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COD. SAL. VIII 77

COD. SAL. VIII 77
Deutsche Mystikertexte

Papier • 110 Bll. ■ 22 x 15 cm • Salem (?), um 1450/60

Bll. 1-110; Papier in 4°: Wasserzeichen Ochsenkopf Piccard Typ IX 151 (1458/59) und andere;
Bll. 49-66: Rad BrnguETTyp 13 300 (um 1450). Lagen: 5 VI60 + III66 + VI78 + (VI-841)89 + VI101
+ (V-1101)'10; kein Lextverlust; Lagenreklamanten, außer Bll. 63-83; die Bll. 63, 64, 79-89 unten
um etwa 1/2 cm kürzer. Zwei gleichzeitige Hände: a) Bll. 1-62 und 91-110: Bastarda, b) Bll. 63-
83 (84r-90v leer): Cursiva textualis. Schriftraum a) (15,5—)16,5 x (10-)10,5 cm, seitlich durch
Tintenlinien begrenzt, b) 16x10 cm, teils ohne erkennbare Begrenzung, teils oben und unten
mit schwachen Bleilinien. Durchweg 25-28 Zeilen ohne Linien. Rubriziert; 94r die mit Deckfar-
ben kolorierte kunstlose Zeichnung eines Beutels mit drei Würfeln; 94v und 95v jeweils 3 zu-
sammengeschobene Würfel in rotem Rechteck.

Einband, 15./16. Jh.: Holzdeckel mit Lederrücken (erneuert), der weit auf die Deckel übergreift;
sparsame Verwendung eines Blindstempels (Rosette); 1 Metallschließe (erneuert); Rückentitel
(Papier), jetzt an Vorsatz angeklebt (17./18. Jh.).

Herkunft: Die Mundart verweist auf den deutschsprachigen Südwesten; 2r oben B Mariae in Sa-
lem (17. Jh.); Salemer Signaturen MSS 68 und MS 175; Innenseite des Vorderdeckels Johanna
von Paier (16. Jh.); vermutlich in Salem entstanden.

Schreibsprache: Schwäbisch-alemannisch; leichte Unterschiede in der Orthographie der beiden
Schreiber.

Bartsch, Nr.418 (S.204L). - Schlechter, in: Buchmalerei (1998), S. 122f. (Nr.32), mit Abb.
von Bll. 2r und 94r.

V Federproben; lv leer.

2r—21v Traktat von Geduld. - >Von gedultikaiU Der ouren hab zu" hörend der sol
wol losen und eben merken ... >Merk< Es sind süben houpt sünd... - 4r... und von drin
grauden oder staffeilen der gedult. >Von gedultikait< In dem ersten solt du wissen das
uss gotlicher liebi und demuttikait weckst gedultikait... - 21v ... 50 syge er gelobt und
geeret von bwen zu owen. Amen. >Expliat tractatus de paciencia<. - Die von K.
Schneider, München SB 5, für München SB, Cgm 831, 100'-103r, nachgewiesenen
Ubersetzungen aus Seuses Horologium sapientiae (hg. P. Künzle, 1977, Spicilegium
Friburgense 23, S.487ff.) innerhalb des gleichen Textes hier Bl. llr (Mitte) - 12v
(Mitte). - Auch in Berlin SB, Ms. Germ.4° 1131,121 r-l 34r, vgl. Völker, Bömlin I, S. 26
(ds. Hs.genannt); dort auch Hinweis auf Cod. Pal. (Lat. Vat.!, nicht Pal. Germ.!)
252,195v-204r. - 2VL 8 (1992) Sp. 1109-1129, besonders Sp.lll6f., 1123f. (A. M.
Haas/K. Ruh).

21v-48r [Marquard von Lindau,] Hiob-Traktat. -Fords est ut mors düectio ... (Ct
8,6). Also staut geschriben in der minnenden sei blich und sprechent die wort in tüt-
schem also: Liebi ist starck als der tod. Ir wissent wol das der schaidet von vatter und
von mutter ... - 48r... 50 seit die geschrifft nit wie lang küng Job in liden was. Amen.
>Explicit exposicio moralis super Job <. 48v-49r leer. - Hg. E. Greifenstein, Der Hiob-

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