COD. SAL. VIII 78
91r"108v Unterweisungen an eine geistliche Tochter über die Minne zum Kinde
Jesu, verglichen mit einem Würfelspiel. - 1Dise wort stand geschriben in dem hailigen
ewangelio sancti Lucas an dem zehenden capitel (Lc 10,35)...: Habe sorg zu disem und
alles das daz du darüber gyst das will ich dir wider geben, und sprach sy der Samarita-
nus zu dem stall knecht... Nun min liebe tochter so solt du wissen das alles dine haile
... dar an lyt wie du das kindelin alle zyt by dir behebest... - 94v ... das will es dir alles
wol bezalen wan er noch jung und milt ist und diß daz sy geseit von dem ersten stucke.
2Von dem andern stuck so will ich reden uff drye oder vier sinne nauch dem als sich dri-
ger oder vierlay menschen nit recht sich schickent noch kerent zu dem spil... - 99r ...
der do ist der weg die waurhait und das leben. Und diß sy nun geseit von dem andern.
Das dritte will ich tailen in aine sunder predige, das wir diß alles vollebringent da helff
uns got. Amen./
99v 3In der vordem predigen best du wol gemerket zu dem ersten waur umb gut mit
dem kindelin Ihesus spilen ist... Zu dem andern so haust du ouch wol verstanden wer
die sint die da nit recht mit im spilent... Nun will ich dir min liebe tochter in Cnsto sa-
gen zu dem dritten maul von den die da recht und redlich mit dem kinde spilent... -
108v ... Das wir das alles nauch unser vermuglichait ervolgent das helff uns got.
Amen. - W. Schouwink, Strip Dice Medieval Style: Christ's clothes and other gar-
ments in a mystic sermon of the 15th Century, in: Fifteenth-century-studies 20 (1993)
S. 291-307 (Untersuchung nach ds. Hs.).
109r-109v Meister Eckharts Tochter - [A]in tochter kam zu ainemprediger closter
und vordert maister Eckhart... - 109v ... den ich nie funden han nauch minem dunk-
ken. Diß byspel ist maister Eckhartz wirt genant (! bezieht sich wohl auf den Text, der
hier folgen sollte, jedoch fehlt). 110rv leer. - 2VL 2 (1980) Sp.352 (K. Ruh). - Hg. F.
Pfeiffer, Meister Eckhart, Leipzig 1857, Neudr. 1962 (Deutsche Mystiker des
14. Jahrhunderts 2), S. 625 Nr. 69. - A. Spamer, Texte aus der deutschen Mystik des 14.
und 15. Jahrhunderts, Jena 1912, S. 152-154 (ds. Hs. benutzt).
COD. SAL. VIII 78
Hugo Argentinensis
Papier ■ 213 Bll. ■ 21,6x15,5 cm • Salem (?), 15. Jh. (um 1440)
Bll. 1-213: Papier in 4°; Wasserzeichen verschiedene Ochsenköpfe, unter anderem Typ Piccard
V 302 und V 535 (beide um 1437-46). Lagen: (Bl. 1+VI)13 + 16 VI205 + (VI-2124)213; kein Text-
verlust; Bl. 1 = umgehängtes Vorsatz (leer); regelmäßig Lagenreklamanten, zum Teil weg-
geschnitten; Kustoden erhalten 98r (>49<) und 110r (59), jeweils am äußersten oberen Rand;
demnach hat eine Lagenzählung Bl. 62r begonnen. Schriftraum ca. 15 x 10,5 cm. Bis 61v zwei
Spalten, ab 62r einspaltig, durchweg von Tintenlinien eingefaßt, teils nur vertikal. 20-30 Zeilen
ohne Linien. Littera cursiva textualis von mehreren Händen, 15ra-49vb (ohne 37v) mit zweistök-
kigem a; Schreiberwechsel 14rb, 15ra (Mitte), 37va, 38ra, 50ra, 55ra; anfangs Korrekturen, Lesar-
ten, Ergänzungen, Glossen von etwa gleichzeitiger und von Hand des 16. Jh.s. Rubriziert.
