Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kladderadatsch in Paris: Humor und Satyre auf die Industrie-Ausstellung — Berlin, 1-5.1855

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2326#0033
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
!

'


Leitartikel.
! ^ ^
^ Drittes und letztes <
^ Carlchen Mießriik. ^
^ Thiergrutzpen.
^ (Mit 2 Jllustrationen.) ^
Aus der '(
^Pariser Kunstausstellung. ^
(Mit 4 Jllustrationen.) ^sZ-

Jnhalt.
-L-§-
Hirsch's empfindsame
Reise.
(Schlnst.)
Verzeichuiß der Aus-
stellung.
-^-§- .
Feuilleton.
-^-§-
Mechanische Figuren.
(Mit 4 Jllustrationen.)
Verbessertc Vorrichtung
) bei Weckeruhreu.
(Mit 1 Jllustration/i



Dieses Werk erscheint in 5 Heften ü 3 Sgr. — Jedes Heft wird einzeln verkauft. — Die Verlagshandlung.

8^2 Die RuBMmg isl vorüber?
Es ist wahr, „sie bot der Wclt ein großcs Schauspiel. Der Verfasser desselben hat sein Genie, sein
Ersindungs-, Berechnnngs- nnd Ccmbinationstalent anfS Glänzendste bewährt. Die Regie hat eS aufs Geschick-
teste in Scene gesetzt nnd weder an Maschinericn noch an Decorationen gespart. Die Schauspieler hatten ihre
Rollen ineisterchast stndirt und chre Reden sicher mcmorirt; das Ensemble ging glatt nnd griff mit überraschender Sau-
berkeit in einander, nnd das Publicum amusirte sich nnd klatschte nach HerzenSlnst.



— für die große Menge der Beschauer, und nur die Allernächststehenden konnten einen Blick in das thun, was hinter
den Coulissen getrieben wurde. Kein Wnnder däher, daß das

SchauspieL

Gnade gefunden vor der öffentlichen Meinung, nnd durch sie oor dem Richterstichl der Zukunft und der Geschichte.
Denn „entschieden ist es die öffentliche Mciiiiillg, tvclche stcts dcn lctztcn Sieg dnvon trägt."

Das Lchauspiel ist )u Sn-e.

Der Vorchang ist gefallen. Die Lampen sind erloschen, die Decorationcn ab und bei Seite gelegt. Der Soufflcur
hat sein Bnch zugeklappt, und nicht lange, so werden wir auch die Schauspieler nngeschminkt und ohne Costnme und
Maske unter uns auftreten setzen. Der erste Held wird bald als ein solider Gatte und Voter vor uns stehen; die Lieb-
haber und Jntriguants werden uus als harmlose Spaßvögel erscheiuen, und ohne Gläser werden wir erkenneu, daß
das Ritterthum der Komödie und ihr Adel nur „aus Soldatcil nnd Ardeitcril besteht."
Und wir kehren heim und siud fortgeschritten in Weisheit nnd Erkenntuiß, und haben wiederum gelernt, daß Allcs
cilel, und auch die „Pariser Sitten" im Grunde nichts weiter sind als daS „moderne Treiben" auf der abschnssigen
Fläche des großen allgemeineu
Kladderadatsch!
 
Annotationen