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Persönliche Vorbemerkungen des Bearbeiters

Die Arbeit an den Salemer Handschriften hat mich fast mein ganzes Berufsleben hin-
durch begleitet. Anfangs war daran gedacht, den Gesamtbestand von insgesamt etwa
450 Handschriften in einem Durchgang zu verzeichnen, einschließlich der nachmittel-
alterlichen Stücke und einbegriffen die Liturgica. Dementsprechend habe ich zunächst
die sämtlichen ca. 120 Nummern der kleinformatigen Gruppe VII erfaßt und die In-
halte meist sehr detailliert beschrieben.

Dieses Vorgehen erwies sich aus mehreren Gründen als problematisch:

1. Es erschien nicht sinnvoll, Handschriften des 18. Jahrhunderts die gleiche Sorgfalt
und den gleichen Arbeitsaufwand zukommen zu lassen wie denen des frühen und
hohen Mittelalters.

2. Seit Ende 1966 gehörte der Theologe Ludwig Schuba zu den Mitarbeitern der
Handschriftenabteilung, der zwar zunächst mit der Fortführung der Katalogisie-
rung der lateinischen Codices Palatini in der Bibliotheca Vaticana beauftragt war,
der aber früher oder später als Fachmann für die Bearbeitung der Liturgica zur Ver-
fügung stehen mochte.

3. Zudem war zu befürchten, daß die Fertigstellung eines Salemer Gesamtkatalogs
durch einen einzelnen Bearbeiter einen nicht zu übersehenden Zeitraum in An-
spruch nehmen würde.

So stimmte die damalige Bibliotheksleitung einer Beschränkung auf die nichtliturgi-
schen mittelalterlichen Codices zu.

Daß dann doch viele Jahre vergehen mußten, bis auch nur dieser dritte Teil des Ge-
samtbestandes erschlossen wurde, lag an der zunehmenden sonstigen Belastung des
Bearbeiters, der als Referent eine Reihe von großen Fächern (Germanistik, Literatur-
wissenschaft, Handschriften- und Inkunabelkunde, zeitweise Klassische Philologie)
zu betreuen, für die beiden erstgenannten Fächer ein neues Sachkatalog-System zu
entwerfen, nach der Pensionierung des Direktors der Universitätsbibliothek, Profes-
sor Dr. Wehmer, seit 1965 den Unterricht in historischer Buchkunde während des
zweiten Ausbildungsjahres der Praktikanten des gehobenen Dienstes zu übernehmen
hatte, und der nach dem Wechsel von Dr. Siegfried Joost an die Staatsbibliothek Preu-
ßischer Kulturbesitz mit der Leitung der Handschriftenabteilung beauftragt wurde
(1970). Seitdem verzögerten und unterbrachen immer wieder laufende Arbeiten und
Sonderaufgaben die Katalogisierung, wie die Einrichtung einer Restaurierungswerk-
statt, die Beteiligung als Autor und Herausgeber an der Reihe ,Facsimilia Heidelber-
gensia' und ähnlicher Projekte im Bereich des Handschriftenbestandes, die teils mit-
wirkende, teils verantwortliche Vorbereitung von großen Ausstellungen (,Bibliotheca

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