige, gottes hellem
klaren wort und unserer christlichen religion, der Augspurgischen confession
widerwerttige und ungereumbte opiniones in kirchen und schulen ausgebreittet
und dasselbige in die liebe iugendt mit merckhlichem schaden eingegossen worden,
also hat uns die hohe, unvermeidliche noth dahin gedrungen, das, wie vor der zeit
die (f. 4*V) kirchenreformation von uns christlich furgenommen und gluckhlich zu
endt gebracht worden, das wir gleichergestallt zu der academiae reformation
greiften, ettliche namhaffte mengel abstellen und mit gewißen Satzungen das
statutenbuech haben verbessern mueßen. In welchem werekh und furnemen aber
wir für uns (wie wir dann ein solchs mit dem lieben gott teuer bezeugen können)
nichts gesuecht haben, noch uns angemaßt, alß allein was iederzeit wir die chur-
fursten, pfaltzgrafen etc., alß fundatores und patroni academiae, ins und authori-
tatem in die academiam gehabt haben, nichts iren priuilegiis, so sie von unsern
voreitern empfangen, entgegen und zuwider furgenomen, sonder vilmehr dieselben
vermehret und erleuttert, und auch, was wir zu befurderung der ehre gottes, zu
1) Die folgenden Worte sind später durchgestrichen worden; die Vermutung liegt nahe,
dass dies zur Zeit der in reformiertem Sinne vorgenommenen Statutenänderung unter Johann Casimir
geschehen ist.
liehen privilegien (f. 2t>), freiheiten und begnadigungen begabt und gezieret worden
ist. Für welche vilfaltige christlicher potentaten guetthaten billich alle fromme
Christen sich dankhbar erzeigen und dem allmechtigen gott, welcher durch dises
mittel die studia erhalten, uns für greulicher barbarey behuettet und die gantzc
heilige schrift neben vilen andern alter christlichen lehrer monumentis und buechern
auch auf uns kommen lassen, von hertzen danckhen sollen, denn eben dises der
rechte weg gewesen, durch welchen zu diser letzten zeitten der allmechtige gott
doctor Luthern in der hohen schuel Wittemberg erweckhet und das helle licht
evangelii, so undter dem antichristlichen babstumb und seinen greueln gantz ver-
dunkhelt gewesen, widerumb angezündt und in der gantzen weit hatt wollen
leuchten lassen.
Es ist aber nicht ohn, das wie sonst (f. 3 a) alle andere guete constitutiones
und Ordnungen mit der zeit in ein abnemen und undtergang gerathen, das auch
in solchen herrlichen, wol angerichten generalstudien allerlei unrath, schedliche
Unordnung und Zerrüttung, übel gebrauchte und selbst angemaßte gewonheit uber-
handt genomen, derwegen sich iederzeit die hohe oberkheit ires generalstudiums,
sovil immer möglich, mit ernst und christlichem eifer angenommen, wie dann solches
von unsern löblichen vorfahren, sonderlich aber von weilandt pfaltzgraf Ludwigen
und pfaltzgraf Ottheinrichen, beiden churfursten milter und seligster gedechtnuß,
unsern lieben vettern, beschehen, in maßen solches nicht allein ire nutzliche wol*
angeordnete und publicirte reformationes außweisen, sonder auch ire herrliche,
reiche und namhafte donationes und Verbesserung ierliches einkhommens an rendt
und gülten bekreftigen.
Dieweil dann, wie vermeldt, khundt (f. 3b) und offenbar, auch an im selber
unleugbar, das die hohen schulen furnemlich der Ursachen halben angestellt
worden, das durch dieselbige der kirchen gottes desto besser muge geholffen und
die wäre religion fortgepflantzt, die irthumbe aber außgerottet werden, so ist
albereit von unserm lieben vettern pfaltzgraf Ottheinrichen, churfursten lobseliger
dechtnuß, dahin christlich und vleißig gearbeitet worden, damit die papistische
greueln, beide in kirchen und schulen, abgeschafft und dagegen die wäre christ-
liche religion aufgenommen und angerichtet wurde.
Alß aber hernacherl) durch ettliche unruige leut, falsche, irrige, gottes hellem
klaren wort und unserer christlichen religion, der Augspurgischen confession
widerwerttige und ungereumbte opiniones in kirchen und schulen ausgebreittet
und dasselbige in die liebe iugendt mit merckhlichem schaden eingegossen worden,
also hat uns die hohe, unvermeidliche noth dahin gedrungen, das, wie vor der zeit
die (f. 4*V) kirchenreformation von uns christlich furgenommen und gluckhlich zu
endt gebracht worden, das wir gleichergestallt zu der academiae reformation
greiften, ettliche namhaffte mengel abstellen und mit gewißen Satzungen das
statutenbuech haben verbessern mueßen. In welchem werekh und furnemen aber
wir für uns (wie wir dann ein solchs mit dem lieben gott teuer bezeugen können)
nichts gesuecht haben, noch uns angemaßt, alß allein was iederzeit wir die chur-
fursten, pfaltzgrafen etc., alß fundatores und patroni academiae, ins und authori-
tatem in die academiam gehabt haben, nichts iren priuilegiis, so sie von unsern
voreitern empfangen, entgegen und zuwider furgenomen, sonder vilmehr dieselben
vermehret und erleuttert, und auch, was wir zu befurderung der ehre gottes, zu
1) Die folgenden Worte sind später durchgestrichen worden; die Vermutung liegt nahe,
dass dies zur Zeit der in reformiertem Sinne vorgenommenen Statutenänderung unter Johann Casimir
geschehen ist.