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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0405
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27-

Die super-klugs Närrin,
mancher Mann die gantze jährliche Besoldung seinem Weib an ihr
muffendes und stinckendes AMGewöib z die Frau zischt auf wie ei-
ne vornehme Dame/ und der Mann hingegen wie ein verächtlicher
Thorwärrl/also/daß ost die Leur nicht wissen / ob dieser seines Wei-
Les Mann / oder aber jener Frauen ihr Hauß-Knechr seye. Solche
Narren meinen / sie begehen eine Sünd der beleidigten Majestät/
wann sie ihren Werbern etwas abschlagen / sie sitzen Tag und Nacht
Ley ihnen / und lecken ihnen die Lippen ab / wie die Polster-Händlern,
Etliche Narren hocken gar vor ihren Weibern ausememKny nieder/
als wollten sie Audientz begehren/ küssen ihnen bey einem jedmWorr
die Hand und wann das Weib deß Tags in demBett faulentzt/so Zie-
hen sie die Schuh ab / bevor sie in die Kammer gehen / damit sie ja den
angenehmen Engel nicht aufwecken; sobald das Weib nur einen Am
gen-Wincker thm / so lauft der Narr schon wie ein Land-Both/ damit
der Will feines Weibs aus das allerer!! erkigste vollzogen werde. Ja
manche Narren rrmcken nicht nur dis Gesundheit ihrer Wer-
ber aus Stingel-Gläftr/ sondern auch aus dLuPankosseltt'Schnhen/
ja/was das abscheukichste/so gar aus dem Lv. Nacht-Geschirr/und die-
ses nur darum / damit sie ihre Weiber in Unterlassung dessen mögten
aus der Wiegen Werffen. ihr wilde garstige Sau Narren l ihr
aberwitzige Lorüsanen l istdiefes Dann eins so anständige und zulässi-
ge Liebe/ gegen eure reZmsüchtige/ und euch beherrschende Wei-
ber?
' Ach meineGebieterin! sagt mancherNarr zu seiner Haußtrmm
me!/ du weist wie ich dich Tkimire/ nunmehro ist es schon das achte
Zahr daß wir mireinauder Hausen/ und seyndGSttLob niemals un-
einig gewesen/es sollauch hinfort mit meinem Willen nit geschehen/
der Himmel lasse mich die Zeit nicht erleben / daß ich dich nur im ge-
ringsten beleidige/darum schaffe / meine Tebietherin / hier seynd die
Schlüffelzum Kasten / mein Hertz hast du schon längst geraubt / cii-
ipomi-, schaff und walt mit dem Geld nach deinem Gefallen. Drinn
in der Kammer henckcn auch die Schlüssel zum Keller / die gantze
Wirchschaffk/ Knecht/ Mägd / Rinder / Schwein / so gar der alt«
Hauff-
 
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