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91r"108v Unterweisungen an eine geistliche Tochter über die Minne zum Kinde
Jesu, verglichen mit einem Würfelspiel. - 1Dise wort stand geschriben in dem hailigen
ewangelio sancti Lucas an dem zehenden capitel (Lc 10,35)...: Habe sorg zu disem und
alles das daz du darüber gyst das will ich dir wider geben, und sprach sy der Samarita-
nus zu dem stall knecht... Nun min liebe tochter so solt du wissen das alles dine haile
... dar an lyt wie du das kindelin alle zyt by dir behebest... - 94v ... das will es dir alles
wol bezalen wan er noch jung und milt ist und diß daz sy geseit von dem ersten stucke.
2Von dem andern stuck so will ich reden uff drye oder vier sinne nauch dem als sich dri-
ger oder vierlay menschen nit recht sich schickent noch kerent zu dem spil... - 99r ...
der do ist der weg die waurhait und das leben. Und diß sy nun geseit von dem andern.
Das dritte will ich tailen in aine sunder predige, das wir diß alles vollebringent da helff
uns got. Amen./
99v 3In der vordem predigen best du wol gemerket zu dem ersten waur umb gut mit
dem kindelin Ihesus spilen ist... Zu dem andern so haust du ouch wol verstanden wer
die sint die da nit recht mit im spilent... Nun will ich dir min liebe tochter in Cnsto sa-
gen zu dem dritten maul von den die da recht und redlich mit dem kinde spilent... -
108v ... Das wir das alles nauch unser vermuglichait ervolgent das helff uns got.
Amen. - W. Schouwink, Strip Dice Medieval Style: Christ's clothes and other gar-
ments in a mystic sermon of the 15th Century, in: Fifteenth-century-studies 20 (1993)
S. 291-307 (Untersuchung nach ds. Hs.).
109r-109v Meister Eckharts Tochter - [A]in tochter kam zu ainemprediger closter
und vordert maister Eckhart... - 109v ... den ich nie funden han nauch minem dunk-
ken. Diß byspel ist maister Eckhartz wirt genant (! bezieht sich wohl auf den Text, der
hier folgen sollte, jedoch fehlt). 110rv leer. - 2VL 2 (1980) Sp.352 (K. Ruh). - Hg. F.
Pfeiffer, Meister Eckhart, Leipzig 1857, Neudr. 1962 (Deutsche Mystiker des
14. Jahrhunderts 2), S. 625 Nr. 69. - A. Spamer, Texte aus der deutschen Mystik des 14.
und 15. Jahrhunderts, Jena 1912, S. 152-154 (ds. Hs. benutzt).
COD. SAL. VIII 78
Hugo Argentinensis
Papier ■ 213 Bll. ■ 21,6x15,5 cm • Salem (?), 15. Jh. (um 1440)
Bll. 1-213: Papier in 4°; Wasserzeichen verschiedene Ochsenköpfe, unter anderem Typ Piccard
V 302 und V 535 (beide um 1437-46). Lagen: (Bl. 1+VI)13 + 16 VI205 + (VI-2124)213; kein Text-
verlust; Bl. 1 = umgehängtes Vorsatz (leer); regelmäßig Lagenreklamanten, zum Teil weg-
geschnitten; Kustoden erhalten 98r (>49<) und 110r (59), jeweils am äußersten oberen Rand;
demnach hat eine Lagenzählung Bl. 62r begonnen. Schriftraum ca. 15 x 10,5 cm. Bis 61v zwei
Spalten, ab 62r einspaltig, durchweg von Tintenlinien eingefaßt, teils nur vertikal. 20-30 Zeilen
ohne Linien. Littera cursiva textualis von mehreren Händen, 15ra-49vb (ohne 37v) mit zweistök-
kigem a; Schreiberwechsel 14rb, 15ra (Mitte), 37va, 38ra, 50ra, 55ra; anfangs Korrekturen, Lesar-
ten, Ergänzungen, Glossen von etwa gleichzeitiger und von Hand des 16. Jh.s. Rubriziert.
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