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den Gift der eiteln Wollüste, der uns ohnedem
leicht anstecket, in unser verderbtes Herz zu brin-
gen , sie beschäftiget sich nicht mit Dingen, wel-
che fleischliche und unzüchtige Gedanken nähren.
Ihr Vergnügen ist unschuldig und edel. Sie ken-
ne: den hohen Adel ihrer Herkunft. Sie wählt
sich zu ihrem Zeitvertreibe zwar witzige aber doch
lehrreiche Bücher und Dichter. Sie bringt ih-
re Zeit mir Betrachtungen göttlicher Wahrhei-
ten, mit Betrachtung der Weltgeschichte und
der Sitten zu- kurz, alle Betrachtungen und
alle Wissenschaften, die ihren Verstand aufklären
und verbessern, die sind ihr das größte Vergnü-
gen. Schriften, die die verderbten Sitten bes-
sern, liebt sie vor allen andern. Sie bedauert
es, daß sie Fehler begangen, sie sucht selbige täg-
lich zu verbessern, Schrift und Vernunft ist ihr
Licht, welches sie täglich mehr und mehr auf allen
ihren Wegen erleuchtet, sie lernt, daß die Furcht
des Herrn der Anfang zur Weißheit ist«
Ich habe dich in deinem Schimmer
G Tugend! endlich doch erblickt.
So rief ich, als im lichten Kleide
Ich letzt die Tugend glänzen sah,
Und voller Hofnung und voll Freude
Gieng ich dem Himmelskinde nah.
Sie hatte Augen, Herz und Hände
Noch nach der Vorsicht Hingericht,
Und gleich war ihr Gebet zu Ende:
Mein lieber Sott, vergiß mein nicht.
Unter
den Gift der eiteln Wollüste, der uns ohnedem
leicht anstecket, in unser verderbtes Herz zu brin-
gen , sie beschäftiget sich nicht mit Dingen, wel-
che fleischliche und unzüchtige Gedanken nähren.
Ihr Vergnügen ist unschuldig und edel. Sie ken-
ne: den hohen Adel ihrer Herkunft. Sie wählt
sich zu ihrem Zeitvertreibe zwar witzige aber doch
lehrreiche Bücher und Dichter. Sie bringt ih-
re Zeit mir Betrachtungen göttlicher Wahrhei-
ten, mit Betrachtung der Weltgeschichte und
der Sitten zu- kurz, alle Betrachtungen und
alle Wissenschaften, die ihren Verstand aufklären
und verbessern, die sind ihr das größte Vergnü-
gen. Schriften, die die verderbten Sitten bes-
sern, liebt sie vor allen andern. Sie bedauert
es, daß sie Fehler begangen, sie sucht selbige täg-
lich zu verbessern, Schrift und Vernunft ist ihr
Licht, welches sie täglich mehr und mehr auf allen
ihren Wegen erleuchtet, sie lernt, daß die Furcht
des Herrn der Anfang zur Weißheit ist«
Ich habe dich in deinem Schimmer
G Tugend! endlich doch erblickt.
So rief ich, als im lichten Kleide
Ich letzt die Tugend glänzen sah,
Und voller Hofnung und voll Freude
Gieng ich dem Himmelskinde nah.
Sie hatte Augen, Herz und Hände
Noch nach der Vorsicht Hingericht,
Und gleich war ihr Gebet zu Ende:
Mein lieber Sott, vergiß mein nicht.
Unter