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Wegener, Hans
Beschreibendes Verzeichnis der deutschen Bilder-Handschriften des späten Mittelalters in der Heidelberger Universitäts-Bibliothek — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.2078#0066
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Gedichte („Von dem Eilenden Buoben",
Spruchgediclit von der Miinie und dem Pfennig und Sprucligedicht vom Streite

zweier Frauen über Liebe und Leid der Minne).

pal. germ. 344.

Oberrheinische Hs.

Um 1459.

f. 33v: „. . . . Dasz niempt in truwen hin für war

Näcli tuszend fierhundert fünfczig und nun jär".
Audi in pal. germ. 313 (f. 409r) mit anderer Datierung.

Papier; Wasserzeichen: Ochsenkopf (fehlt bei Briquet); 21x30,7 cm; eine Spalte; saubere Schrift;

einfache rote Initialen.

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groß,

41 Illustrationen, meist 1/2 Seite
zwischen dem Text. Die Bilder
breiten sich zuweilen am Rand nach
oben oder unten aus.

In der Hauptsache sind Dialogsitua-
tionen dargesteht.

Ein Zeichner.

Lockere Federzeichnung mit zitterigem
Strich, die mit kurzen Strichen schraffiert
und mit Wasser- und Deckfarben in grel-
lem, buntem Kolorit bemalt ist. Geringe
Modellierung durch ausgesparte Lichter
und Schraffierung oder dunkleren Farb-
ton in den Schattenpartien. Gelbe Ge-
wänder haben meist grüne Schatten.

Farben: lackartiges kräftiges Saftgrün,
schmutziges Chromgelb und Karmin,
Zinnober und Grau (Blau fehlt ganz).

Die Bildbühne ist eine aus Kulissen
oder aus übereinanderliegenden Ter-
rassen mit scharf gebrochenen, winkligen
Rändern aufgebaute Landschaft von selten
verständlicher Tiefe. Die Figuren sind
neben- und hintereinander geordnet und
oft sehr geschickt zu lockeren Gruppen
zusammengestellt. Lümmel ist nicht dar-
gestellt. Umrahmung fehlt.

Die Figuren sind schlank, oft mit etwas
großen Köpfen mit wenig Ausdruck und
mit schwachen Individualisierungsver-
suchen dargestellt.

Die Bewegungen und Gesten sind vari-
iert und im allgemeinen ruhig. Die Dar-
stellung des Affekts ist gering. Die Figu-
ren tragen bürgerliche Tracht aus der Zeit
um 1460—1470 mit eckigem Faltenwurf.

Die Landschaft ist sehr verschiedenartig

gestaltet.

Im Vordergrund sind steinige

Abb. 52: pal. germ. 344 f. 45 y (28,5x20).

Illustration zu dem Spruchgediclit „Von dem Ellenden Buoben''

Wege und Felskanten, kleine als Bäume
gezeichnete Büsche, kleine Grasstücke, zum Teil mit Blumen, Schilf, Blattpflanzen usw., vereinzelt ein Bach,
im Mittelgrund kleine Baumgruppen, Felsen und im Hintergrund Bergkuppen mit Stadtansichten und Burgen.

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