Garten-Närrin. »-
hieGeyer nachgestellt / als im Garten. Diesem Lämbe! haben nie,
gends die Wölffgedrohet / als im Garten. Dieser Schnee hat nir-
gends sollen zergehen / als im Garten. DiesesKleinod hat nirgends
sollen ins Korb fallen / als im Garten. Diese Blumen hat nirgends
sollen verwelcken / als im Garten. Susanns hat sich wollen Müh-
len im Garten/ aber wäre bald erhitztworden ; Susann» hak sich
wollen waschen im Garten / aber wäre bald mehrer bekochicscrwor-
den. Susanna Hal wollen einen Lufft schöpffen im Garten/aber sie
hätte bald ihre Ehr in Wind geschlagen / wann sie nicht die sondere
Gnad Gottes hätte behütet/ krafft welcher sie die Schuldigkeit ih-
res Standes / dieobiiegende Gebot deß Allerhöchsten/ den Verlust
Heß Himmels / die Beleidigung Leß Erschöpffers/ die Unbild ihres
Ehe-Beths hätte betrachtet und erkennt. O ihr alte Schelmen
zu Babylon! Ihr müst öffters in Garten nichtsgutes gestifft haben/
weil ihr auch dasmal an diesem Ort euer gottloses Beginnen sm
chet.
Umgehe mit Stillschweigen viel andere Geschichten mehr/ aus
welchen zu ersehen wäre / was vor Sünd und Laster / Übel und Un-
glück vfft und viel mahlen die Gesellschafft imGarte» verursachet/ja
wie sich zu Zeiten so gar der Teuffel miteinmischet /gewiß ist cs / daß
viele Weiber sie mögen adelich oder unadclich seyn/ als keusche l-u-
crenen sich zu denenGesellschafften verfügen/ offt als unzüchtige
und unkeusche Helenen wieder nach Hause kehren. Daher« soll ei«
jedes Weibs-Bild seyn / wie eine Schwalbe / so ihr Nest in derStu-
ben macht/nicht im Garten. SiesollseynwieeinD-ck-Endel/so
sich immer stets verbergen thut: Sie soll seyn wie der Palm-Esel/
her sich im Jahr nur einmal sehen läst: Sie soll seyn wie einSchneck»
der sich gar in sein rotziges Losameitt einmauret: Sie soll seyn wie em
Nacht Eul/ die kommt fein wenig ans Tag-Licht: Insonderheit
aber soü sie seyn / ein rechtes tugendsames Weibes-Bild / sieseye
verheyrathet/oderunverheyrathet/und muß seyn wie ein Schild«
Kroch/ die ist allzeit zu Hauß/ massen sie ihre Behausung mit sich
W trägt;
hieGeyer nachgestellt / als im Garten. Diesem Lämbe! haben nie,
gends die Wölffgedrohet / als im Garten. Dieser Schnee hat nir-
gends sollen zergehen / als im Garten. DiesesKleinod hat nirgends
sollen ins Korb fallen / als im Garten. Diese Blumen hat nirgends
sollen verwelcken / als im Garten. Susanns hat sich wollen Müh-
len im Garten/ aber wäre bald erhitztworden ; Susann» hak sich
wollen waschen im Garten / aber wäre bald mehrer bekochicscrwor-
den. Susanna Hal wollen einen Lufft schöpffen im Garten/aber sie
hätte bald ihre Ehr in Wind geschlagen / wann sie nicht die sondere
Gnad Gottes hätte behütet/ krafft welcher sie die Schuldigkeit ih-
res Standes / dieobiiegende Gebot deß Allerhöchsten/ den Verlust
Heß Himmels / die Beleidigung Leß Erschöpffers/ die Unbild ihres
Ehe-Beths hätte betrachtet und erkennt. O ihr alte Schelmen
zu Babylon! Ihr müst öffters in Garten nichtsgutes gestifft haben/
weil ihr auch dasmal an diesem Ort euer gottloses Beginnen sm
chet.
Umgehe mit Stillschweigen viel andere Geschichten mehr/ aus
welchen zu ersehen wäre / was vor Sünd und Laster / Übel und Un-
glück vfft und viel mahlen die Gesellschafft imGarte» verursachet/ja
wie sich zu Zeiten so gar der Teuffel miteinmischet /gewiß ist cs / daß
viele Weiber sie mögen adelich oder unadclich seyn/ als keusche l-u-
crenen sich zu denenGesellschafften verfügen/ offt als unzüchtige
und unkeusche Helenen wieder nach Hause kehren. Daher« soll ei«
jedes Weibs-Bild seyn / wie eine Schwalbe / so ihr Nest in derStu-
ben macht/nicht im Garten. SiesollseynwieeinD-ck-Endel/so
sich immer stets verbergen thut: Sie soll seyn wie der Palm-Esel/
her sich im Jahr nur einmal sehen läst: Sie soll seyn wie einSchneck»
der sich gar in sein rotziges Losameitt einmauret: Sie soll seyn wie em
Nacht Eul/ die kommt fein wenig ans Tag-Licht: Insonderheit
aber soü sie seyn / ein rechtes tugendsames Weibes-Bild / sieseye
verheyrathet/oderunverheyrathet/und muß seyn wie ein Schild«
Kroch/ die ist allzeit zu Hauß/ massen sie ihre Behausung mit sich
W trägt;