Auf den zwei blauen Feldern des Schildes haben
wie auf denen des Helmkleinodes weisse Ornamente ge-
standen, sie sind aber jetzt (bes. im unteren Schildfelde)
so verwischt, dass eine Wiedergabe unthunlich war.
Zürich n. 405 („Wart") dasselbe Wappen aber mit
entgegengesetzter Stellung des W'eiss (Silber) und Blau
zu einander, mit abweichendem Kleinod und ohne die
Ornamente (vgl. Weiss S. 3); mit dieser Rolle stimmt
hinsichtlich der Farbenstellung das 1305/6 in einer Zü-
richer Ritterwohnung gemalte anonyme Wappen (Zeller-
Werdmüller, Mitth. d. ant. Ges. 18, 1874, S. 117 n. 87).
— Grünenberg Taf. 94 (S. 74) stimmt in der Farben-
stellung mit unserer Hs.; Ueberschrift: „Fr)- von der Wart,
zuo Wartberg im Aergo Stifter des gotzhus Wilnow."
Ueber die Burgen Ober- u. Nieder-Wartberg bei Ölten
im Aargau s. Stumpft", Chronik 1606 Bl. 566 (welcher
übrigens für die von Wartberg ein anderes Wappen
giebt). Statt „Wilnow" ist zu lesen „Witnow" (Herbert, bist.
silv. nigr. III p. 38; I p. 408; vgl. Schweiz. Urkunden-
register I, 1863, n. 1514 u. S. 701).
2. Bruder Eberhart von Sax. Blatt 48'.
Die Stammburg der Freiherren von Sax, Hohensax,
liegt am Rheinthale im Sanctgallischen gegenüber voll
Feldkirch. Der Bruder Eberhard, welcher auf dem Bilde
als Dominicanermönch („ein Bredier" d. h. Predigermönch
steht in der Text-Ueberschrift u. im Register) vor dem Altar
der Madonna knieend dargestellt ist, kommt im J. 1309 in
einer Urk. von Zürich vor und gehörte wahrscheinlich dem
dortigen Dominicanerkloster an; dem Heinrich von Sax,
einem Mitglied derselben Familie, ist das gleiche Wappen
beigegeben (Taf. XIII 1), es fehlt nur die Helmdecke,
und vom Helme hängen rothe Bänder herab. Ueber
das Wappen s. Bartsch S. XCVI und Grimme, Germ. 35,319.
Hagen IV n. 21; Bartsch SM S. CXCVIII;
Baechtold S. 162; Roethe in der Allg. Biogr. 30, 457.
Auf dem Original sind die Ornamente der rothen
Schildhälfte sehr abgeblasst und schwer erkenntlich.
Zürich n. 140 („Sax") dasselbe Wappen, nur ohne
Helmdecke, wie unten Tafel XIII 1.
In dem Nachlasse des diesem Geschlecht angehöri-
gen Freiherm Johann Philipp von Hohensax (t 1596)
fand sich unsere grosse Liederhandschrift vor, welche
aber Eigenthum des Heidelberger Kurfürsten war; s.
meinen Nachweis in der Westd. Zeitschrift VII S. 338 ff.
Tafel XII.
1. Herr Walther von Klingen. Blatt 52.
Thurgauer Geschlecht. Walther III, welcher seit
1240 urkundlich nachweisbar ist und 1286 in Basel
starb. Er gehörte der Linie Altenklingen (SW von
Constanz, N von Märstetten) an, deren Wappen hier auch
vorliegt. Der kleinere Wappenschild erscheint sechsmal
auf seinem Waffenrock und auf der Pferdedecke; hier
fehlen die goldenen Schindeln. Mit dem grossen Schilde
und dem Helme ist der Ritter bewaffnet. —• Der links
abgebildete Schild mit drei gelben Schrägbalken auf rothem
Grunde gehört dem von Walther besiegten Gegner an;
auf dem Original ist die obere Ecke links (vom Besch.)
verdeckt. -- Hagen IV n. 22; Bartsch DL S. LXI, SM
S. LXXIX; Baechtold S. 152; vgl. A. Socin, Germa-
nia 36. 3LV
Zürich n. 138 („Clingen") mit anderem Helmkleinod
Vgl. das Siegel vom J. 1243 (Schild) bei F. von Weech,
codex Salem. I Taf. VII n. 27; Grünenberg Taf. 124b
(S. 83); Zeitschr. f. Oberrh. 6, 231 ; 28, 118.
