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Jellinek, Max Hermann
Friedrich von Schwaben: aus der Stuttgarter Handschrift (Deutsche Texte des Mittelalters, Band 1) — Berlin, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.2058#0018
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XXII

Im Wortregister sind die Lemmata in mhd. Normalorthographie gegeben. Es
sind nicht bloß solche Wörter aufgenommen, die in den Wörterbüchern gar nicht
oder mit anderer Bedeutung erscheinen, sondern auch Belege für schon bekannte
aber seltener vorkommende Ausdrücke. Ich wollte auch zeigen, wie die alten Wörter
entwertet sind. So wird 3898 melde in einer seiner ursprünglichen Bedeutung ganz
entgegenlaufenden Verbindung gebraucht: in haimlichgx.meld ist einfach im Gegen-
satz zu in offenjjcher melde gebildet. Die rein phraseologische Verwendung von
schein b02^Tist aus der Verbindung helfe schin tuon erwachsen. Oder urhap er-
scheint öfters in der Bedeutung ,das größte', was aus Verbindungen wie aller wisheit
ein urhap erschlossen ist.

Da meine Absicht nicht auf ein Glossar gerichtet war, wird es des öftern
nötig sein, die zitierten Verse nachzuschlagen, um die Ursache der Aufnähme dieses
oder jenes Wortes zu erkennen.

Ich muß schließlich bitten, einige Irrtümer zu verbessern. Eine neuerliche Ver-
gleichung von I ergab mir etliche Fehler in meiner alten Kollation, die ich in den
ersten beiden Bogen nicht mehr korrigieren konnte. Orthographisches und Lautliches
übergehe ich. 787 steht nur in H, nicht in Ia, nach 788. 885 hat Ia Iren st.
den. 889. 90 stehen in Ia nach 892. 1164—69 hat Ia niemen st. meinen,
wenigstens kann so gelesen werden. 1203 l. blangen st. blaugen. 1286 ist hinzuzu-
fügen: (Ich, bez. In) fehlt Ia. 1667 l. seyt st. segt. 1680 stimmt auch Ia zu H (üch).
591 scheint mir die Angabe der Lesarten nicht ganz deutlich; der Vers lautet: Der
euich darumb gon der Ee H; Vnd dar vin von euch gertder ee Ia.

Im Text hätte ich 923 du setzen sollen; 8 wollte offenbar tust schreiben, er-
kannte, nachdem er den zweiten Buchstaben fertig hatte, den Fehler, verbesserte t
in d, vergaß aber die Punkte über dem u zu lügen.

Wien, im Juni 1904.

M. H. Jellinek.
 
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