2. Herr Rudolf von Rotenburg. Blatt 54.
Der Dichter wird von Hagen IV S. 106 für den in
einer Urkunde des J. 1257 erwähnten Rudolf von Roten-
burg gehalten, dessen Geschlecht im Luzernischen sess-
haft war (Rothenburg jetzt Eisenbahnstation zwischen
Sempach und Emmenbrück). Dieser Annahme war
Bartsch DL S. LTII beigetreten und sie billigt auch
neuerdings Grimme, Germania 35, 310. In seine SM
hat Bartsch diesen Dichter nicht aufgenommen, da er
später, wie mir Baechtold schreibt, in Uebereinstimmung
mit diesem Gelehrten, jene Identificirung für sehr frag-
lich hielt. Der Dichter könnte ebensogut ein Schwabe
sein. Vgl. Baechtold Anm. S. .13. Nach Burdach, Allg.
Biogr. 29, 2971'g. weist die .Sprache des Minnesängers
nach Alemannien oder dem Klsass. Für das schwei-
zerische Geschlecht hat Kindler v. Knobloch, gold. Buch
S. 281; als Wappen nachgewiesen : eine Mauer mit 2
Thürmcn (Beschr. e. Siegels v. 1246).
Auf dem Bilde überreicht eine Dame von den Zin-
nen einer Burg herab dem unten stehenden Ritter einen
Kranz. Letzterer hat das Schwert unigegürtet, ist aber
sonst unbewaffnet. Schild und Fahne, welche unsere
Tafel wiedergiebt, sind an dem Sattel des vor dem
Ritter stehenden Pferdes befestigt. Ein Helm fehlt.
Tafel XIII.
1. Herr Heinrich von Sax. Blatt 59/.
Wahrscheinlich ist der Heinrich von Sax gemeint,
welcher in Urkunden von 1235—1258 vorkommt.
Hagen IV n. 24; Bartsch SM S. XCIII; Baechtold
S. 150; Burdach, Allg. Biogr. 30, 457fg.; Grimme Ger-
mania 35, 3i8fg. — Vgl. zu Tafel XI 2.
2. Herr Heinrich von Frauenberg. Blatt 6i'.
Herren von Frauenberg kommen in Baiern, Württem-
berg und der Schweiz vor; vermuthet wird, dass der
Dichter dem in Graubünden begüterten freiherrlichen
Geschlechte angehörte. Ein Heinrich v. F. oder Ver-
schiedene dieses Namens sind 1257—1315 urkundlich
nachgewiesen.
Hagen IV n. 25; Bartsch DL S. XLIII, SM
wie auf denen des Helmkleinodes weisse Ornamente ge-
standen, sie sind aber jetzt (bes. im unteren Schildfelde)
so verwischt, dass eine Wiedergabe unthunlich war.
Zürich n. 405 („Wart") dasselbe Wappen aber mit
entgegengesetzter Stellung des W'eiss (Silber) und Blau
zu einander, mit abweichendem Kleinod und ohne die
Ornamente (vgl. Weiss S. 3); mit dieser Rolle stimmt
hinsichtlich der Farbenstellung das 1305/6 in einer Zü-
richer Ritterwohnung gemalte anonyme Wappen (Zeller-
Werdmüller, Mitth. d. ant. Ges. 18, 1874, S. 117 n. 87).
— Grünenberg Taf. 94 (S. 74) stimmt in der Farben-
stellung mit unserer Hs.; Ueberschrift: „Fr)- von der Wart,
zuo Wartberg im Aergo Stifter des gotzhus Wilnow."
Ueber die Burgen Ober- u. Nieder-Wartberg bei Ölten
im Aargau s. Stumpft", Chronik 1606 Bl. 566 (welcher
übrigens für die von Wartberg ein anderes Wappen
giebt). Statt „Wilnow" ist zu lesen „Witnow" (Herbert, bist.
silv. nigr. III p. 38; I p. 408; vgl. Schweiz. Urkunden-
register I, 1863, n. 1514 u. S. 701).
2. Bruder Eberhart von Sax. Blatt 48'.
Die Stammburg der Freiherren von Sax, Hohensax,
liegt am Rheinthale im Sanctgallischen gegenüber voll
Feldkirch. Der Bruder Eberhard, welcher auf dem Bilde
als Dominicanermönch („ein Bredier" d. h. Predigermönch
steht in der Text-Ueberschrift u. im Register) vor dem Altar
der Madonna knieend dargestellt ist, kommt im J. 1309 in
einer Urk. von Zürich vor und gehörte wahrscheinlich dem
dortigen Dominicanerkloster an; dem Heinrich von Sax,
einem Mitglied derselben Familie, ist das gleiche Wappen
beigegeben (Taf. XIII 1), es fehlt nur die Helmdecke,
und vom Helme hängen rothe Bänder herab. Ueber
das Wappen s. Bartsch S. XCVI und Grimme, Germ. 35,319.
Hagen IV n. 21; Bartsch SM S. CXCVIII;
Baechtold S. 162; Roethe in der Allg. Biogr. 30, 457.
Auf dem Original sind die Ornamente der rothen
Schildhälfte sehr abgeblasst und schwer erkenntlich.
Zürich n. 140 („Sax") dasselbe Wappen, nur ohne
Helmdecke, wie unten Tafel XIII 1.
In dem Nachlasse des diesem Geschlecht angehöri-
gen Freiherm Johann Philipp von Hohensax (t 1596)
fand sich unsere grosse Liederhandschrift vor, welche
aber Eigenthum des Heidelberger Kurfürsten war; s.
meinen Nachweis in der Westd. Zeitschrift VII S. 338 ff.
Tafel XII.
1. Herr Walther von Klingen. Blatt 52.
Thurgauer Geschlecht. Walther III, welcher seit
1240 urkundlich nachweisbar ist und 1286 in Basel
starb. Er gehörte der Linie Altenklingen (SW von
Constanz, N von Märstetten) an, deren Wappen hier auch
vorliegt. Der kleinere Wappenschild erscheint sechsmal
auf seinem Waffenrock und auf der Pferdedecke; hier
fehlen die goldenen Schindeln. Mit dem grossen Schilde
und dem Helme ist der Ritter bewaffnet. —• Der links
abgebildete Schild mit drei gelben Schrägbalken auf rothem
Grunde gehört dem von Walther besiegten Gegner an;
auf dem Original ist die obere Ecke links (vom Besch.)
verdeckt. -- Hagen IV n. 22; Bartsch DL S. LXI, SM
S. LXXIX; Baechtold S. 152; vgl. A. Socin, Germa-
nia 36. 3LV
Zürich n. 138 („Clingen") mit anderem Helmkleinod
Vgl. das Siegel vom J. 1243 (Schild) bei F. von Weech,
codex Salem. I Taf. VII n. 27; Grünenberg Taf. 124b
(S. 83); Zeitschr. f. Oberrh. 6, 231 ; 28, 118.
2. Herr Rudolf von Rotenburg. Blatt 54.
Der Dichter wird von Hagen IV S. 106 für den in
einer Urkunde des J. 1257 erwähnten Rudolf von Roten-
burg gehalten, dessen Geschlecht im Luzernischen sess-
haft war (Rothenburg jetzt Eisenbahnstation zwischen
Sempach und Emmenbrück). Dieser Annahme war
Bartsch DL S. LTII beigetreten und sie billigt auch
neuerdings Grimme, Germania 35, 310. In seine SM
hat Bartsch diesen Dichter nicht aufgenommen, da er
später, wie mir Baechtold schreibt, in Uebereinstimmung
mit diesem Gelehrten, jene Identificirung für sehr frag-
lich hielt. Der Dichter könnte ebensogut ein Schwabe
sein. Vgl. Baechtold Anm. S. .13. Nach Burdach, Allg.
Biogr. 29, 2971'g. weist die .Sprache des Minnesängers
nach Alemannien oder dem Klsass. Für das schwei-
zerische Geschlecht hat Kindler v. Knobloch, gold. Buch
S. 281; als Wappen nachgewiesen : eine Mauer mit 2
Thürmcn (Beschr. e. Siegels v. 1246).
Auf dem Bilde überreicht eine Dame von den Zin-
nen einer Burg herab dem unten stehenden Ritter einen
Kranz. Letzterer hat das Schwert unigegürtet, ist aber
sonst unbewaffnet. Schild und Fahne, welche unsere
Tafel wiedergiebt, sind an dem Sattel des vor dem
Ritter stehenden Pferdes befestigt. Ein Helm fehlt.
Tafel XIII.
1. Herr Heinrich von Sax. Blatt 59/.
Wahrscheinlich ist der Heinrich von Sax gemeint,
welcher in Urkunden von 1235—1258 vorkommt.
Hagen IV n. 24; Bartsch SM S. XCIII; Baechtold
S. 150; Burdach, Allg. Biogr. 30, 457fg.; Grimme Ger-
mania 35, 3i8fg. — Vgl. zu Tafel XI 2.
2. Herr Heinrich von Frauenberg. Blatt 6i'.
Herren von Frauenberg kommen in Baiern, Württem-
berg und der Schweiz vor; vermuthet wird, dass der
Dichter dem in Graubünden begüterten freiherrlichen
Geschlechte angehörte. Ein Heinrich v. F. oder Ver-
schiedene dieses Namens sind 1257—1315 urkundlich
nachgewiesen.
Hagen IV n. 25; Bartsch DL S. XLIII, SM